Wir brauchen nicht eine Schule für alle, wo dann aber für jeden Einzelnen seine zieldifferente Extrawurst gebraten wird, sondern wir brauchen ein System, das die Messlatte hoch legt, das den Einzelnen herausfordert, ihn anspornt, das es ihm ermöglicht zu zeigen, was er kann, und so erst seiner Individualität gerecht wird. Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir in strenger Zielgleichheit pro Klasse und Schulform Maßstäbe definieren und diese Maßstäbe durchhalten. Wir müssen wieder zurück zu: Fleiß, Disziplin, Pünktlichkeit, Pflichtgefühl.
All das müssen wir kultivieren, wenn wir den Schulerfolg sichern wollen. Problematische Schüler brauchen keinen Schulsozialarbeiter, sie brauchen Autoritäten und klare Maßstäbe.
Letztlich dürfte es Ihnen sicherlich unter anderem auch darum gehen, Ihrer Klientel ein paar Stellen zu sichern. Wenn wir uns den Typus des Sozialarbeiters vor Augen halten, dann können wir uns einig sein, dass er politisch wohl eher dem linken Spektrum zuneigt.
Neben der Asylindustrie scheint sich im Umfeld der Schule, befördert durch das Gesellschaftsexperiment Inklusion, eine eigene Art Sozialindustrie auszubreiten. Ich versichere Ihnen: Wir von der AfD werden alles tun, um diesen Sumpf auszutrocknen.
Ihrer Schule als einem Ort der politischen Indoktrination, der Zeitverschwendung, der Gleichmacherei und der Pflege eines linksversifften Lebensgefühls,
Damit kommen wir zum nächsten Debattenredner. Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat der Abg. Herr Aldag das Wort. Bitte.
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Als hätte ich es gewusst, habe ich die Definition von Schulsozialarbeit in meinem Redebeitrag noch einmal mit verwertet.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Definitionen von Schulsozialarbeit haben sich in Deutschland im historischen Verlauf sukzessive verändert und konkretisiert, ohne dass von einer Definition von Schulsozialarbeit gesprochen werden kann.
Stand in den 70er-Jahren die Förderung der Bildungsreform und in den 80er-Jahren die Kooperation von Jugendhilfe und Schule allgemein im Fokus des Verständnisses, wird heute unter Schulsozialarbeit, vereinfacht formuliert, die engste Form der Kooperation von Jugendhilfe und Schule verstanden, bei der sozialpädagogische Fachkräfte ganztägig und kontinuierlich am Ort Schule tätig sind und mit Lehrkräften zusammenarbeiten.
Schulsozialarbeit beinhaltet viele verschiedene Aufgaben. Schülerinnen und Schüler bekommen Hilfe bei schulischen Problemen, bei Problemen in der Familie und bei gesellschaftlichen Problemen. Gearbeitet wird nicht nur mit den Kindern und Jugendlichen, sondern auch mit den Eltern, den Lehrkräften und weiterem schulischen Personal. Letztendlich bildet Schulsozialarbeit die Verbindung zwischen dem Zuhause und der Schule, hilft bei Schwierigkeiten und unterstützt bei Präventionsprogrammen.
Meine Damen und Herren! Die Quote von Schulabbrecherinnen und Schulabbrechern und denjenigen, die die Schule ohne Schulabschluss verlassen, ist in Sachsen-Anhalt leider ziemlich hoch. Laut Chancenspiegel 2014 der Bertelsmann-Stiftung waren es im Schuljahr 2012/2013 ca. 12 %. Damit bewegt sich unser Bundesland im Bundesvergleich in der oberen Spitze. Hier besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf, ebenso wie beim Einsatz der Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter an Förderschulen für Lern- und Sprachbehinderte.
Meine Damen und Herren! Die Kleine Anfrage von Prof. Dr. Claudia Dalbert vom August 2015 ergab, dass es an ca. 60 % der Förderschulen Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter gibt. Diese Zahl zeigt, dass Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter wichtig sind und dass wir sie dringend brauchen.
Der Antrag der Fraktion DIE LINKE fordert im ersten Punkt im Grunde das, was im Koalitionsvertrag steht. Meine Damen und Herren, „Schulerfolg sichern“ ist bislang ein erfolgreiches Programm. Es ist das Ziel der Koalition, dass dieses Programm auch über das Jahr 2020 hinaus wei
tergeführt wird. Dafür müssen die Rahmenbedingungen jeglicher Art geprüft werden. Das hat das Ministerium für das zweite Quartal 2014 zugesagt. Ich denke, das ist eine angemessene Zeit, um qualifizierte Angaben dazu zu machen.
- 2017, Entschuldigung. 2014 wäre nicht möglich; dann müsste es schon fertig sein. Das wäre auch nicht schlecht.
Die im zweiten Punkt des Antrags der Fraktion DIE LINKE genannten Prämissen erscheinen mir sehr ambitioniert. Auch diese müssen seitens des Ministeriums geprüft werden. Wenn das Ergebnis dieser Prüfung vorliegt, können wir, denke ich, mit allen Beteiligten und allen Betroffenen sicherlich in der zweiten Runde in die Vorbereitung gehen.
Wir alle wissen, dass eine Evaluierung eines von der EU geförderten Projektes eine Voraussetzung für die Förderung ist. Dass auch zukünftig eine Evaluierung und eine wissenschaftliche Begleitung stattfinden sollen, ist selbstverständlich.
