Die Ermittlung der sportlichen Leistungsfähigkeit in den 3. Schulklassen dient zunächst der Bestandsaufnahme. Daraus ergeben sich dann die individuellen Handlungsempfehlungen für die Kinder. Kinder mit motorischen Defiziten können gezielt gefördert werden, und besonders talentierte Kinder dürfen an den Talentwettbewerben, Talentiaden teilnehmen. Wir freuen uns deshalb wirklich, dass sich das Programm so gut entwickelt hat, und auch die Sportvereine profitieren davon. So konnten unzählige Kinder in den vergangenen Jahren für eine Mitgliedschaft in den unterschiedlichsten Sportarten in den Vereinen gewonnen werden.
Es freut uns natürlich auch, dass es durch die fraktionsübergreifenden Bemühungen gelungen ist, die Zuschüsse für „Berlin hat Talent“ so weit zu erhöhen, dass in den nächsten Jahren eine berlinweite Ausweitung des Programms erfolgen kann. Das ist wichtig, schließlich sollen die Kinder aus allen Bezirken gleichermaßen gefördert werden.
Eine Evaluation des Programms, wie in dem Antrag der Koalition gefordert, halten wir durchaus auch für sinnvoll. Diese wird mit Sicherheit ergeben, dass eine inklusive Weiterentwicklung des Projekts notwendig ist. Wir unterstützen daher die Forderung, in Kooperation mit dem Landessportbund und dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband die Angebote dahingehend zu erweitern, dass auch Kinder mit Behinderung teilnehmen können. Das ist richtig und wichtig und eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit.
Darüber hinaus sehen wir aber auch die Notwendigkeit, „Berlin hat Talent“ um die Prüfung der Schwimmfähigkeit zu erweitern. Immer noch verlassen viel zu viele Kinder die Grundschule, ohne sich im Wasser sicher bewegen zu können. Die CDU-Fraktion Berlin würde es deshalb sehr begrüßen, wenn neben der Durchführung des Deutschen Motorik-Tests auch eine Überprüfung der Schwimmleistung erfolgen würde. Aus diesem Grund
werden wir im Rahmen der Aussprache im Sportausschuss einen Änderungsantrag vorschlagen, der eine Prüfung der Messung von individuellen Schwimmleistungen der Kinder vorsieht. Kurzum: Wir unterstützen an dieser Stelle das Ansinnen des Antrags, möchten aber noch einen Schritt weitergehen und werden deshalb einen Änderungsantrag einbringen. – Herzlichen Dank!
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Standfuß! Das mit der Schwimmbefähigung kann durchaus Sinn machen, aber eben nicht in der 3. Klasse, weil wir es nicht parallel testen und ausbilden können. Das dürfte schwierig werden. Wir haben aber zum Glück als Koalition im Bereich der Schwimmbefähigung und der Nachschulungsangebote für diejenigen, die es im regulären Schwimmunterricht nicht schaffen, im kommenden Doppelhaushalt auch deutlich aufgestockt, und wir verstetigen die Programme in diesem Bereich. Wir konnten allein in diesem Herbst über 1 000 Kinder nachschulen, die jetzt mit Schwimmabzeichen die 3. Klasse verlassen können.
Das Programm „Berlin hat Talent“ entstand ursprünglich auf Druck des Leistungssports und des DOSB, der nach den für sich schlechten Ergebnissen bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 eine systematische Talentsichtung gefordert hat. Dem wollte sich auch der Berliner Sport anschließen, und der Deutsche Motorik-Test – Kollege Buchner hat es angesprochen – war dafür die entsprechende Brücke. Man hatte dann aber das Problem, dass man zwar viele Kinder mit vielen unterschiedlichen Talenten fand, aber eben nicht immer nur im Bereich Sport und Bewegung, sondern im Gegenteil: Wir hatten und haben immer noch sehr viele Kinder, die im Sport einen erheblichen Förderungsbedarf haben.
