Mir wurde signalisiert, dass die Rednerinnen und Redner ihre Reden zu Protokoll geben möchten. Dann bitte ich dies jetzt so zu tun.
dergarten“ ansetzen. Der Umgang mit der deutschen Sprache wird gezielt in den Mittelpunkt gerückt, die Kinder werden ermuntert zu sprechen, ihr Wortschatz wird durch Vorlesen bereichert, Interesse und Freude am Zuhören werden geweckt. Auf diese Weise kann ein Grundstein gelegt werden, um einigermaßen gleiche Ausgangspositionen zu schaffen. Wir kommen dem, was unsere Schulen zur Zeit nur unzureichend schaffen, der Chancengleichheit, ein Stück näher. Bildung ist ein Schlüssel, der dem Menschen Chancen und Möglichkeiten erschließt, und zwar in jedem Alter. Damit keiner schon am Start, schon in der Grundschule, zurückbleibt, weil er das Lerntempo nicht halten kann, dazu soll unser „Bildungsprogramm für den Kindergarten“ beitragen. Es wird verbindliche Standards definieren, die für vergleichbare Qualität in allen Kindergärten sorgen, so dass alle Kinder mit einer optimalen Schulvorbereitung rechnen können. Dies darf an finanziellen Barrieren nicht scheitern. Der elementare Bildungsbereich, der Vorschulbereich, stellt daher zu Recht den Anspruch, nicht anders behandelt zu werden als der Hochschulbereich. Eine Diskussion über die Höhe von Kindergartengebühren im Vergleich zu Hochschulgebühren ist überfällig.
werden hier die klassischen und die neuen thematischen Schwerpunkte frühpädagogischer Förderung detailliert dargestellt – von der Sprachförderung über die Medien-, Musik-, Gesundheits- und Bewegungserziehung bis hin zur ästhetischen, religiösen, mathematisch
Rahmenbedingungen wie z.B. die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen wie Schulen und psychosozialen Diensten beschrieben. Ferner werden Fragen der Steuerung des Elementarbereichs, der Aus- und Fortbildung der Fachkräfte, der Fachberatung, der frühpädagogischen Forschung sowie der Evaluation erörtert.
den Kernelementen frühkindlicher Bildungsprozesse die besondere Anstrengung in der Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten. Die Sprachstandserhebungen sind hier nur der erste Schritt, der zweite Schritt muss eine Qualifizierung der Erzieherinnen zur Spracherziehung sein. Und die zusätzlichen Stellen in Kitas in sozialen Brennpunkten dürfen nicht durch allgemeine Kürzungen wieder wegfallen.
Bundesländern ist man viel weiter als Berlin, hieran können wir uns orientieren. Aber dies alles wird nicht zu realisieren sein ohne Finanzmittel. Deshalb kann es keine weiteren Kürzungen bei der Kinderbetreuung in Berlin geben, wenn Sie es mit einem Bildungsauftrag ernst meinen.
PDS, ich zitiere Ihren Senator, der im August vergangenen Jahres sagte: Auf festgestellte Defizite in der Entwicklung der Sprachkompetenz reagiert Berlin mit einem Bildungsprogramm im Kindergarten. – Sie glauben Ihrem Senator nicht, denn bisher ist nichts passiert. Da haben Sie Recht! Aber wenn wir bis zum Juni darauf warten sollen, ist fast ein Jahr vergangen, seit der Senator selbst auf die Idee gekommen war. Und das war schon spät, denn die PISA-Ergebnisse kommen ja nicht von Ungefähr. Nein, sie haben ihre Ursache in den Versäumnissen der Bildungspolitik, für die auch Sie in den vergangenen Jahren in Berlin Verantwortung getragen haben, Herr Böger. Seit 1999 sind Sie Bildungssenator, bereits ein Jahr vorher hat Schweden ein Curriculum für die Kindergärten erlassen. Das ist der skandinavische Vorsprung, denn in Berlin ist seitdem nichts passiert.
