Protocol of the Session on June 8, 2007

Wir kommen zu

Tagesordnungspunkt 5

Keine Anrechnung von Geldgeschenken zur Jugendweihe, Konfirmation und anderen persönlichen Anlässen

Drucksache 4/8823, Antrag der Linksfraktion.PDS

Ich sehe schon eine Wortmeldung. Vielleicht können wir das Ganze verkürzen. Herr Dr. Hahn, bitte.

Frau Präsidentin! Der von Ihnen genannte Antrag verfolgt ja das Ziel, dass Geldgeschenke zur Jugendweihe, Konfirmation und anderen persönlichen Anlässen bei der Berechnung des Arbeitslosengeldes II nicht angerechnet werden. Wir haben inzwischen vorsichtige Signale, dass diesem Anliegen Rechnung getragen werden soll. Wir wollen

natĂĽrlich der Koalition keine Chance geben, mit der Ablehnung unseres Antrages vielleicht die soziale Situation von BedĂĽrftigen noch zu verschlechtern.

Aus diesem Grunde werden wir den Antrag fĂĽr heute von der Tagesordnung nehmen.

(Beifall bei der SPD)

Gut. – Dann schließe ich jetzt den Tagesordnungspunkt 5.

Tagesordnungspunkt 6

Offensive zur Verpflegungsqualität an Schulen und Kindertagesstätten

Drucksache 4/5261, Antrag der Fraktionen der CDU und der SPD, mit Stellungnahme der Staatsregierung

Leitlinien für eine gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen in Kindertageseinrichtungen und Schulen

Drucksache 4/7757, Antrag der Linksfraktion.PDS, mit Stellungnahme der Staatsregierung

Dieser Tagesordnungspunkt wurde von den Fraktionen abgesetzt, so dass ich auch diesen Punkt schlieĂźen kann.

Zum Tagesordnungspunkt 7 – vormals Tagesordnungspunkt 12 – hatte heute früh die NPD schon erklärt, dass

sie diesen Tagesordnungspunkt absetzt. Auch dieser Punkt ist geschlossen.

Auch der Tagesordnungspunkt 9 der Fraktion der GRĂśNEN ist abgesetzt worden, sodass jetzt nur noch der folgende Tagesordnungspunkt bleibt:

Tagesordnungspunkt 7

Ministerpensionen erst ab 67

Drucksache 4/8829, Antrag der Fraktion der FDP

Es beginnt natĂĽrlich die FDP, danach CDU, Linksfraktion.PDS usw. Herr Abg. Zastrow; denken Sie daran, dass es der letzte Tagesordnungspunkt heute ist.

Da kann ich mir ja Zeit lassen.

Damit wir dann in ein freundliches Wochenende gehen können.

Lieber Herr Rößler, Sie können sich einmal herübersetzen, wenn Sie mich unterstützen wollen. Aufgrund von Krankheiten und einer Geburt ist meine Fraktion schon ein bisschen reduziert.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

(Staatsministerin Helma Orosz: Die Fraktion?)

Die Fraktion, da gibt es ĂĽbrigens auch noch weitere positive Nachrichten.

(Rita Henke, CDU: Von der FDP?)

Ja, aber die erzähle ich nicht hier.

(Staatsministerin Helma Orosz: Ist noch jemand schwanger?)

Ja, schon wieder positive Nachrichten.

(Heiterkeit)

Es ist jemand in froher Erwartung, sagen wir es so.

„Der demografische Wandel, meine Damen und Herren, verändert unser Land. Dieser Wandel muss in unseren Köpfen beginnen. Frisches Denken für Sachsen ist gefragt, kreative und unorthodoxe Ideen. Allen voran müssen Regierung und Verwaltung umdenken.“

Das sagte unser Ministerpräsident beim 2. Sächsischen Demografiegipfel am 8. November 2006 hier in Dresden. Im veröffentlichten Text dieser Rede sind die Worte „Verwaltung und Regierung“ fett hervorgehoben. Um dieses frische Denken, wie es Herr Milbradt geschildert hat, geht es uns mit unserem Antrag. Es geht um die von Georg Milbradt mit seinem Hinweis, dass zuallererst Regierung und Verwaltung und damit auch die Politik umdenken müssen, angesprochene Vorbildfunktion von uns allen.

Es ist, meine Damen und Herren, absolut richtig: Die Politik hat nicht nur die Funktion eines Motors für gesellschaftliche Veränderungen, die Politik ist auch der erste Adressat, wenn es darum geht, gesellschaftliche Veränderungen vorzunehmen.

(Beifall bei der FDP)

Nicht immer, meine Damen und Herren, ist es möglich, aber manchmal haben wir die Chance, mit gutem Beispiel voranzugehen und so um mehr Verständnis für politische Entscheidungen zu werben. Manchmal haben wir selbst die Möglichkeit, politisches Handeln und komplizierte Sachverhalte durch unser eigenes Tun in eine einfache und für jeden verständliche Sprache zu übersetzen. Am leichtesten können wir es dann, wenn es um Dinge geht, die unsere eigene Stellung als Politiker in dieser Gesellschaft betreffen.

Dazu gehören natürlich alle Regelungen, die unsere eigenen Bezüge und unsere Altersversorgung betreffen. Es ist klar, dass all das, was wir dazu entscheiden, von jedem Bürger in diesem Land einem Vergleich unterzogen wird, nämlich dem Vergleich: Was bekomme ich als Otto Normalverbraucher und was bekommt ein Politiker?

Welche Rahmenbedingungen schaffen sich die Politiker selbst und welche Rahmenbedingungen schafft die Politik fĂĽr uns BĂĽrger? Es ist logisch, dass viele Politiker die Debatten dazu ungerecht finden.

(Dr. Fritz Hähle, CDU: Wir haben gute Rahmenbedingungen geschaffen! – Allgemeine Unruhe im Saal)

Meine Damen und Herren, hören Sie mir einfach zu.

(Zuruf von der CDU: Nö, das ist einfach zu platt!)

Wahrscheinlich

(Dr. Matthias Rößler, CDU: Wie in der Kneipe! – Anhaltende Unruhe im Saal)

sind Sie es auch.

Bisher, meine Damen und Herren, habe ich überhaupt noch nichts dazu erzählt, also hören Sie mir, bitte, einfach zu!

(Dr. Fritz Hähle, CDU: So einfach ist das nicht! – Heinz Lehmann, CDU: Es fällt schwer!)

Ich glaube sogar, dass diese Debatte ungerecht ist. Zumeist sind wir Politiker in einer Minderheit. Wir sind aber dafür meist im Unterschied zu allen anderen, über die diskutiert wird, sehr öffentlich. Außerdem hat noch niemand einen juristisch und moralisch tragfähigen Ausweg aus dem Dilemma gefunden, dass wir es nun einmal selbst sind, die über unsere eigenen Bezüge und auch über unsere eigene Altersversorgung entscheiden und sie festlegen müssen.