Meine Damen und Herren! Die Koalitionsfraktionen gehen mit dem Alternativantrag einen Schritt weiter als die Fraktion DIE LINKE. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart worden, dass ein Konzept zur Multiprofessionalität auszuarbeiten ist.
Im Rahmen eines Selbstbefassungsantrages der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom März 2012 zum Thema multiprofessionelle Teams berichtete die damalige Landesregierung, dass im Land bereits Vernetzungen auf unterschiedlichen Ebenen und zwischen unterschiedlichen Institutionen bestehen. Es soll jetzt im Konzept darum gehen, die bestehenden Kooperationen und Vernetzungen aufzuzeigen und Wege für eine Verfestigung von multiprofessionellen Teams für unser Schulsystem vorzubereiten.
Manche Dinge brauchen eben ein bisschen Zeit. Aber nichtsdestotrotz freuen wir uns, dass die Einsicht in die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Multiprofessionalität langsam in Sachsen-Anhalt angekommen ist.
Die Schaffung von multiprofessionellen Teams stellt eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Schulsozialarbeit dar. Bei Multiprofessionalität geht es um einen umfangreichen regelmäßigen Austausch zwischen mehreren Berufsgruppen und den Akteuren drum herum. Durch eine gute Koordination können Synergieeffekte erzeugt werden.
Ich denke, mit dem Konzept zur Multiprofessionalität schaffen wir gute Voraussetzungen, um die Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt weiterhin zu sichern, kontinuierlich fortzuführen und weiterzu
Vielen Dank, Herr Aldag. - Ich sehe keine Anfragen. Somit kommen wir zum nächsten Beitrag. Für die CDU-Fraktion spricht die Abg. Frau Gorr. Sie haben das Wort, Frau Gorr.
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Gestern habe ich auf die Bedeutung von Antragsüberschriften hingewiesen und den Titel des Änderungsantrags der Fraktion DIE LINKE kritisiert. Heute ist es andersherum: Angesichts der in dieser Wahlperiode bereits intensiv geführten Diskussion zur Personalsituation an Schulen greift die Überschrift des Ursprungsantrags „Sozialpädagogische Arbeit an Schulen langfristig sichern“ aus der Sicht der Koalitionsfraktionen deutlich zu kurz.
Schulsozialarbeit ist, wie die Fraktion DIE LINKE in ihrem Antrag selbst feststellt, Bestandteil der Arbeit multiprofessioneller Teams. Genau aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Schulsozialarbeit frühzeitig in ein zukunftsfähiges Konzept für Multiprofessionalität einzubeziehen, damit wir für die Zeit nach dem Auslaufen der derzeitigen EUFörderperiode im Jahr 2020 bestmöglich gerüstet sind.
Wir hoffen, dass uns bis zum Ende des zweiten Quartals 2017 schon über erste Eckpunkte der Konzeptvorstellungen berichtet werden kann. Auch hier erfordert es die Komplexität des Themas mit den vielfältigen einzubeziehenden Akteuren - wir hörten es heute schon mehrfach -, dass wir uns sowohl im Ausschuss für Bildung und Kultur als auch im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Integration dazu berichten lassen.
Bis Mitte 2018 soll das Konzept dem Landtag vorgelegt werden. Das ist ein anspruchsvolles Ziel, aber es ist nötig, wenn so wichtige Punkte wie die rechtliche Verortung, die strukturelle Zuordnung und mögliche Regelungen zur langfristigen Finanzierung geklärt werden müssen. Zudem müssen verschiedene Schulstufen und Schulformen berücksichtigt werden.
Unser Alternativantrag mit der Überschrift „Aufbau von Multiprofessionalität an unseren Schulen in Sachsen-Anhalt“ nimmt das in den Fokus, was uns gerade zu Beginn dieses Schuljahres umtreibt. Die Gelingensbedingungen für Schulqualität müssen klar definiert und ihre Umsetzung muss strategisch angegangen werden. Dieses
Wenn wir den Schulerfolg langfristig sichern wollen, bedarf es eines guten Change-Managements. Das heißt, die Probleme, die daraus entstanden sind und noch entstehen, dass wir früher zu viel Personal hatten und jetzt zu wenig haben, dass die EU-Förderperiode auslaufen wird und dieses finanziell kompensiert werden muss, müssen klar benannt und ihre Bewältigung muss strategischperspektivisch angegangen werden. Dazu dient unser Alternativantrag. Deshalb bitten wir dazu um Zustimmung.
Abschließend möchte auch ich meine Redezeit nutzen, um mich bei denjenigen zu bedanken, die in den letzten Jahren und auch jetzt noch die wichtige sozialpädagogische Arbeit an unseren Schulen durchführen. Damit bekomme ich doch glatt noch einmal einen Schlenker hin zu dem ursprünglichen Antrag der Fraktion DIE LINKE. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Vielen Dank, Frau Gorr. - Ich sehe keine Anfragen. Frau Bull, Sie haben jetzt die Möglichkeit zu erwidern. Sie haben das Wort, bitte.
Also, Herr Tillschneider, es ist schon skurril. Jedes Mal, wenn Sie reden, habe ich das Gefühl, gleich kommt Kurt Felix mit „Verstehen Sie Spaß“ oder die „heute show“ oder Böhmermann um die Ecke. Für Freunde des schwarzen Humors hat das schon einen gewissen Unterhaltungswert - für die anderen aber nicht.