Protocol of the Session on May 13, 2011

Eine letzte Frage.

Einen kleinen Moment, bitte, Herr Dr. Köck.

Ich darf die Zuhörer auf der Tribüne bitten, von Beifallsbekundungen und Kommentaren abzusehen. - Bitte, Herr Dr. Köck.

Ich weiß nicht, ob Sie Neffen und Nichten haben, Herr Thomas. Würden Sie für sie die Verantwortung übernehmen?

(Herr Weigelt, CDU, lacht)

Jetzt muss ich erst einmal überlegen - Neffen und Nichten und ob ich für sie Verantwortung übernehmen würde. - Ja, das würde ich tun.

(Frau Bull, DIE LINKE: Das hat auch was mit Kompetenz zu tun!)

Jetzt ist Herr Dr. Thiel mit seiner Frage an der Reihe.

Lieber Kollege Thomas, wir haben in der jetzigen Debatte die Meinungen von drei Fraktionen und die Meinung der Landesregierung gehört. Ich habe eine Äußerung dazu vermisst: Welche Meinung hat eigentlich die CDU zu dem Inhalt dieses Antrags?

(Beifall bei der LINKEN)

Herr Thiel, seien Sie nicht so ungeduldig; die bekommen Sie im Ausschuss serviert.

(Herr Gallert, DIE LINKE, lacht - Zurufe von der LINKEN: Oh!)

Frau Tiedge hat ihre Frage zurückgezogen. - Vielen Dank, Herr Thomas.

(Beifall bei der CDU)

Für die Fraktion DIE LINKE hat jetzt noch einmal Herr Lüderitz das Wort.

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Auch wenn es schon Freitagnachmittag ist und die Uhr immer weitertickt, muss ich diese fünf Minuten mehr als ausnutzen.

(Zuruf von der CDU: Müssen Sie nicht!)

Ich beginne mit der Diskussion über den vorliegenden Gesetzentwurf, der am 13. April 2011 von der Bundesregierung beschlossen und danach relativ zügig dem Bundestag, dem Bundesrat und den zuständigen Gremien zugeleitet worden ist. Heute haben wir den 13. Mai 2011. Am 27. Mai 2011 soll sich dazu der Bundesrat verhalten.

Wenn vor diesem Hintergrund eine Landesregierung, die für Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit in diesem Land wirbt, keine Antwort hat, dann frage ich mich, wie handlungsfähig diese Landesregierung ist.

(Beifall bei der LINKEN)

Ministerin Frau Wolff, ich habe eher den Verdacht, dass man hierbei durch die Hintertür die Anlage in Maxdorf als Forschungsanlage aktivieren will. Man versucht, durch die Abschaffung der Länderklausel - darin gebe ich der Kollegin Frederking durchaus Recht - in diesem eher schlechten als guten Gesetzentwurf die Zuständigkeit auf die Bundesbehörden zu verlagern, um sich dann hinstellen und sagen zu können: Wir konnten es nicht verhindern.

Das ist alles andere als guter Stil und hilft den Menschen in der Altmark in keiner Weise.

(Beifall bei der LINKEN - Zustimmung bei den GRÜNEN)

Wir hätten heute an dieser Stelle erwartet, dass die Landesregierung ein klares Bekenntnis zur Nicht-CO2-Speicherung in der Altmark abgibt.

(Zustimmung von Herrn Striegel, GRÜNE)

Das ist nicht erfolgt. Im Gegenteil: Selbst der Kollege Barth hat immer noch von „derzeit“ gesprochen, also eine gänzliche CO2-Speicherung in der Altmark nicht ausgeschlossen.

Natürlich, Frau Ministerin, wusste ich sehr gut, dass es in dem Gesetz um maximal 8 Millionen t CO2 pro Jahr - das entspricht noch nicht einmal der Wochenproduktion eines Kraftwerkes - zu Forschungszwecken geht. Damit soll - das haben Sie zu Recht gesagt - eine gesetzliche Folgeregelung ab 2017 vorbereitet werden.

Sich hinter Formulierungen von Bundesregelungen zu verstecken, ist, so denke ich, einer Landesregierung, die die fachliche Kompetenz im Landesbergamt hat, unwürdig.

Kollege Barth, ich hoffe, das, was Sie hier geäußert haben, bleibt nicht nur Wunschdenken.

Das hoffe ich vor allem für die Bürgerinnen und Bürger in der Altmark.

(Frau Grimm-Benne, SPD: Er hat sich doch eindeutig positioniert! Ich weiß gar nicht, was Sie wollen, Herr Lüderitz! - Frau Budde, SPD: Unterstellen Sie ihm mal nichts! - Un- ruhe)

- Ich habe ihm nichts unterstellt. Ich habe gesagt, ich hoffe, dass es nicht nur bei Wunschdenken bleibt.

(Ministerpräsident Herr Dr. Haseloff: Haben Sie ein bisschen Vertrauen! - Zurufe von der SPD)

- Herr Dr. Haseloff, das fehlt mir an dieser Stelle und, ich denke, vielen anderen auch.

(Zuruf von der CDU)

Zu den Kollegen von den GRÜNEN so viel: Man kann natürlich sehr unterschiedlich darüber debattieren. Aber ich habe Ihnen auch nicht vorgehalten, was im Saarland mit Beteiligung der GRÜNEN passiert

(Herr Gallert, DIE LINKE: Oder was in Ham- burg passiert ist!)

oder was damals mit Moorburg in Hamburg passiert ist.

(Beifall bei der LINKEN)

Auch da haben Sie im Interesse des Koalitionspartners auf bestimmte Entscheidungen verzichtet.

Das bringt die Kompromissfindung in einer Landesregierung nun einmal mit sich.

(Zurufe von der LINKEN, von Herrn Tho- mas, CDU, und von Herrn Weigelt, CDU)

Kollege Thomas, zum Inhalt haben Sie - das hat mein Kollege Dr. Thiel schon zu Recht festgestellt - gar nichts gesagt.

(Beifall bei der LINKEN)

Die Haltung der CDU-Fraktion bleibt nebulös, wie sie es eigentlich schon damals bei der Diskussion über den Landesentwicklungsplan war; denn damals war auch immer die Ansage: Ja, wir müssen sehen, wie die Bundesregelungen aussehen, und dann entscheiden wir neu.

(Herr Schröder, CDU: Das war unsere Posi- tion! - Herr Scheurell, CDU: Da haben Sie soeben wohl nicht gut zugehört, Herr Lüde- ritz! - Frau Weiß, CDU: Da waren Sie wohl nicht dabei! - Unruhe bei der CDU)

- Doch, ich war sehr wohl dabei.

(Frau Weiß, CDU: Ach was!)

Auch heute haben Sie wieder nichts gesagt.

(Herr Weigelt, CDU: Es reicht! - Herr Borg- wardt, CDU, lacht)

Ich weiß nicht, ob Sie nach wie vor der Meinung sind, dass Sie gegenüber den Gästen aus der Altmark oder der Öffentlichkeit keine Stellung nehmen müssen. Das ist wahrscheinlich Ihr Credo.