Was tun wir? – Mittlerweile ist das ganze Programm zu einem Ansatz weiterentwickelt worden, der allen Kindern ein Angebot machen möchte. Es werden nicht nur Talentiaden und Talentsichtung durchgeführt, sondern allen Kindern wird ein Sportförderungsangebot unterbreitet, das außerhalb des Sportunterrichts für Spaß an der Bewegung sorgen soll. Mit diesem Anspruch konnten auch wir als Linke uns mit dem Programm letztendlich anfreunden. Im Koalitionsvertrag haben wir festgehalten, dass das Programm evaluiert wird und bei Bedarf ausgeweitet werden soll. Den Bedarf haben wir in der Anhörung des Sportausschusses dargelegt bekommen. Wir entsprechen ihm im nächsten Doppelhaushalt. Entscheidend ist auch die Ergänzung um die inklusive Ausrichtung des
Genau diesen Ansatz unterstützen wir ausdrücklich. Es gibt wohl für Kinder kaum etwas Schlimmeres in der Schule, als von Angeboten per se ausgeschlossen zu werden. Wir sind deshalb sehr froh, dass der Landessportbund und der Behinderten-Sportverband hier nun endlich zusammenkommen und ein entsprechendes Angebot entwickeln.
Die Verdoppelung der Mittel hat der Kollege Buchner angesprochen. Dass wir dabei nicht geblieben sind, habe ich eben auch schon gesagt. Entscheidend ist für uns zudem, dass wir Sport nicht nur in der Schule sehen, sondern auch außerhalb, nämlich im organisierten Sport. All das muss zusammengreifen und als ganzheitliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachtet werden. Für ein Programm wie „Berlin hat Talent“ muss es die richtigen Rahmenbedingungen geben. Deswegen bin ich sehr froh, dass wir mit dem kommenden Doppelhaushalt nicht nur die einzelnen Programme deutlich verstärken konnten, sondern unter anderem auch die Pauschalen für die Übungsleiterinnen und Übungsleiter und die Trainerinnen und Trainer um 1,5 Millionen Euro pro Jahr deutlich anheben konnten.
Mehr Sport und Bewegung in Kitas und Schulen ist richtig und unser Ziel. Es geht eben darum, Sporttreiben und Bewegung als lebenslanges Bedürfnis bei allen festzusetzen. Das schaffen wir aber am Ende nur, wenn alle Programme, alle Träger, die damit zu tun haben, seien es Bildungseinrichtungen oder eben der organisierte Sport, eng zusammenwirken. Hier kommt die Evaluation ins Spiel. Zwar haben wir an vielen Stellen diese Programme entwickelt und stocken sie auf, aber wir müssen uns jetzt perspektivisch fragen: Wie wirkt das eigentlich alles zusammen? Wollen wir dieses System beibehalten, oder müssen wir uns an bestimmten Stellen fragen, wie „Berlin hat Talent“ mit anderen Programmen, wie „Schule und Verein“ oder „Profivereine machen Schule“, korrespondiert? Wie kann es gelingen, dass die einzelnen Programme von einem Nebeneinander zu einem Miteinander werden? Ist es vielleicht sinnvoll, die unterschiedlichen Programme an Schulen und außerhalb der Schule unter einem organisatorischen Dach zu vereinen, um noch mehr Synergien zu erzielen? Ist es dabei eventuell auch sinnvoll, sich um eine Angleichung der Förderbedingungen zu bemühen? Drittmittel, Sponsorengelder, Mittel aus Landes- und bezirklichen Haushalten – all das kommt zusammen. Und man muss sich bei bestimmten Programmen dann doch immer wieder fragen: Wer finanziert hier jetzt eigentlich was? Am Ende kann man auch die Frage stellen: Machen die Krankenkassen eigentlich noch mit? Und wenn ja, machen sie in ausreichendem Maße mit? – Die Frage, die man auch stellen sollte, ist: Wir haben Talentiaden, Sportfördergruppen, Sport-AGs, auch
das außerhalb des Vereinssports, und man kann fragen: Wer führt das eigentlich durch? Und wie nachhaltig sind die Angebote? Und kann damit nicht eigentlich auch eine Chance für die Entwicklung des Ehrenamts im organisierten Sport gelegt werden?
All diese Fragen möchten wir in der Evaluation beantwortet haben. Und zum Schluss möchte ich mich, genauso wie meine Vorredner, bei allen bedanken, die sich ehrenamtlich und hauptamtlich in den jeweiligen Programmen vor Ort, aber auch in der Verwaltung und in den Vereinen für unsere Kinder engagieren, die diese tollen Angebote jeden Tag überall in der Stadt auf die Beine stellen. Vielen Dank dafür! Und ich bitte für den Antrag jetzt noch weiter um große Zustimmung. – Danke!
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Zunächst einmal ist es begrüßenswert, dass es ein Projekt für Kinder mit und ohne Behinderungen gibt, dass es in allen Leistungsbereichen mithilfe von Sportfördergruppen und Sportvereinen erste sportliche Angebote macht, Bewegungsdefizite angeht und am besten auch noch das eine oder andere Talent vermittelt. Dieser grundsätzliche Konsens wurde ja bereits in der Mai-Anhörung im Sportausschuss deutlich. Fraktionsübergreifend wurde da das Thema bereits positiv bewertet.