dungsauftrag von Kindertageseinrichtungen“ durchgeführt, das seitens des Bundes und mehrerer Länder gefördert wurde und dessen Ergebnisse bereits vor einigen Monaten veröffentlicht wurden. Deutlich wurde darin auch das unterschiedliche Verständnis des Bildungsbegriffs. Je nach Ansatz wird Bildung verstanden als Vermittlung eines Wissenskanons, als Erwerb von Kompetenzen entsprechend eines Kanons von Schlüsselkompetenzen oder als Sache des Subjekts und damit als Selbstbildung. Was daran deutlich wird, ist, dass man den Kindergarten nicht mit der Schule verwechseln darf. Dennoch müssen allgemeine Bildungsaufträge auch für den Kindergarten konkretisiert werden. Das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Frauen hat hierzu einen Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder unter sechs Jahren entwickelt. Er besteht in seiner gegenwärtigen Fassung aus drei Teilen:
schaftlichen Bedingungen, das Bild vom Kind, das Verständnis von Bildung, die Dimensionen von pädagogischer Qualität und die wichtigsten Prinzipien erläutert, denen sich der bayerische Erziehungs- und Bildungsplan verpflichtet fühlt, z.B. das Prinzip der Demokratie, die Berücksichtigung der kulturellen Unterschiedlichkeit und das Verhältnis von Spielen und Lernen.
parteien zum Bildungsprogramm für den Kindergarten vor. Dieser Antrag reiht sich in unser Maßnahmepaket zur Verbesserung der vorschulischen Bildung von Kindern ein. Ja, wir haben auch im Kitabereich – und das will ich gar nicht vom Tisch schieben – durch das katastrophale finanzielle Erbe im Berliner Landeshaushalt schmerzliche Einschnitte vornehmen müssen. Um so wichtiger erscheint uns, die in der Koalitionsvereinbarung festgeschriebenen bildungspolitischen Aufgaben weiter auf den Weg zu bringen. Dazu gehört u. a. das Bildungsprogramm für den Kindergarten.
Staaten Bildung nicht erst in der Schule beginnt, sondern bereits in der Kita, und dass gute Bildungsarbeit in der vorschulischen Phase messbare und nachhaltige Auswirkungen auf den Entwicklungsstand der Kinder hat. Wir alle wissen nur zu gut, dass damit zugleich die Bildungschancen für jedes Kind und damit seine Lebenschancen insgesamt wesentlich bestimmt werden. Auch Untersuchungen im eigenen Land bestätigen die internationalen Aussagen: 1998 schätzte Prof. Tietze in einer Berliner Studie die Qualität von Vorschularbeit kritisch ein. Er kam jedoch zu der Erkenntnis, dass Kinder, die eine „gute“ Vorschuleinrichtung besuchen, einen Entwicklungsvorsprung gegenüber anderen Kindern bis zu einem Jahr aufweisen können. Die Ergebnisse der Bärenstark-Studie
den Tageseinrichtungen als das zentrale Defizit bezeichnet. Der Stand der Arbeiten an Bildungsprogrammen ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich. In einigen Bundesländern nimmt man die Arbeit hierfür erst auf. Eine Ausnahme bildet das Land Bayern, auch das soll hier gesagt werden. Bayern hat bereits vor drei Jahren die Weichen für die Entwicklung eines solchen
Bildungsplanes gestellt. Lassen Sie uns also den Anschluss in Berlin nicht nur nicht verpassen. Nein, lassen Sie auch Berlin im Interesse der Entwicklung unserer Kinder zu den Schrittmachern gehören.
renstark“ wissen – auch die vorschulische Bildung und Erziehung ist maßgeblich für den schulischen Werdegang und damit auch für die spätere Bildungskarriere entscheidend. Hier werden die Weichen für das Leben des Einzelnen gestellt. Für unsere Stadt ist zu konstatieren: Die Weichen wurden offensichtlich häufig falsch gestellt. Es gibt z. B. ungeheure Sprachdefizite bei Kindern und Jugendlichen, die die Schulkarriere der Einzelnen gefährden! Indikatoren dafür sind zum einen die hohe Schulabbrecherquote, zum anderen der geringe Prozentsatz an Abiturienten und Abiturientinnen bei Jugendlichen nichtdeutscher Herkunft. Das sind Anzeichen, die uns Beine machen sollten, dies zu ändern. Und wenn wir so weitermachen, dann bleibt die Chancengerechtigkeit am Start Makulatur, dann wird die soziale Schere weiter auseinander gehen!
