Einen ganz kleinen Moment; ich habe Ihnen noch nicht das Wort erteilt. - Frau Kollegin Angern, es liegt nicht in meiner Kompetenz zu sagen, welche Debattenstruktur zu einem Tagesordnungspunkt vorgesehen wird. Wenn Sie bei einem Thema eine andere Debattenstruktur haben möchten, dann müssen Sie Ihren parlamentarischen Geschäftsführer und die parlamentarischen Geschäftsführer der anderen Fraktionen ins Gebet nehmen.
Es gibt auch noch eine weitere Frage. Aber ich bitte Sie, für Frau von Angern ganz konkrete und kurze Punkte herauszugreifen und nicht die Rede einfach fortzusetzen.
Frau von Angern, Sie haben sicherlich darauf fokussiert, worin - wir stimmen ja Ihrem Anliegen grundsätzlich zu; wir haben einen Alternativantrag vorgelegt - der Unterschied besteht. - Der Unterschied besteht darin, dass wir nicht nur auf Solarenergie abstellen, sondern durchaus auch die anderen erneuerbaren Energien in den Fokus nehmen, zum Beispiel Wärmepumpen, und dass wir auch innovativ weiterdenken.
Man kann sich auch vorstellen, dass man, wenn man die Solaranlage auf dem Dach nutzt, den Strom gleich in die Ladesäule für die Elektroautos in den Keller leitet, also die Sektorkoppelung mit bedenkt.
Sie haben das Glück, dass es noch zwei weitere Fragesteller gibt, und zwar haben sich noch Frau Eisenreich und Herr Tullner gemeldet. Frau Eisenreich, Sie haben jetzt die Möglichkeit zu fragen.
Potenzial für den Beitrag, den wir mit der Solarenergie oder anderen erneuerbaren Energien auf den landeseigenen Liegenschaften erzeugen können, generell relativ gering ist. Stimmen Sie mit mir darin überein, dass im Prinzip jeder noch so kleine Beitrag nicht nur einen Symbolwert hat, sondern generell von überaus großer Bedeutung für das Gesamtprodukt Energiewende ist?
Ich stimme mit Ihnen, Frau Eisenreich, komplett überein. Deshalb hatte ich auch das eine Beispiel genannt. Da hatte Herr Dr. Schmidt aber gerade geplauscht und es nicht gehört.
Selbst eine kleine 2 -kWpeak-Anlage - das sind gerade einmal 16 m2 - reicht schon aus, um ein Auto mit einer durchschnittlichen Fahrleistung von 13 000 km - das ist der Durchschnitt in Deutschland - zu betanken. Es ist also unglaublich, was man mit so kleinen Flächen schon erreichen kann.
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Frau Frederking, zwei Sachen. Das eine: Wir haben uns im Facharbeitskreis der Fraktion intensiv mit dem Antrag beschäftigt. Wir sind zu der Auffassung gekommen, dass wir versuchen sollten, einen Schritt nach dem anderen zu machen.
Ich wollte Sie fragen, ob Sie mit mir auch darin übereinstimmen, dass es schon einmal ein großer Schritt wäre, die Solarenergie auf den Dächern zu fördern. Ich habe in meinem Wahlkreis die Erfahrung gemacht, dass das im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien wie Windkraft oder Solarenergie auf dem Feld die Variante ist, die die höchste Akzeptanz in der Bevölkerung genießt.
Mit Solaranlagen, die sich auf dem Dach eines Wohnblocks befinden und die man gar nicht sieht, haben die Leute überhaupt kein Problem. Das bestätigen auch Umfragen. Deswegen haben wir gesagt, das ist wahrscheinlich eine Variante, mit der man auch werbend für die erneuerbaren Energien agieren kann, weil die auf eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung trifft.
Das andere: Ich möchte Ihnen anbieten, dass wir einmal die Gemeinde Benndorf in meinem Wahlkreis besuchen, wo die Wohnungsgesellschaft jetzt genau das gemacht hat,
sie hat bei sämtlichen kommunalen Einrichtungen Solaranlagen auf das Dach gebracht. Das hat eine große Akzeptanz in der Bevölkerung gefunden und ist ökologisch einfach großartig.
Das war zwar keine Frage, aber Sie können natürlich darauf erwidern. Ich habe jetzt keine Frage dabei herausgehört.
Die Dächer sind da und sollten unbedingt genutzt werden. Dafür müssen keine neuen Flächen versiegelt werden. Also es ist klug, die dann auch in der Weise zu nutzen. Das fördert unbedingt die Akzeptanz.
Ich wollte mit meiner Antwort auf die Frage von Frau von Angern auch darauf hinweisen, dass wir jetzt, wenn wir solche Schritte gehen, von vornherein die Sektorkoppelung mit im Blick haben müssen und nicht nur an die standardmäßige Einspeisung ins Netz denken sollten, wie es heute der Fall ist.