Es irritiert allerdings, dass die Regierungsfraktionen erneut hinter dem Antrag der AfD-Fraktion vom März dieses Jahres zurückbleiben. Damals hatten wir bereits unter dem Motto „Sportlich aktiv in der Schule und darüber hinaus“ einen umfassenden Antrag eingereicht, der über diesen Antrag hier hinausgeht. Der uns vorliegende Antrag beabsichtigt, ausschließlich das benannte Projekt zu evaluieren, das heißt, die antragstellenden Fraktionen wollen erst eine aufwändige Bestätigung der bekannten Ist-Situation bei erkannter Sinnhaftigkeit und sind sich doch offenbar noch nicht ganz im Klaren, oder wie soll ich das verstehen? Und wenn Sie, Herr Bertram, von verschiedenen Projekten, von verschiedenen Aktionen sprechen, über die Sie sich Klarheit verschaffen wollen, dann stelle ich mir doch die Frage, warum Sie im Haushalt zunächst mit einer Verdoppelung der Mittel auftrumpfen – so weit, so gut –, sich aber dann auf der anderen Seite noch nicht einmal im Klaren sind, was Sie mit dem ganzen Konzert der vielen Förderprogramme am Ende alles erreichen wollen. Da zäumen Sie doch ein Stück weit haushälterisch das Pferd von hinten auf.
Es gehört doch erst einmal dazu, sich Klarheit zu verschaffen, was wir wann an welcher Stelle wollen, wo es Synergieeffekte gibt – so weit, so gut die Idee –, und dann entsteht daraus ein haushälterischer Ansatz. Auch mit der Frage – das wissen Sie aus dem Ausschuss –, ob die Ansprüche an die Inklusion, die wir grundsätzlich begrüßen, dann im Rahmen dessen, was Sie haushälterisch veranschlagen, am Ende überhaupt ausreichend sein werden, hier herrscht aus meiner, unserer Sicht ein Stück weit Unklarheit, und da wünschte ich mir im Sinne einer Nachvollziehbarkeit dessen, was Sie sich tatsächlich wünschen, deutlich mehr an Klarheit.
Die AfD-Fraktion hatte bereits in der Anhörung im Mai 2019 dezidiert darauf hingewiesen, dass das Programm „Berlin hat Talent“ ergänzt und weiterentwickelt werden muss. So haben wir im Vorfeld gegenwärtig beispielsweise an Oberschulen auch das Problem, dass unter Umständen von den wenigen Sporteinheiten noch eine Sportstunde abgewählt werden kann. Und die Situation bei den Bundesjugendspielen und der beiläufige Ablauf dieser Initiative passen auch zu diesem Umstand.
Von 45 Minuten bleiben am Ende noch 15 bis 20 Minuten für den Sport übrig. Daher müsste der Weg bereits hier in eine andere Richtung gehen. Es ist auch nicht wirklich nachvollziehbar, dass bereits zur Anhörung im Ausschuss der Schwerpunkt so überaus deutlich auf die Inklusion gesetzt wurde. Damit es hier kein absichtliches Missverständnis geben kann: Sowohl die Bewegung von Kindern ohne als selbstverständlich auch mit Behinderungen muss unterstützt werden, keine Frage. Aber es ist doch nicht zielführend, diese Förderung womöglich einseitig in die eine oder andere Richtung vorzunehmen. Genau das aber scheint hier bei Ihnen der Fall zu sein. Genau das ist auch der wesentliche Unterschied zu unserem Antrag. Wir bevorzugen weder die eine noch die andere von Ihnen definierte Gruppe. Wir stellen die Kinder in den Mittelpunkt, und genau das dürfen die Berliner von einem solchen Projekt auch erwarten.
