Es wird immer gesagt, wir sind für unsere Sprache, aber es ist fraglich, ob man bereit ist, etwas dafür zu tun - Ja oder Nein. Es ist schon etwas, wenn man zu Hause seine Mundart spricht, aber es wäre doch in Ordnung, wenn ein Land wie das Saarland, das Kulturhoheit hat, auch etwas für seine eigene und einzigartige Kultur, nämlich für seine Sprache, macht. Wir von der AfD-Fraktion halten das für wichtig. Deshalb haben wir auch in diesem Jahr schon einige Anträge gestellt, die Sie alle abgelehnt haben.
Wir haben beantragt, dass nachhaltige Maßnahmen ergriffen werden sollen, um die saarländische Mundart zu schützen und zu fördern und dieses regionale Kulturgut zu erhalten. Ein anderer Antrag war, eine Unterrichtsstunde in Mundart entweder einzuführen oder im Deutschunterricht über Mundart zu lehren. Ein anderer Antrag war, ein Institut zu gründen, um diese Sprache zu fördern. Dann wurde der Kultusminister aufgefordert, die fränkische Hochsprache zu fördern. Wir haben ein Landesinstitut zur Dokumentation, Pflege und Weiterentwicklung gefordert. Dann haben wir eine Planungsgruppe zur Förderung und zum Schutz der fränkischen Mundart im Saarland gefordert. Schließlich haben wir eine Stiftung gefordert.
Heute fordern wir ein Institut, das im Rahmen der Luxemburgstrategie mit Luxemburg zusammenarbeitet. Luxemburg hat Erfahrung darin, seine Sprache zu fördern und zu erhalten. Wie Sie wissen, hat Luxemburg drei Staatssprachen: Deutsch, Französisch und Luxemburgisch. Die vergessen ihre Sprache nicht. Die fördern und pflegen ihre Sprache.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie können sehr gut in der Nachbarschaft sehen, was geschieht, wenn man das nicht macht. Unsere lothringischen Freunde haben nach dem Krieg eine schwere Zeit gehabt, um ihre Mundart zu erhalten. In der Schule wurde strikt das Französische eingeführt und die Mundart strikt verboten. Kinder, die Mundart geredet haben, sind bestraft worden. Das hat eine Zeit lang gedauert. Das hat dann aber Gott sei Dank aufgehört. Allerdings hat man nie wirklich die Mundart gepflegt. Es gibt ein paar Ausreißer und positive Beispiele hier und da. Aber insgesamt ist Folgendes festzustellen. Ich garantiere Ihnen, in 20 Jahren wird dort, wo früher eine Staatsgrenze, aber keine Sprachgrenze war, keine Staatsgrenze mehr sein, aber eine Sprachgrenze. Das ist schlimm.
In Luxemburg wird es anders gemacht. Dort pflegt man die Mundart als Sprache. In einem Teil des Saarlandes spricht man ähnlich wie in Luxemburg. Wir haben einen Kollegen, Herr Thielen, der aus Fa
ha ist. Das heißt, wenn im nordwestlichen Saarland schon mal eine Möglichkeit da wäre, mit Luxemburg zusammenzuarbeiten, dann könnte dieser Teil unserer fränkischen Sprache gepflegt werden. Das ist unser heutiger Antrag. Ich bitte Sie, ihn anzunehmen.
Ich danke für die Begründung des Antrags. Ich eröffne die Aussprache. - Wortmeldungen sind nicht eingegangen. Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag Drucksache 16/1146. Wer für die Annahme der Drucksache 16/1146 ist, den bitte ich, eine Hand zu erheben. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Ich stelle fest, dass der Antrag Drucksache 16/1146 mit Stimmenmehrheit abgelehnt ist. Zugestimmt haben die Mitglieder der AfD-Fraktion; abgelehnt alle übrigen Abgeordneten in diesem Hause.
Beschlussfassung über den vom Ausschuss für Eingaben eingebrachten Antrag betreffend: Beschlüsse zu Petitionen (Übersicht Nr. 11) (Drucksache 16/1126)
Wir kommen zur Abstimmung. Wer für die Annahme der Drucksache 16/1126 ist, den bitte ich, eine Hand zu erheben. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Ich stelle fest, dass der Antrag Drucksache 16/1126 einstimmig mit den Stimmen aller Abgeordneten dieses Hauses angenommen worden ist.