über Dinge noch einmal neu nachzudenken. Wenn man dieses neue Nachdenken betreibt, dann kann man zu völlig neuen Erkenntnissen kommen. Darauf sollten Sie sich einlassen, meine Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen von der AfD.
Es geht nicht darum, dem Sport irgendetwas aufzudrücken. Es geht um einen Dialogprozess. Es geht darum, die Rahmenbedingungen festzulegen, mit denen E-Sport gefördert werden kann.
Der Kollege Grube hat deutlich gemacht, dass auch da es technisch unterschiedliche Herangehensweisen gibt. Mein Eindruck ist: Wir haben eine gesellschaftliche Entwicklung, an der wir nicht einfach vorbeigehen können. So wenig, wie man erst begonnen hat, Fußball als Sport zu sehen, als überall im Land schon Fußballplätze waren, so wenig kann man heute sagen: So lange noch nicht überall im Land E-Sport gespielt wird, solange könne man das noch nicht anerkennen. Sondern man muss den Weg und diese Entwicklung, die dort passiert, begleiten.
Wir wollen als GRÜNE - das sage ich sehr deutlich -, dass das gemeinsam mit den Akteuren aus der E-Sport-Szene passiert. Ich bin froh und
dankbar, dass die sich nicht, käsegesichtig hinter Colaflaschen und Pizzakartons versteckend, in ihren Wohnzimmern von der Welt abgeschottet haben, sondern dass die Kolleginnen und Kollegen von „eSports Magdeburg“ auf diesen Landtag zugekommen sind und gesagt haben: Wir haben ein Anliegen, das würden wir gerne vortragen; wir wissen, dass es die eine oder andere Skepsis gibt; wir laden euch ein.
Also, wir haben mit den Kollegen schon E-Sport gespielt. Vielleicht sollten Sie das auch tun. Ich sage mal, für mich war das ein Erlebnis, dass ich zunächst wieder lernen musste, ohne ausreichend Training, ohne ausreichend Kondition komme ich da nicht weiter. Ich habe die Wettkämpfe alle krachend verloren. Aber es war eine Erfahrung, die mich in der Überzeugung bestärkt hat, dass wir tatsächlich eine Anerkennung als Sport brauchen.
Die Eltern sind angesprochen worden. Anerkennung als Sport, etablierte Vereinsstrukturen, die helfen uns tatsächlich auch, die Konflikte, die Sie völlig zu Recht beschreiben, zu lösen und konstruktiv zu lösen; aber auch genau darum geht es.
Ich möchte, dass Sachsen-Anhalt zum Vorreiter wird. Ich möchte, dass wir diese Vorreiterrolle tatsächlich auch gestalten. Es ist ja nicht so, dass Dinge nicht in Sachsen-Anhalt passieren. Auf den FSA und den ESBD und auf die Pokalausspielung habe ich schon verwiesen.
Wir haben aber auch den weltweit bekannten Caster Marius Lauer, der aus der E-Sport-Szene kommt, der von Sachsen-Anhalt aus weltweit Spielerinnen und Spieler castet. Das sind Leute, die möchte ich herausheben, die möchte ich auch zeigen und ihnen sagen, sie stehen für Sachsen-Anhalt, sie sind Botschafter für unser Bundesland.
Ich möchte, dass wir uns hier in anderthalb oder zwei Jahren wiedertreffen können und miteinander den Erfolg feiern können, dass es in Sachsen-Anhalt ein E-Sport-Zentrum gibt, das tatsächlich auch diese Szene deutschlandweit und weltweit mitgestaltet.
Ich halte die Anerkennung von E-Sport als Sport für eine echte Zukunftschance. Wir sollten diese Entwicklung mit vorantreiben, wir sollten sie mitgestalten. Ich will an dieser Stelle noch einmal deutlich Danke sagen an die Akteure, die oben auf der Tribüne sitzen, die diese Entwicklung mit betrieben haben, ohne die die E-Sport-Szene in Sachsen-Anhalt nicht zu denken wäre. - Vielen herzlichen Dank.
Herr Striegel, es geht heute in der Debatte unter anderem um die Förderung und Anerkennung des E-Sports. Ich muss leider aus meiner Erfahrung sagen, dass viele Sportvereine ums Überleben kämpfen und leider keine auskömmliche Finanzversorgung haben, um überhaupt ihren Regelbetrieb aufrechterhalten zu können. Ist die Debatte damit heute nicht ein wenig scheinheilig?
Nein, die Debatte ist nicht scheinheilig. Genau darum geht es, die Sportstrukturen in Sachsen-Anhalt wieder zu stärken, wenn Sie die vielen hunderttausend E-Sport-Spieler in Sachsen-Anhalt in den - soweit sie noch nicht in den Sportbetrieb integriert sind - Sportbetrieb integrieren können.
Wenn Sie zum Beispiel E-Sport-Abteilungen in Sportvereinen schaffen, dann führt das auch dazu, dass die Verbandsstrukturen gestärkt werden, dass es mehr Mitgliedsbeiträge gibt und dass am Ende auch die Sportszene in Sachsen-Anhalt noch besser aufgestellt ist als vorher.
Ich will, Frau Präsidentin, noch eine letzte Anmerkung für Sie machen. Ich habe es vorhin schon gesagt: Aus dem Änderungsantrag der LINKEN würden wir die Nr. 1 übernehmen. Insofern müssen wir nur noch über die Nrn. 2 und 3 abstimmen lassen. - Herzlichen Dank.