Wenn es um Bewegung geht, ist die Weiterentwicklung der Bewegungs- und Trainingsprogramme, die in den Bewegungsfördergruppen zu einer nachhaltigen Veränderung des Bewegungs-, Gesundheits- und Medienverhaltens führen, natürlich zwingend notwendig. Dazu gehört auch die der Persönlichkeitsentwicklung dienende Förderung der sportlichen Begabung, u. a. durch Talentsichtungsgruppen. Ferner ist die Fortführung der Weiterbildung von Trainern, Lehrkräften sowie Übungsleitern entsprechend der komplexen Zielstellung ebenfalls unabdingbar. Dazu ist es aber dringend notwendig, dass wir nun über den Projektstatus hinauskommen und, da sind wir ja mal einer Meinung, das auch regelmäßig flächendeckend in ganz Berlin geschehen muss, nicht in nur acht Bezirken. Zudem sollte ergänzend an allen Berliner Schulen der Primar- und Sekundarstufe der Sportunterricht auf vier Schulstunden in der Woche erhöht und in Doppel
stunden unterrichtet werden. Des Weiteren muss der Senat endlich gewährleisten, dass der Sportunterricht in allen Berliner Schulen immer durch entsprechend qualifizierte Fachlehrer erteilt wird. Ferner ist elementar, dass es für den schulischen Sportunterricht flächendeckend eine schulortnahe Versorgung mit Sportflächen überhaupt gibt und eine Zweckentfremdung von Turnhallen unterbunden wird.
Diese und weitere Punkte sind bereits im März als wesentliche Forderungen von uns in Antragsform gegossen und eingebracht worden. Diese Initiative ist wesentlich weitergehend als Ihr bisher nach Art und Umfang und finanzieller Ausstattung eher halbherzig behandeltes solitäres Projekt.
Ich komme zum Abschluss. – Abschließend erlauben Sie mir in diesem Zusammenhang auf den Sanierungsstau von über 1 Milliarde Euro bei bezirklichen und zentralen Sportanlagen und den Bäder-Betrieben in Berlin hinzuweisen, der es auch verdient hätte, endlich einmal Priorität der Linkenkoalition zu sein. – Danke!
Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Eigentlich haben meine Vorredner aus der Koalition zu dem Thema „Berlin hat Talent“ ja schon sehr umfassend ausgeführt. Aber wie ich der vorangegangenen Rede entnehmen konnte, haben noch nicht alle im Saal verstanden, worum es dabei geht. Deswegen mache ich hier noch mal einen Versuch, Ihnen zu erklären, was für eine Zielsetzung „Berlin hat Talent“ hat und was für eine Zielsetzung dieser Antrag der Koalition hat.
Wir haben bereits in den Haushaltsberatungen deutlich gemacht, in welche Richtung wir als Koalition das Programm „Berlin hat Talent“ weiterentwickeln wollen und in welchem Umfang. Der vorliegende Antrag soll hierfür nun die notwendige inhaltliche Grundlage bilden. Für uns Grüne steht dabei im Vordergrund, dass möglichst viele Jungen und Mädchen, ganz egal, welche Leistungsstufe sie haben, ob mit oder ohne Behinderung, von diesem tollen Angebot profitieren können. Dieses in den letzten Jahren vom Landessportbund immer weiterentwickelte Programm „Berlin hat Talent“ hat sich dort, wo es bisher stattfinden konnte, als äußerst erfolgreich erwiesen, denn es bietet insbesondere den Kindern, die aufgrund ihres Umfelds bisher nur wenig oder gar keinen Zugang zum Sport haben, die Möglichkeit, sich auszuprobieren, und das eben nicht nur in den geläufigen Ballsportarten wie Fußball, sondern eben auch in etwas exotischeren Dis
ziplinen wie Bogenschießen, Judo, Eisschnelllauf, Fechten, Triathlon, Moderner Fünfkampf oder auch BMX. Dazu haben sonst nur wenige Kinder Zugang. Diese Kinder haben anders als im klassischen Schulsport die Möglichkeit, die ganze Vielfalt des Sports zu erleben und dabei ihr Talent für eine eigene, persönliche Sportart zu entdecken.
Bemerkenswert finde ich, wie sich neben dem hauptamtlichen Team des Landessportbunds unzählige weitere Akteure hier ehrenamtlich engagieren, seien es die vielen Partnervereine, seien es Lehrerinnen und Schülerinnen auch der Eliteschulen des Sports und auch Berliner Topathleten, aktive und ehemalige. Sie alle haben aus dem ja doch etwas angestaubten Deutschen Motorik-Test, der die Grundlage bietet, ein tolles, buntes Angebot geschaffen, um Jungen und Mädchen frühzeitig für den Sport zu begeistern.
Etwa ein Drittel der getesteten Schulkinder kommt dabei in den Genuss von der Talentiade – also wenn sie besonders begabt sind, können sie sechs Monate lang derzeit 22 Sportarten ausprobieren – oder eben der Bewegungsförderung. Bei Förderbedarf können sie ein Jahr lang im Rahmen einer wöchentlichen Bewegungsfördergruppe ihre motorischen Kenntnisse verbessern. Das Ziel ist letztlich in beiden Fällen, den Sport auch langfristig im Alltag der Kinder zu verankern, ganz egal, ob leistungs- oder freizeitorientiert.
