Zurzeit ist er im gesamten Land unterwegs, um gemeinsam mit Kulturschaffenden den Kultursommer und die gesamte Förderung für die Zukunft neu aufzustellen.
Auch der Kultursommer unterliegt dem Wandel der Zeit. Prägende Akteurinnen und Akteure ziehen sich aus der aktiven Arbeit zurück, und die nachfolgende Generation tritt mit anderen Ansprüchen an Unterstützung und Gestaltung und auch Zusammenarbeit auf den Plan. Die freie Szene war bereits an einer Novellierung der Kulturförderrichtlinie in dieser Legislaturperiode – wie ich finde – erfolgreich stark beteiligt. Hier knüpft dieser Dialogprozess noch einmal ganz verbreitert an.
Wir werben um starke Beteiligung vor Ort auch bei dieser Gelegenheit. Das ist eine große Chance für die Zukunft unseres Kulturstandortes.
Mehr als 10 % Steigerung der Investitionen in Kultur im Doppelhaushalt 2019/2020 zeigen klar an, die Ampelkaltion ist die zuverlässige Partnerin der Kulturschaffenden in Rheinland-Pfalz.
Um den Wandel zu begleiten, haben wir damit begonnen, Gelder in den Haushalt einzustellen, die für Kulturservicestellen im Land vorgesehen sind. Hier wird es bereits ganz konkret. Zwei Kulturberater, einmal für den nördlichen und einmal für den südlichen Bereich, sollen in allen wichtigen Fragen der Kulturinitiativen Künstlerinnen und Künstler unterstützen, ihnen durch den Förderdschungel von Kommune, Land, EU und Stiftungen helfen oder bei Fragen der Künstlersozialkasse und beim Marketing beraten. Damit stärken wir ebenso die Kultur im ländlichen Raum. Neben den soziokulturellen Zentren in den Städten bauen wir einen neuen Fixpunkt zur Vernetzung auf, und wir müssen betonen, das sind ganz oft auch ehrenamtliche Strukturen.
Sehr geehrte Damen und Herren, Heimat(en) entstehen dort, wo es eine gemeinsame Kultur gibt, die sich verändert, bereichert, erneuert. Der Kultursommer RheinlandPfalz und die Kulturpolitik des Landes helfen dabei, das möglich zu machen. Die Kreativität, die Gestaltungskraft und der Inklusionswille unserer Künstlerinnen und Künstler machen unser Land erst zu einer lebenswerten Heimat.
Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Gäste! Sehr gerne greife ich das Thema „Kultursommer“ auf. Ich fange einmal mit einem Lob an,
Es ist wieder ein hervorragendes Programm auf die Beine gestellt worden. Der Kultursommer ist etabliert und ein wichtiges Ereignis in den Sommermonaten für RheinlandPfalz. Neben den bestehenden ganzjährigen vielfältigen Angeboten im Kulturbereich tun sich Künstlerinnen und Künstler noch einmal hervor und stellen ein tolles, facettenreiches, hochklassiges Angebot auf die Beine und bieten in vielen Orten in Rheinland-Pfalz eine ganz besondere Veranstaltung zusätzlich an.
Kultur zum Erleben, Kultur zum Nachdenken, auch zum genießen, die Angebote quer durchs Land, insbesondere im ländlichen Raum, vom Mosel-Musikfestival, dem Mittelrheinfestival, den Nibelungen-Festspielen bis hin zum Festival des Deutschen Films. Auch Museen beteiligen sich, Theater, Kultureinrichtungen wie das Chawwerusch Theater, die Tuchfabrik Trier (TUFA), CinéMayence, Tatort Eifel. Ich kann vieles aufzählen.
Die CDU-Fraktion bedankt sich bei allen, die dieses tolle Projekt mitgestaltet haben, insbesondere natürlich große Anerkennung für die Künstlerinnen und Künstler, großen Dank für die Organisatoren vor Ort und für die vielen Ehrenamtlichen, die sich mit großem Engagement für die Kulturveranstaltungen und das Gelingen dieser einsetzen.
Die vielen Angebote in Rheinland-Pfalz im Bereich Kultur finden nicht statt, weil die Grundlage in Rheinland-Pfalz so hervorragend oder die rheinland-pfälzische Förderung so gigantisch ist. Nein, sie finden statt, weil es dieses große persönliche Engagement der Künstlerinnen und Künstler gibt, die beseelt sind, Kultur für die Menschen zu machen, und sie machen diese Angebote, obwohl die Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz immer noch sehr dürftig ist.
Es wird Sie zwar ärgern, aber man muss es immer wieder betonen, die Bedingungen für Kulturschaffende und Kultureinrichtungen in Rheinland-Pfalz sind absolut schwierig.
Rheinland-Pfalz ist nach wie vor bei der Kulturförderung im Bundesvergleich ganz hinten, ein trauriges Schlusslicht. Andere Flächenländer stellen zum Teil das Doppelte zur Verfügung. Nachzulesen ist es übrigens im Kulturfinanzbericht, es sind also Fakten und Zahlen, die man nicht widerlegen kann.
An der Grundsituation hat diese kleine Anhebung im letzten Haushaltsjahr wenig geändert. Nach wie vor sind die Kulturverbände, Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen in großer Sorge, ihre Angebote in dieser Form nicht aufrechterhalten zu können. Der Druck durch steigende Personalkosten aufgrund von Tariferhöhungen, der Druck durch steigende Mieten, Nebenkosten und steigende Sachkosten, fehlende Proberäume und Ateliers und vieles mehr belasten die Kulturszene erheblich. Das Land muss diese Steigerung der Kosten durch höhere Zuweisungen kompensieren.
Wenn wir hieran nicht arbeiten, dann laufen wir Gefahr, dass die Kulturangebote in dieser Form nicht mehr gehalten werden können, und letztendlich wollen wir doch alle keine Reduzierung und Reduktion des kulturellen Angebotes.
Das muss unser Anspruch sein. Dagegen müssen wir etwas tun. Da genügt es leider nicht, den gelungenen Kultursommer 2019 zu loben und sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Man muss in die Zukunft schauen
Zu den beiden Kulturberatern, die schon angesprochen wurden: Ja, das Land hat die Kulturberater eingesetzt, damit Kulturschaffende dabei unterstützt werden können, die Anträge auf Förderung auf Bundes- und EU-Ebene besser bewerkstelligen zu können. Das ist schwierig. Da braucht es Unterstützung. Das ist klar. Aber fragen Sie doch einmal nach, was tatsächlich die Anliegen der Kulturschaffenden sind.
Sehr geehrter Herr Präsident, werte Kollegen! Ja, der Kultursommer ist eine erfolgreiche Einrichtung. Wenn Kultur im ländlichen Raum gestärkt wird, dann begrüßen wir das ausdrücklich. Schließlich versteht sich die AfD einerseits als eine kultur-, identitäts- und traditionsbewusste Partei und andererseits gerade als Interessenvertretung unserer ländlichen Räume und ihrer Bewohner.