Die Evaluation erfolgt beim Pädagogischen Landesinstitut. Das Pädagogische Landesinstitut hat in der Zeit vom 5. bis zum 24. August 2020 die Kursleitungen, aber auch die Schülerinnen und Schüler in Form eines Fragebogens befragt, der offene Fragestellungen hat und nicht nur Ja/Nein-Antworten enthält. Es gab bisher Rückmeldungen von rund 450 Kursleitungen und 850 Schülerinnen und Schülern. Das Pädagogische Landesinstitut ist derzeit dabei, die Antworten auszuwerten. Das dauert etwas länger, weil es nicht reine Ja-/Nein-Antworten sind.
Ich würde mich freuen, wenn das im Herbst als Herbstschule oder später als Osterschule weitergeführt werden würde.
Wann rechnen Sie mit den Ergebnissen der Evaluation? Wissen Sie heute schon, ob es im Bereich der kommunalen Verbände hier Änderungsvorschläge gibt, insbesondere auch was die Schülerbeförderung anbelangt?
Frau Abgeordnete Lerch, einen ganz konkreten Zeitpunkt, Stichtag kann ich Ihnen nicht nennen, wann die Evaluation vorliegt, aber ich denke, das wird in Kürze sein. Ich habe gerade ausgeführt, dass derzeit die Antworten vom Pädagogischen Landesinstitut ausgewertet und zusammengestellt werden.
Die Änderungsvorschläge der kommunalen Spitzenverbände fließen in eine neue Vereinbarung ein. Wir haben viele Rückmeldungen gehabt. Wir haben im Bildungsministerium eine Hotline geschaltet gehabt, die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozusagen rund um die Uhr betreut haben, übrigens sieben Tage die Woche, auch nach 21.00 Uhr. Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter waren Vollzeit damit beschäftigt, die Sommerschule im Bildungsministerium zu organisieren. Ich weiß, dass auch die Kommunen große Anstrengungen unternommen haben, die nicht einfacher dadurch geworden sind, dass gerade Urlaubszeit und Corona-Zeit war.
Aber wir haben bereits viele Rückmeldungen bekommen, viele positive, auch, was die Organisation anbelangt, aber eben auch zum Beispiel beim Anmeldeverfahren Anregungen für Änderungen, die wir natürlich übernehmen werden.
Danke schön, Herr Präsident. – Frau Ministerin, es gab methodisch-didaktische Hinweise für die Freiwilligen und fertiges Unterrichtsmaterial, aber noch umfangreichere andere Vorbereitungen des Pädagogischen Landesinstitut für diejenigen, die Unterricht gegeben haben. Vielleicht können Sie dazu noch etwas sagen.
noch besteht. Auf die kann man gehen und dann sehen, dass wir sehr schnell – „wir“ heißt in dem Fall das Pädagogische Landesinstitut – einen Leitfaden für die Kursleitungen erstellt haben, die zum Teil keine fertigen Lehrkräfte sind oder zum großen Teil keine fertigen Lehrkräfte sind. Das war ein Leitfaden mit Stundenplan, mit Anregungen, wie Unterricht gestaltet werden kann.
Es gab darüber hinaus ein pädagogisches Rahmenkonzept, das die Kursleiterinnen und Kursleiter unterstützt und informiert. Es gab Materialien, und zwar auf die Kompetenzstufen angepasst, für Deutsch und Mathematik, die übrigens von dem Land Hessen von uns abgefragt und komplett übernommen worden und in der dortigen Sommerschule eingesetzt worden sind.
Es gab vor allen Dingen während der Kurse – das war uns noch einmal wichtig – eine Hotline beim Pädagogischen Landesinstitut, damit die Kursleitenden, wenn sie Fragen oder Anmerkungen hatten, sofort eine Möglichkeit hatten, Antworten zu bekommen und sich entsprechend zu informieren. Auch die lief.
Es gibt sehr viel Material, das auf der Homepage steht. Es wird derzeit aktualisiert und erweitert, auch im Lichte der Erkenntnisse, die wir jetzt gewonnen haben. Ich denke, das wird weiterhin sehr gut und umfangreich sein.
Mir liegen jetzt noch zwei weitere Zusatzfragen vor. Danach betrachte ich die Frage als beantwortet. Zunächst die Kollegin Brück.
Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Ministerin, Sie haben schon angedeutet, dass Sie die Kommunen bei der Durchführung der Sommerschule unterstützt haben. Können Sie vielleicht einige konkrete Beispiele geben, wie sich diese Unterstützung dargestellt hat?
Das war für alle ein völlig neues Projekt, ein Projekt, das unter extremen Zeitdruck stand, weil wir, als wir die Vereinbarung am 15. Juni unterzeichnet haben, noch nicht richtig wussten, wie die Situation weitergeht. Wir hatten das alles vorbereitet, am 18. Juni hat dann die Kultusministerkonferenz entschieden, dass wir nach den Sommerferien in den Regelbetrieb gehen. Die Infektionslage hatte sich so dargestellt, dass wir gesagt haben, wir können die letzten beiden Ferienwochen gut für ein solches Angebot nutzen.
Wir haben dann mit den Kommunen, mit den kommunalen Spitzenverbänden, sehr intensiv über das Format beraten, auch bevor wir die Vereinbarung getroffen haben. Wir haben als Ministerium, wie gesagt, diese Hotline geschaltet
gehabt. Wir haben aber auch noch Checklisten für die Kommunen erstellt, Ablaufpläne, Fragen und Antworten. Dieses agile Team stand sozusagen rund um die Uhr zur Verfügung. Ich habe einmal nachgefragt, wie viele E-Mail-Anfragen wir zu der Sommerschule in der Zeit hatten. Das waren über 900, die auch in dieser Zeit beantwortet worden sind.
Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mir gespiegelt, dass sie quasi permanent im Kontakt mit allen Kommunen standen, mit manchen sehr intensiv, andere haben sich wenig gemeldet, aber es gab sozusagen einen ständigen Austausch, was auch wichtig war, damit vor Ort alles gut klappt.
Auch die erweiterten Führungszeugnisse, die in kurzer Zeit von den Kursleiterinnen und -leitern eingeholt werden mussten, waren ein Thema, über das man sich immer sehr eng ausgetauscht hat. Es hat dann auch sehr gut und reibungslos funktioniert dank der Zusammenarbeit und des Einsatzes aller.
Da muss ich meinem Ministerium, meinen Kolleginnen und Kollegen im Ministerium, ein großes Dankeschön sagen, die wirklich unermüdlich daran gearbeitet haben. Ich weiß, sie haben manch schlaflose Nacht gehabt.
Frau Ministerin, fast dreiviertel der eingesetzten Tutoren waren Studenten oder Oberstufenschüler. Allerdings wurde im Bewerbungsverfahren weder nach Qualifikation hinsichtlich der Fächer Deutsch und Mathematik noch nach Semesterstatus oder Studienfach gefragt.
Die Bewerber konnten im Fragebogen lediglich die Rubriken Übungsleiterschein, Erste-Hilfe-Ausbildung, Erfahrung in Jugendarbeit und in Nachhilfe geben ankreuzen, wobei diese Selbstauskünfte – – –
Ich stelle jetzt die Frage, tut mir leid, Herr Präsident. Ich kann die Frage nicht formulieren, ohne – – –
Das entscheide ich, was Sie hier jetzt zu tun haben. Sie stellen jetzt die Frage, oder Sie stellen gar keine Fragen.
(Abg. Martin Haller, SPD: Anscheinend scheinen die Deutschkenntnisse nicht so ausgeprägt zu sein bei Ihnen!)
Wie begründen Sie vor dem Hintergrund einer solch völlig unzureichenden Sicherstellung der fachlichen und fachdidaktischen Qualifikation eines Großteils der Tutoren Ihre Aussage, es habe sich hier um ein schulisches, qualifiziertes Nachhilfeangebot gehandelt, mit dem Grundkompetenzen in Deutsch und Mathematik systematisch gefördert worden seien?
Herr Abgeordneter Frisch, diese Frage stellen Sie nicht zum ersten Mal, Sie stellen sie zum wiederholten Male. Ich antworte gerne zum wiederholten Male das, was ich immer darauf sage: Diejenigen, die wir abgefragt, die wir aufgerufen haben, sich freiwillig zu melden, waren alles Personen, die einen engen Bezug zum System Schule haben, also entweder Lehrkräfte, Lehramtsstudierende oder Schülerinnen und Schüler, die gerade das Abitur gemacht haben, die in der Oberstufe sind.
Wir haben von Anfang an auch im ersten Elternbrief, den wir übrigens auch in einfacher Sprache verfasst haben, sodass man das gut verstehen konnte, gesagt, es ist ein schulisches Angebot, schulisch deshalb, weil es auch um die Frage des Versicherungsschutzes ging. Die Unfallkasse hat uns zugesagt, wenn es ein schulisches Angebot ist, dann gibt es auch diesen Versicherungsschutz. Das war uns sehr wichtig, schulisches Angebot mit Nachhilfecharakter.
Sie kennen wahrscheinlich auch Nachhilfeinstitutionen, die sich auch des Personenkreises bedienen, den auch wir hatten. Wir haben sehr, sehr positive Rückmeldungen über die Qualifikation bekommen, auch darüber, wie die Kurse geleitet werden. Ich habe mir selbst auch ein Bild davon gemacht.
Ich habe nur zufriedene Stimmen gehört. Die Menschen, die sich bereit erklärt haben, diese Kurse zu machen, waren qualifiziert. Sie haben das sehr, sehr gut gemacht. Es ist kein Unterricht in der Schule, das hat auch nie jemand behauptet. Sie stellen das immer so dar, als sei das so, aber dadurch wird es nicht besser und auch nicht richtiger, wenn Sie das so sagen, sondern wir haben von Anfang an gesagt,
es ist ein schulisches Angebot mit Nachhilfecharakter. Es geht darum, noch einmal Grundlagen, Basics sozusagen zu vertiefen. Das war das, was wir gemacht haben. Das konnten wir sehr hervorragend mit den Menschen machen, die qualifiziert waren und qualifiziert sind und dieses Angebot ausgeführt und mit Leben erfüllt haben, unter anderem wie gesagt auch Frau Kazungu-Haß, die ausgebildete Lehrkraft ist. Übrigens waren über 50 % der Kursleitenden Studierende.
(Staatsminister Roger Lewentz: Eben! – Abg. Martin Haller, SPD: Das sind aber schlechtere Menschen!)
Wir kommen zur Mündlichen Anfrage der Abgeordneten Anke Beilstein und Thomas Barth (CDU), Probleme an unseren Schulen im Corona-Schuljahr – Nummer 2 der Drucksache 17/12785 – betreffend.
1. Wie bewertet die Landesregierung, dass Ministerpräsidentin Dreyer mit offenbar widersprüchlichen Zahlen operiert, zuletzt im SWR-Sommerinterview, bei dem sie behauptete, dass 37.000 Tablets und Endgeräte direkt ausgeliehen worden seien, obwohl nur knapp 17.000 zur Verfügung standen und auch nur 4.414 Geräte ausgeliehen wurden?