Vielen Dank, Herr Striegel. Ich habe mir das vorhin schon notiert. - Wir kommen jetzt zum Abstimmungsverfahren zu der Drs. 7/3015. Ich habe hierzu keinen Überweisungswunsch gesehen. Somit stimmen wir als Erstes über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE in der Drs. 7/3075 ab.
Ich habe gehört, die Nr. 1 soll in den Antrag der Koalitionsfraktionen übernommen werden. Somit lasse ich über die anderen Punkte abstimmen, ob diese ebenso mit aufgenommen werden sollen und dem zugestimmt wird oder ob sie abgelehnt werden.
Ich werde jetzt über die Punkte 2 und 3 des Änderungsantrags der Fraktion DIE LINKE in der Drs. 7/3075 abstimmen lassen. Wer diesen seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Kartenzeichen. - Das ist die Fraktion DIE LINKE. Wer stimmt dagegen? - Das sind die Koalitionsfraktionen und teilweise die Fraktion der AfD. Wer enthält sich der Stimme? - Fünf Abgeordnete der AfD enthalten sich der Stimme.
Wir kommen nunmehr zum Antrag der Koalitionsfraktionen mit der Ergänzung um die Nr. 1 des Änderungsantrags der Fraktion DIE LINKE. Wer dem seine Zustimmung gibt, den bitte ich jetzt um das Kartenzeichen. - Das sind die Koalitionsfraktionen, die Fraktion DIE LINKE und ein Mitglied der AfD. Wer stimmt dagegen? - Das sind einige Abgeordnete der AfD. Wer enthält sich der Stimme? - Das sind die restlichen Abgeordneten der AfD, ein Mitglied der CDU-Fraktion und ein Mitglied der Fraktion DIE LINKE. Damit ist dieser Antrag angenommen worden und der Tagesordnungspunkt ist beendet.
Bevor ich aber den nächsten Tagesordnungspunkt aufrufe, möchte ich noch kurz eine Erklärung abgeben. Ich habe gestern hier im Plenum aufgrund eines entsprechenden Hinweises von Frau Kollegin Dr. Pähle bezüglich Frau Kollegin Schindler den Kollegen Herrn Farle gerügt. Korrekt ging es um einen Zuruf während des Tagesordnungspunktes 22 - Ausbau der Windenergie stoppen. Grundlage war hier die Rednerkorrektur, das heißt das Exemplar der Rednerkorrektur.
Auf einen Hinweis von Herrn Farle hin habe ich unsere Verwaltung noch einmal gebeten und veranlasst, den Wortlaut des Zurufs aufzuklären und selbst noch einmal dort hineinzuhören. Der zuständige Abteilungsleiter hat mir mitgeteilt, dass im Zurufkanal - wir haben einen gesonderten Kanal, der auch gerade die Zurufe noch einmal deutlicher herausstellt - der Audioaufzeichnung nach seiner Einschätzung eindeutig das Wort „Pöbelei“ zu vernehmen ist.
Meine Rüge ist damit gegenstandslos. Sehr geehrter Herr Farle, Kollege Farle, ich bitte hierfür um Nachsicht.
7/51 sowie die Äußerung der Präsidentin Gabriele Brakebusch auf Seite 109 des Stenografischen Berichts 7/51
Ich denke, es sollte doch in Ihrem Interesse sein, dass wir den Geräuschpegel etwas herunterfahren und wir in der Tagesordnung fortfahren können. Wir sind jetzt schon leicht im Verzug. Deswegen bitte ich Sie, etwas disziplinierter zu sein. Dann können wir diese Zeit schon einsparen. Einbringer wird der Abg. Herr Thomas sein.
Meine Damen und Herren! Sie haben eines, ich habe eines, 78 % der Deutschen haben eines; die Rede ist vom Smartphone. Manchmal ist es so, dass das Smartphone unser Leben mehr dominiert als manch andere Sachen. Das kann man gut finden, das kann man schlecht finden - es ist ein Stück weit Realität.
Meine Damen und Herren! Das Smartphone hat die Welt revolutioniert; denn es ist nicht nur ein Telefon, sondern es ermöglicht umfangreiche Funktionalitäten, die vor noch gar nicht allzu langer Zeit nur mit dem Computer zuhause möglich waren.
Wurden im Jahr 2009 noch knapp 173 Smartphones verkauft, so stiegen die Verkaufszahlen im Jahr 2017 auf fast 1,5 Milliarden Smartphones weltweit.
Durch den permanent mitgeführten Internetzugang werden neue Dienste und Serviceleistungen erschlossen, die sich völlig unkompliziert von jedem Ort der Welt nutzen lassen. Egal ob bargeldloses Bezahlen, das Einkaufen in Internetshops, Kontakte über soziale Medien oder das Onlinerouting - das alles, meine Damen und Herren, ist seit einigen Jahren mit einem Handgerät eine völlige Selbstverständlichkeit.
Diese Dienste werden auch ständig ausgebaut. Viele davon erleichtern uns tatsächlich das Leben. Überall auf der Welt gibt es App-Entwickler, entstehen ganze Industrien, die Hardware und Software zusammenführen oder klassische Dienstleistungen mit digitalen Angeboten kombinieren.
In Vorbereitung meiner Einbringungsrede habe ich noch einmal nachgesehen, wie viele Apps aktuell im am weitesten verbreiteten Betriebssystem Android angeboten werden. Im Mai 2018 waren es 3,66 Millionen Apps. Nun ja, auch wenn nicht jedes Programm, jede App zweifelsfrei sinnvoll ist, so belegen diese Zahlen doch die enorme Entwicklungsdynamik des Smartphones in den zurückliegenden Jahren.