mit der Sprachstandserhebung in Berlin haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Sprachstandsentwicklung in der vorschulischen Bildung einen größeren Stellenwert einnehmen muss. Berlin hat sich auch an dem Forschungsvorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur „Nationalen Qualitätsinitiative“ in Kitas beteiligt. Die vorliegenden Ergebnisse sollten uns helfen, einen weiteren wesentlichen Schritt zur Qualitätsentwicklung zu gehen. Das aber kann entscheidend mit dem angezielten Bildungsprogramm für die Tagesbetreuung von Kindern geschehen, indem u. a. verbindliche Standards im Elementarbereich festzulegen sind. PDS und SPD gehen davon aus, dass dieses Bildungsprogramm für den Kindergarten den
eigenständigen, gesetzlich verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag beinhaltet und Erzieherinnen und Erziehern sowie Eltern Leitfaden und
Handlungsorientierung bei der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder sein kann. Vor allem sollen Kinder damit erfolgreicher auf ihren Schulbesuch vorbereitet werden. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Diskussion um Qualität von frühkindlicher Bildung weiterzuführen. Sie sollte aber nicht darin bestehen, sich einseitig an den Strukturen der Schule zu orientieren und diese somit für den Vorschulbereich zu kopieren. Frühkindliche Bildungsprozesse verfolgen noch keine Lernstrategien, die die Funktion erfüllen, Wissen zu vermitteln. Frühkindliche Bildungsprozesse sind nach unserer
Ansicht viel mehr dazu da, dass Kinder die Welt aus ihren eigenen Erfahrungen selbst begreifen lernen. Kinder müssen die Welt ertasten, erfühlen, riechen, schmecken, sehen, hören, im wahrsten Sinne aufgreifen und sich mit ihr befassen. Damit kommt der Bildung – insbesondere im Sinne von Selbstbildung und anschaulichem Selbstentdecken – eine grundlegende Bedeutung zu.
ten, die natürlich auch im Zusammenhang mit nationalen und internationalen Entwicklungen stehen, ist es unerlässlich, umgehend mit der Erarbeitung eines Bildungsprogramms für die Kindergärten in Berlin zu beginnen. Dieser Aufgabe muss sich der Senat stellen. Die pädagogische Qualität in unseren Kindertagesstätten, aber auch in der Tagespflege muss angehoben werden, was auch bedeutet, sie besser zu konzipieren, zu messen und zu evaluieren.
hinaus ganz anregend. Ein paar Beispiele: 1996 wurden Erziehungs- und Bildungspläne in Norwegen und Neuseeland eingeführt und für alle Tageseinrichtungen verbindlich erklärt. Zwei Jahre später hat in Schweden das Ministerium für Bildung und Forschung ein nationales Curriculum für die Arbeit mit 1- bis 6-jährigen Kindern eingeführt, England hat seit dem Jahr 2000 einen Bildungsplan für die Arbeit in der Grundstufe des Bildungswesens, d. h. für 0- bis 5-jährige Kinder. Diese Entwicklungen sollten wir nicht nur beobachten, sondern auch darauf reagieren.
gestellt worden. Bildung sollte Priorität haben. Es sollte vieles besser werden – nach PISA, nach „Bärenstark“. Lassen Sie es mich ein wenig resümieren:
vorgenommen worden. Kürzungen im Leitungsbereich, die Erhöhung der Gruppengröße. Und es brat mir einer einen Storch, wenn diese Maßnahmen sich nicht auf die Qualität auswirken!
freien Träger sowie die Reform der Jugendämter lassen offensichtlich noch lange auf sich warten. Hier liegen Sparpotentiale vor – da sind wir bei Ihnen –, und gerade deshalb ist es für mich so unverständlich, dass nicht schneller gearbeitet wird!