sonen in der Altenpflege in Rheinland-Pfalz. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 356 Beschäftigten in der Krankenpflege und 942 Beschäftigten in der Altenpflege. Die vielfältigen Maßnahmen zeigen Wirkung. Wir werden auch weiterhin gezielt daran arbeiten, dass es in Rheinland-Pfalz ausreichend und gut ausgebildete Pflegefachkräfte gibt.
Zu Frage 4: Die Vorausberechnung zukünftiger Entwicklungen auf den regionalen Arbeitsmärkten wird über das Arbeitsmarktinstrument „Branchenmonitoring“ gesteuert. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurden der Ausbildungsstättenplan berechnet und die Ausbildungsplatzkapazitäten bedarfsgerecht von 6.760 auf 7.790 über alle Pflegeberufe hinweg erhöht. Das bedeutet ein Plus von ca. 15 %. Der Fokus liegt hier auf der Erhöhung der Ausbildungszahlen, damit die Zahl der Absolventen wieder steigt.
Frau Ministerin, Sie haben gerade den Zuwachs von 1.030 Ausbildungsstellen genannt. Ist bei dieser Berechnung, die, wie Sie sagen, auch durch das Branchenmonitoring hinterlegt ist, berücksichtigt, wie künftig die Personalbemessungsergebnisse aussehen werden? Das heißt, ist zu erwarten, dass bei der Personalbemessungsberechnung ein zusätzlicher Mehrbedarf besteht?
Vielen Dank für die Frage, Herr Wäschenbach. Uns war es sehr wichtig, gerade den Ausbildungsstättenplan an die aktuellen Herausforderungen anzupassen. Eine der aktuellen Herausforderungen ist natürlich der demografische Wandel und darüber hinaus die Arbeitsbelastung in den Krankenhäuser, in den Altenpflegeeinrichtungen, in der Pflege insgesamt, zu der wir uns gemeinsam dafür eingesetzt haben, dass es Pflegepersonaluntergrenzen gibt und künftig noch mehr Personal in der Pflege eingesetzt wird, damit die Belastung für die Kolleginnen und Kollegen geringer wird, wodurch der Beruf wieder mehr an Attraktivität gewinnt. Daher ist auch dies mit berücksichtigt worden.
Es ist unser Ziel, diesen Ausbildungsstättenplan so deutlich mit dieser erhöhten Kapazität auszuweisen, dass es jetzt darum gehen muss, diese Ausbildungsplätze tatsächlich zu besetzen und es vor allen Dingen mit den von mir aufgeführten Maßnahmen gelingt, dass die Schüler, die ihre Ausbildung beginnen, nachher erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen sind.
Wir dürfen Gäste im rheinland-pfälzischen Land begrüßen, und zwar Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Mainz-Oberstadt. Herzlich willkommen
Sehr geehrte Frau Ministerin, vielen Dank für die Angaben, die Sie gemacht haben. Ich sehe hier eine Diskrepanz, die Sie sicherlich erklären können.
Sie haben mitgeteilt, dass 2016/2017 insgesamt 6.760 Ausbildungsplätze für die Pflegeausbildung zur Verfügung standen. Wir haben aus den Mitteilungen des Statistischen Landesamts erfahren, dass im Jahr 2019 lediglich 1.700 Menschen eine Pflegeausbildung beendet haben, was einen Rückgang um 5,6 % bedeutet. Ich vermute, das liegt an der Aufteilung der 6.760 Ausbildungsplätze auf die verschiedenen Jahrgänge. Könnten Sie diese Ausbildungszahlen nach Jahrgängen nennen, damit man diese 1.700 Menschen zuordnen kann?
Vielen Dank, Frau Thelen. Sie haben das genau richtig erklärt. Ich würde Ihnen diese Zahlen gerne nachliefern, damit Sie die aufgeteilt nach den entsprechenden Jahren verfolgen können.
Sehr geehrte Frau Ministerin, die Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 für die Jahre 2018 bis 2022 wurde bereits im letzten Jahr in regionalen Pflegedialogen landesweit vorgestellt. Welches Feedback konnte die Landesregierung von der Basis aus ihrer Veranstaltungsreihe mitnehmen?
Vielen Dank für die Frage, Frau Abgeordnete. Wir haben in der Tat die zweite Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative gestartet, nachdem die erste so erfolgreich war, dass wir die uns prognostizierte Fachkräftelücke um 65 % reduzieren konnten. Wir waren dann sehr dankbar, dass unsere Partnerinnen und Partner gesagt haben: Ja, wir machen weiter und starten diese zweite Initiative.