Mit der in diesem Jahr neu ins Leben gerufenen Gutscheinaktion, die es jedem Kind, das am Deutschen Motorik-Test teilgenommen hat, ermöglicht, drei Monate kostenfrei in einem Partnerverein Sport zu treiben, hat der Landessportbund bereits ein Instrument geschaffen, das allen getesteten Kindern zugutekommt, auch denen, die weder in die Talentförderung noch in die Bewegungsförderung aufgenommen werden. Drei Monate können damit alle Kinder kostenfrei in einem Partnerverein ihrer Wahl trainieren. Ich freue mich über dieses vom Testergebnis völlig unabhängige Angebot und hoffe, dass es ausgiebig genutzt wird.
Im Rahmen der Anhörung im Ausschuss für Sport im Mai, zu der unter anderem der Präsident des Landessportbundes Herr Härtel und der Präsident des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Herr Mutlu anwesend waren, wurden vor allem zwei Wünsche geäußert: erstens, das Programm mehr in die Fläche zu bringen, also auf alle Berliner Bezirke auszuweiten, und zweitens, die Teilnahme auch körperlich und geistig behinderter Kinder zu ermöglichen. – Wir als GrüneFraktion teilen diese Wünsche ausdrücklich und haben aus diesem Grund gemeinsam mit den Koalitionspartnern den vorliegenden Antrag formuliert sowie im Haushalt die notwendigen Vorkehrungen getroffen, damit das umgesetzt werden kann. Damit wollen wir gewährleisten,
dass das Programm künftig in allen Berliner Bezirken für die dritten Klassen der Grundschulen angeboten werden kann.
Ferner ist es wichtig, die bestehende Konzeption zu erweitern: für Inklusionskinder, für den Parasport. Wir wollen dazu „Berlin hat Talent“ um die Komponente Inklusion ergänzen und auch die Förderschulen inkludieren. Uns ist ganz klar, dass dies nicht von heute auf morgen geht, denn natürlich müssen noch wichtige Voraussetzungen erfüllt werden: von einer Anpassung des Motorik-Tests für die verschiedenen Behinderungen bis hin zu einer zusätzlichen Koordinierungsstelle beim Landessportbund. Mit den Vorkehrungen im Haushalt haben wir aber die Grundlage dafür geschaffen. Im zehnten Jahr der Ratifizierung des UN-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen können wir damit in dieser Stadt ein deutliches Zeichen für Inklusion setzen. – Vielen Dank!
Vielen Dank! – Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Nicht nur Berlin hat Talent, auch Dennis Buchner hat Talent, denn er hat das Talent, in seinem ersten Redebeitrag in dieser Runde eigentlich alles zu sagen, was zu sagen ist. Da das nicht immer der Fall ist, herzlichen Dank für diesen treffsicheren Einstieg!
Insofern will ich an der Stelle nur einige, wenige Bemerkungen machen, denn ich glaube, wir sind uns hier – jedenfalls bis auf eine Ausnahme – weitgehend einig. „Berlin hat Talent“ ist ein wunderbares Programm. Der Kollege Paul Fresdorf sagte mir gerade, dass seine Tochter, die einmal daran teilgenommen hat, noch heute davon schwärmt, wie wunderbar es abgelaufen ist – und das wohlgemerkt in Spandau! „Berlin hat Talent“ hat also sogar Eingang nach Brandenburg gefunden –
eine wunderbare Weiterentwicklung. Auch dafür herzlichen Dank; das hat man auch nicht immer! – Schließlich ist die Frage, wie man künftig die Stadt abdecken kann eine, die uns auch bei Anhörungen im Ausschuss deutlich gemacht wurde. Wenn man immer nur acht Bezirke in einem rotierenden Verfahren im Ranking hat, dann ist das nichts, was man Verstetigung nennen kann. Die Alternative wäre, immer dieselben acht Bezirke zu nehmen und
vier komplett herausfallen zu lassen. Das wäre auch nicht gerecht, aber wenn ich mal Steglitz-Zehlendorf dabei habe und Reinickendorf nicht, beim nächsten Mal Treptow-Köpenick dabei habe und Neukölln nicht, ist das keine langfristige Perspektive. Deswegen ist es richtig, dass man bei „Berlin hat Talent“ künftig die Mittel bereitstellt, sodass die ganze Stadt mit diesem vielfältigen Programm abgedeckt werden kann; das ist nur unterstützenswert.