werden nachher in der Debatte vielleicht noch einmal darauf eingehen. Was machen Sie denn mit großen Problemen? Denken Sie einmal an die Ausnahmegenehmigung des Schächtens. Hat das noch irgendwo mit Veggie-Day und Auswirkungen auf Tierschutz auf Verhalten in Bezug auf Fleischkonsum zu tun?
Es gibt in der klassisch-humanitären deutschen Kultur immerhin die Redewendung, der Mensch sei hilfreich, edel und gut. Ist für Sie Gutmensch ein mit negativer Konnotation behafteter Begriff? Finden Sie Gutmenschen schlecht, oder warum verwenden Sie solche Worte, um eine Gruppe zu kennzeichnen? Mir schien es mit einem Hauch der Verachtung gesagt.
- Vielen Dank, Herr Matthiessen. Verachtung wäre absolut übertrieben. Aber einen Hauch von Ironie kann man durchaus unterstellen.
„Motorrollerverbot, Billigflugverbot, Nachtflugverbot, Raucherverbot, Computerspielverbot, Heizpilzverbot, punktuelles Limonadeverbot.“
ste Klasse in der Bahn verbieten. Das gipfelt natürlich in Bevormundung der Bürger und scheint zum grünen Volkssport geworden zu sein. So kann es nicht gehen. Die Verbote sind aus einem Artikel der „Welt“ aus der letzten Woche. Ich frage mich, warum spekuliert die „Welt“ dann auch dementsprechend weiter: Warum so oberlehrerhaft dieser Ton auch in der Öffentlichkeit?
Ich sage Ihnen: Wir haben in Deutschland mündige Bürger, da kann jeder selbst entscheiden, ob er nun den Hamburger mit Fleisch oder den Tofu-Burger essen möchte. Sie von der regierungstragenden Fraktion der Grünen – namentlich der Grünen geht das nichts an. Ein alter Spruch aus der Fleischwirtschaft ist nun wirklich Vergangenheit, und das freut auch uns. Der lautete: „Fleisch muss sein, hau rein!“ - So hat die Nordfleisch immer getitelt. Davon sind wir weit entfernt. - Herzlichen Dank.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen! Sehr geehrte Herren! Ich mache mir ein bisschen Sorgen, weil in meiner Rede das Wort Verbot nicht einmal vorkommt.
Bleiben wir doch einfach einmal beim Thema. Es geht heute nämlich nicht um die Wurst, heute geht es um ein gutes Angebot vegetarischer Gerichte aus regionalen Produkten in den Kantinen und Mensen des Landes Schleswig-Holstein.
Es gibt nichts, was Demoskopen nicht auch parteipolitisch aufgeschlüsselt hätten. So veröffentlichte „DIE ZEIT“ vor ein paar Wochen eine Umfrage,
Wähler der Grünen tun dies nur zu 38 %, und Wähler der SPD immerhin zu 52 %. Diese Umfrage zeigt auch, dass die Deutschen insgesamt dem Vorschlag, dass Kantinen einmal in der Woche nur fleischlose Gerichte anbieten sollen, mit 45 % zu 43 % praktisch gespalten gegenüber stehen. Das Ergebnis dieser Umfrage erklärt dann vielleicht auch die Sorge der FDP.
Die Sorge - das kann ich Ihnen versichern - ist unbegründet. Niemand will beschränken. Niemand will Vorgaben machen. Jede Person hat die Freiheit zu essen, was ihr guttut.
Ihr Antrag kommt aus dem großen Topf mit buntem Wahlkampfeinerlei - leider nicht genießbar. Daher werden wir ihn ablehnen.
Der Fund der Schöninger Speere, die knapp 300.000 Jahre alt sein dürften, hat gezeigt, dass sich schon unser früherer Vorfahr, der Homo heidelbergensis, keineswegs nur von Pflanzen, Beeren und Raupen ernährte, sondern dafür sorgte, dass es am Wochenende auch mal ein ordentliches Stück Mammut gab.
Das sollte uns zu denken geben. Denn diese Art der Ernährung, viel Pflanzliches, nur mäßig Fleisch wenn überhaupt -, wird von Ernährungswissenschaftlern auch heute noch dringend empfohlen.
Ob mit oder ohne Fleisch, die Ergebnisse des Ökobarometers 2013, die die Bundeslandwirtschaftsministerin vor drei Tagen veröffentlichte, zeigen, dass Bio-Produkte besonders bei jungen Menschen unter 30 Jahren immer beliebter werden.
(Dr. Heiner Garg [FDP]: Na also! - Christo- pher Vogt [FDP]: Da können wir die Sub- ventionen ja einstellen!)
Frau Kollegin, es ist sehr interessant, dass Sie uns hier eingehend erläutern, was wir essen sollen.
- Oder dürfen oder sollten! Warum muss sich die Politik einmischen? Sind Sie nicht mit mir einer Meinung, dass Menschen das frei entscheiden sollten und wir uns lieber darauf konzentrieren sollten -