Wir haben die verschiedenen Handlungsfelder aufgemacht und dort Maßnahmen formuliert. Es war uns dann sehr
wichtig, mit diesen gerade von Ihnen nachgefragten regionalen Pflegedialogen in die Praxis vor Ort, in die Regionen zu gehen, um dort die Themen zu diskutieren, die der Praxis auf den Nägeln brennen.
Wir sind sehr froh, dass aus unseren dort vorgestellten Maßnahmen und den Diskussionen vor Ort weitere Ideen entstanden sind, weil es darum geht, dass alle gemeinsam alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um die Fachkräftesicherung voranzutreiben. So sind vor Ort über diese regionalen Pflegedialoge, über die Debatte über die Fachkraftinitiative regionale Aktivitäten entstanden, wie beispielsweise Pflegeaktionstage und die regionalen Schulkooperationen, die sehr wichtig sind, nicht nur um junge Menschen frühzeitig an die Pflege heranzuführen, sondern gerade auch vor dem Hintergrund – wonach gefragt wurde –, um die Absolventenzahlen zu erhöhen. Wenn nämlich die jungen Menschen eine richtige Vorstellung, eine realitätsnahe Vorstellung von ihrem Beruf haben, dann fällt es ihnen auch leichter, die Ausbildung bis zum Schluss zu absolvieren.
Eine wertvolle Maßnahme sind Schulkooperationen, die auch daraus entstanden sind. Als Beispiel nenne ich noch die Pflegekita, die natürlich ebenfalls zur Steigerung der Attraktivität deutlich beigetragen hat.
Sehr geehrte Frau Ministerin, die Landesregierung führt ihr Landesprojekt „Nachwuchssicherung in den Pflegeberufen“ weiter fort. Für Frühjahr dieses Jahres ist unter dem Hashtag „WerPflegtBewegt“ eine Werbetour geplant. Welche Resonanz und Ergebnisse erhofft sich die Landesregierung davon?
Vielen Dank, Herr Teuber. Ich sagte eben, es ist auch eine sehr große Chance, dass jetzt auch die Generalistik sozusagen in Kraft getreten ist. Zum 1. April starten die ersten fünf Pflegeschulen und dann im Laufe des Jahres alle Pflegeschulen mit der Generalistik. Dadurch erhoffen wir uns natürlich noch einmal ein Mehr an Attraktivität. Es geht darum, hier auch Nachwuchs zu gewinnen.
Wir sind mit der Werbetour „Wer pflegt, bewegt!“ unterwegs. Wir starten am 5. Mai. Wir wollen mit einem Pflegemobil in zehn Städten vor Ort auf Schulhöfen in allgemeinbildenden Schulen Station machen. Hierbei sollen Auszubildende, die jetzt in der Pflege tätig sind, und Arbeitgeber, die diese Ausbildungsplätze anbieten, den Schülerinnen und Schülern vor Ort Rede und Antwort stehen. Sie sollen vor Ort den Pflegeberuf vorstellen, sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler stellen und über die generalistische Pflegeausbildung informieren, weil das natürlich etwas Neues ist, zu dem es zunächst viele Fragen vor Ort gibt.
Diese Werbetour soll dazu dienen, mehr zu informieren, die Attraktivität zu steigern und noch mehr junge Men
schen für den Pflegeberuf zu gewinnen. Das ist eine wunderbare Ergänzung zu unseren bisherigen Ansätzen zur Nachwuchssicherung. Ich erinnere sehr gerne an die große Kinokampagne aus dem letzten Jahr, die wir gemeinsam mit der Pflegegesellschaft durchgeführt haben, in der wir auch in einem anderen Setting und mit einem anderen Ansatz junge Menschen sehr authentisch erreicht haben. Ich glaube, es lässt sich an den Zahlen der Schüler, die sich bereit erklärt haben, in die Pflege zu gehen, ablesen, dass diese Bemühungen erfolgreich sind.
Frau Ministerin, vielen Dank für die Ausführungen. Verstehen Sie mich nicht falsch, die Erhöhung von Ausbildungsplätzen ist immer gut, solange die Nachfrage das erfordert. Bis zum Schuljahr 2021/2022 wollen Sie die Plätze um 586 aufstocken, obwohl im Schuljahr 2018/2019 858 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten. Würde man nicht denken, zuerst muss man einmal die besetzen, bevor man neue installiert?
Frau Dr. Groß, vielen Dank für die Nachfrage, die mir die Gelegenheit gibt, noch einmal auf das einzugehen, was Herr Wäschenbach vorhin auch schon gefragt hat. Nein, ich glaube, wir sind hier gefordert, das eine zu tun, aber das andere nicht zu lassen.
