Ich möchte dann noch eine zweite Sache gern ansprechen. Wir möchten, dass der Wald auch Ertrag bringt. Das ist doch auch nichts Schlimmes.
Wir setzen jetzt im Jahr rund 10 Millionen € zu. Von diesen Kosten herunterzukommen, ist nicht ganz einfach. Wenn wir allerdings weiter den Waldbau so betreiben wie Rot-Grün, wird das in den nächsten Jahren immer schlimmer werden.
Wenn am Waldrand Holunderkirschen und andere Hölzer stehen, ist dagegen nichts einzuwenden, bloß Erträge bringt das nicht.
Gehen Sie einmal zur Firma HOLZ-RUSER nach Bornhöved, zum größten Holz verarbeitenden Betrieb in Schleswig-Holstein.
- 80 Verordnungen! Niemand kennt die. Das können Sie mir nicht erzählen. Wenn Sie glauben, das sei ein Grund, dieses Gesetz abzulehnen, dann machen Sie sich eher lächerlich.
Mein letzter Punkt ist der schönste. Ich kann verstehen, dass die Opposition Gründe sucht, um ein Gesetz abzulehnen,
das die Regierungsfraktionen vorgelegt haben. Das kann ich auch verstehen. Man will kurz vor der Wahl nicht einfach zustimmen. Aber wenn Sie dann ein Thema wie das Sondervermögen nehmen, ein Thema, das von den Modernisierern der CDU - ich nehme mal Herrn Wadephul, der ja Vorsitzender der Programmkommission war - in das Landtagswahlprogramm der CDU hineingeschrieben worden ist - im CDU-Landtagswahlprogramm stand genau das drin, was wir wollen -, ist das nicht nachzuvollziehen.
wie wir das kennen, und streichen das aus dem Programm. Dann kommen sie hier her und sagen, jetzt könne man dem Gesetz nicht zustimmen.
Ich sage nur: Das ist ein weiterer Grund dafür, dass die Hinterwäldler hier in Schleswig-Holstein erst recht nichts zu sagen haben dürfen.
hätten, hätten Sie vielleicht gemerkt, dass ich auch etwas zur Ökonomie gesagt habe. Ein Fichtenwald erreicht in Schleswig-Holstein seine Hiebreife theoretisch nicht, weil er vorher durch Windwurf gefällt wird. Das ist die ökonomische Wahrheit. Wir setzen uns durch dichte Nadelbaumbestände einem Borkenkäferrisiko aus; auch das ist eine ökonomische Wahrheit.
Ich habe vorhin von Kalamitäten geredet. Ich bezweifele nicht, dass der Markt zurzeit verstärkt Nadelholz nachfragt und dass wir auch mit Buchenholz wegen Manganknöllchen und dergleichen Schwierigkeiten haben.
Aber, meine Damen und Herren, wir haben auch erlebt, dass zum Beispiel die Birke, die wie Unkraut in den Wäldern herausgezupft wurde, plötzlich zu einem werthaltigen Baum wurde. Wir wissen doch heute nicht, wie die ökonomische Nachfragesituation in 80 Jahren aussehen wird, wenn wir heute Bäume pflanzen und dann auf den Markt bringen.
Meine Damen und Herren, daher sagen wir: Orientieren wir uns heute nicht an der ökonomischen Nachfragesituation, -
Auch wenn Sie meinen kurzen Thesen nicht folgen wollen, weil Sie die vielleicht für zu theoretisch halten, sage ich Ihnen: Der Naturwald in Nutzung ist der Wald, der die höchste Ökonomie entfaltet, der die stärksten Holzvorräte sichert und die besten Zuwächse verzeichnet. Das können wir auch den Einzelstamm- und Zielstärkennutzung entnehmen und das zeigt zum Beispiel der Plenterwald des Stadtwaldes Göttingen,
den die Göttinger Sieben vor 150 Jahren gegründet haben. Dieser Wald ist sehr ökonomisch zu betreiben.
Das ist auch ökonomisch ein Optimum - zufälligerweise auch ein Optimum aus naturschützerischer Sicht.
Lesen Sie doch die Stellungnahme des Leiters des Stadtwaldes Lübeck, der von allen Naturwaldrichtungen - meiner Meinung nach - die radikalste darstellt. Ich folge ihm zum Teil nicht. Ich bin diesbezüglich eher NABU-Anhänger.
Auch er berichtet, was ich Ihnen bereits gesagt habe: Wir hatten zwei heiße Sommer und somit schwierige Zeiten. Wir hatten große Probleme in unseren Wäldern. - Aber der Stadtwald Lübeck hat diese Probleme nicht und das - das sage ich Ihnen - liegt an der sehr guten naturnahen Wirtschaft, die dort betrieben wird.
Also: Ökologie und Ökonomie gehen an dieser Stelle hervorragend zusammen. Daher ist unser Waldgesetz mit den Vorschriften, was gute fachliche Praxis ist, sehr zu begrüßen.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Kollege Karl-Martin Hentschel, obwohl es im rot-grünen Koalitionsvertrag steht, bleibt es immer noch das Selbstverständnis der Opposition, sich mit dem kritisch auseinander zu setzen, was hier getrieben wird.
Es ist nicht nur die Meinung der Bundestagsabgeordneten Frau Hagedorn, sondern sie spricht für die Bundestagsfraktion der SPD, die sehr wohl gesagt hat, dass dies nicht erforderlich sei.
Sie zäumen hier das Pferd seit Jahren immer von hinten auf. Das ist keine ordnungsgemäße Gesetzgebung, die hilfreich ist. So weit zum Verfahren.