Vielmehr müssen wir gleich darüber nachdenken, wie wir den Strom auch für andere Bereiche nutzen bzw. speichern können. Für mich ist es durchaus denkbar, dass in den Ministerien in Zukunft in den Kellern nicht nur Ladesäulen stehen, sondern vielleicht auch ein kleiner Elektrolyseur, der Gas produziert.
Vielen Dank, Frau Frederking. Ich sehe keine weiteren Fragen mehr. - Der nächste Debattenredner wird für die CDU der Abg. Herr Schumann sein. Sie haben das Wort. Bitte.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Passend zu meinem heutigen Redethema trage ich eine farblich angepasste
sieht die Einbindung erneuerbarer Energien bei der Sanierung von Landesliegenschaften und auch beim Neubau vor. Damit soll eine Senkung des externen Wärme- und Strombedarfs erreicht werden. Die Sonne schickt bekanntlich keine Rechnung.
Der Antrag mit dem Titel „Sonne aufs Dach! - Solarenergienutzung auf landeseigenen Immobilien in Sachsen-Anhalt ausbauen“ zeigt, wie bereits in der fünften Wahlperiode, eine Möglichkeit auf, wie erneuerbare Energien genutzt werden können.
Ich möchte jetzt nicht, dass der Eindruck entsteht, dass sich seitdem im Bereich der erneuerbaren Energien in Kombination mit der Nutzung von landeseigenen Immobilien nichts getan hat. Ein systematisches Energiemanagement sowie ein Sanierungsfahrplan für die Landesliegenschaften sollen nach einer Information des Ministeriums der Finanzen im Rahmen der Beantwortung der Kleinen Anfrage in der Drs. 7/3190 umgesetzt werden.
Bis jetzt werden Geothermie, HolzhackschnitzelFeuerungsanlage, Blockheizkraftwerke, Fotovoltaikanlage und Gas-Wärme-Pumpe als Erneuerbare-Energien-Anlagen in einigen Liegenschaften genutzt. Zugegeben, dies trifft bisher nur auf sieben von 2 539 landeseigenen Gebäuden zu.
Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass nicht jedes Gebäude geeignete Dachflächen oder eine geeignete Statik aufweist. So wurde bereits im Jahr 2007 festgestellt, dass 471 Gebäude für Solarthermie und 402 Gebäude für Fotovoltaik ungeeignet sind. Derzeit wird für eine achte Immobilie derzeit eine Fotovoltaikanlage geplant.
Prinzipiell wird der Einsatz von erneuerbaren Energien bei den Baumaßnahmen des Landes geprüft. Wenn bei dieser Prüfung die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von erneuerbaren Energien bestätigt werden kann, so wird dies schon jetzt bei der Baumaßnahme berücksichtigt.
Sehr geehrte Damen und Herren! Auch das Betreiben einer Solaranlage muss differenziert betrachtet werden. Schließlich entstehen nicht nur sogenannte Anschaffungs- und Wartungskosten, sondern unter Umständen auch Körperschaft- und Gewerbesteuerzahlungen.
Es ist daher nötig, genauestens zu prüfen, ob sich der Betrieb einer Anlage überhaupt wirtschaftlich und steuerlich lohnt. Hierzu würden wir uns eine sozioökonomische Folgeabschätzung wünschen, bevor wir jede nutzbare Dach- und Freifläche in der Landschaft mit Fotovoltaik ausrüsten.
Meine Damen und Herren! Ich hätte noch einen Vorschlag hinsichtlich der Rede von Frau Frederking. Wenn wir darüber reden, dass wir Energie sparen wollen, könnten wir im Landtag gleich einmal anfangen und in allen Fluren Zeitschaltuhren für die Beleuchtung einführen. Dann müssten nicht den ganzen Tag lang alle Flure beleuchtet werden, obwohl sich niemand darin aufhält. Vielleicht wäre das eine Maßnahme.
Ich bitte Sie daher, stimmen Sie dem Alternativantrag der Koalitionsfraktionen zu, um eine stete und nicht überhastete Umstellung auf die erneuerbaren Energien zu unterstützen. - Vielen Dank.
Vielen Dank, Herr Schumann. Es gibt keine Fragen. - Frau Eisenreich hat jetzt noch einmal die Gelegenheit, sich zu diesem Tagesordnungspunkt zu äußern. Sie haben das Wort.
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Meine Damen und Herren! Gegen den Vorwurf „schnell und überhastet“ möchte ich mich verwahren. Wir haben zehn Jahre lang nichts getan. Wir wissen, wie die Klimasituation ist, welche Szenarien drohen. Wir haben ein Jahr mit einer Dürre erlebt, die ihresgleichen, zumindest in unserem eigenen Gedächtnis, sucht. Deshalb kann es mit der Umsetzung solcher Maßnahmen gar nicht schnell genug gehen. Das möchte ich noch einmal sagen.