Natürlich geht es zunächst darum, die Plätze, die man zur Verfügung stellt, zu besetzen. Das ist zweifelsohne der Fall. Wir müssen aber auch im Hinblick darauf, dass eine soche Ausbildung drei Jahre dauert, die Zukunft in den Blick nehmen. Wenn wir die neuen bundesgesetzlichen Vorgaben sehen, die kommen werden – Pflegepersonaluntergrenzen –, und wenn wir unsere demografische Entwicklung sehen, die einen viel größeren Bedarf an Pflegekräften mit sich bringen wird, dann ist es sehr vorausschauend, langfristig gedacht und in die Zukunft schauend zu sagen: Ja, wir stellen jetzt schon mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung.
Wir müssen alle gemeinsam – damit meine ich auch die Einrichtungen, die Pflegegesellschaft, unsere Partner in der Fachkraftinitiative – dafür sorgen, dass diese Ausbildungsplätze natürlich dann auch in der Realität besetzt werden und die Ausbildung erfolgreich absolviert werden kann.
Beim letzten Punkt kommt für mich wirklich dieser ausbildungsbegleitenden Unterstützung noch einmal ein ganz besonderes Augenmerk zu. Das habe ich gerade eben in meinen Ausführungen erwähnt. Wir müssen uns noch stärker darauf fokussieren, dass die jungen Menschen, wenn sie sich für den Pflegeberuf interessieren, während
ihrer Ausbildung die Unterstützung bekommen, sodass sie dann auch die Ausbildung erfolgreich beenden können.
Frau Ministerin, Sie haben die steigenden Abbruchquoten als Grund dafür genannt, dass nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden konnten. In welchem Fachberufebereich – Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege und Kinderkrankenpflege – waren diese Abbruchquoten besonders hoch? Haben Sie dazu Zahlen?
Sie haben dann auch gerade noch einmal von der ausbildungsbegleitenden Unterstützung gesprochen. Sie haben in diesem Kontext die Praxisanleitung als einen Punkt erwähnt. Welche weiteren konkreten ausbildungsbegleitenden Unterstützungen stellen Sie sich noch vor?
Vielen Dank, Herr Wäschenbach. Es ist in der Tat so, dass wir in der Kinderkrankenpflege immer noch eine gute Absolventenzahl und keinen Rückgang der Absolventenzahlen haben, ebenso ist es in der Pflegehilfe. In den Bereichen der Gesundheits- und Krankenpflege und im Bereich der Altenpflege sinken die Absolventenzahlen aber.
Da stellt man sich natürlich die Frage, warum es diese Diskrepanz gibt. Warum gelingt es der Kinderkrankenpflege, mehr erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen auf den Weg zu bringen? Das habe ich mich selbst auch gefragt. Wir haben, wie gesagt, eine Studie und haben auch mit der Praxis gesprochen.
Es ist zum einen so, dass die Absolventinnen und Absolventen, die in die Kinderkrankenpflege gehen, noch einmal andere Vorstellungen von ihrem Beruf haben und sich noch intensiver mit dem Beruf auseinandergesetzt haben. Diese jungen Menschen, die in die Kinderkrankenpflege gehen – das sind die Rückmeldungen, die wir bekommen haben –, erklären sich auch weniger oft dazu bereit, ein Studium zu machen und dann abzubrechen.
Auch das ist nämlich ein Grund für die Abbruchquoten. Es ist nicht immer so, dass die Schülerinnen und Schüler es schulisch nicht schaffen oder das Berufsumfeld nicht ihren Erwartungen entspricht. Wir haben auch die Situation, dass beispielsweise die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin begonnen wird und man dann aber – das Thema hatten wir gestern – einen Studienplatz bekommt, die Ausbildung abbricht und dann zum Studium geht. Wie gesagt, auch das ist ein Grund für Abbruchquoten.
Auch da lässt sich vielleicht eine Korrelation erkennen, wenn wir nämlich sehen, dass bei den Schülerinnen und
Schülern, die in der Vergangenheit ihre Ausbildung begonnen haben – auch das steht in der Pressemitteilung des Statistischen Landesamts –, vor allen Dingen die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten zugenommen hat. Wenn die nun in die Krankenpflege gehen und ihre Ausbildung beginnen und dann bietet sich die Möglichkeit, einen Studienplatz zu finden, dann brechen diese die Ausbildung ab.
Auch das ist also ein möglicher Grund für den Abbruch der Ausbildung. Das muss nicht immer etwas mit Überforderung zu tun haben.
ist unser Eindruck, dass diese Möglichkeiten, die vonseiten der Bundesagentur für Arbeit gegeben sind, von den Pflegeschulen noch nicht in hinreichendem Maße genutzt werden. Wir sind derzeit auch mit der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit im Gespräch, um zu schauen, welche Möglichkeiten es darüber hinaus gibt, um die Schülerinnen und Schüler während ihrer Ausbildung noch gezielter zu unterstützen.