Protocol of the Session on September 24, 2014

Darum bleibe ich dabei: Es war eine Wählertäuschung.

(Beifall der CDU)

Das Wort hat Herr Staatsminister Dr. Kühl.

Herr Licht, ich verstehe Ihre Lust am politischen Diskurs. Aber Sie müssen aufpassen, was Sie sagen. Sie sagen, wir hätten im Grunde eine Insolvenzverschleppung gemacht. Jetzt sage ich Ihnen: Das ist unanständig.

(Beifall der SPD)

Das ist hochgradig unanständig.

(Zuruf des Abg. Licht, CDU)

Dieses Unternehmen hat in den Jahren 2007, 2008, 2009 und 2010

(Licht, CDU: Sie haben die Alternativen eben geschil- dert, und Sie haben sich für die zweite Alternative entschieden!)

eine uneingeschränkte Fortführungsprognose von zwei unabhängigen Wirtschaftsprüfern gehabt.

(Weitere Zurufe des Abg. Licht, CDU – Glocke des Präsidenten)

Es waren keine Berater, die wir engagiert haben, sondern staatlich bestellte Wirtschaftsprüfer. Sie prüfen genau das, ob nämlich eine Gefahr der Insolvenz vorliegt. Diese hat in den vier Jahren nicht vorgelegen.

Dann habe ich gesagt, es wäre unanständig gewesen, nur, um von den 330 Millionen Euro einen kleineren Betrag im Landeshaushalt aufzufangen, bewusst in die Insolvenz zu gehen, um auf potenzielle Gläubiger irgendetwas abzudrücken.

Handwerker und mittelständische Betriebe hätten für ihre beauftragte und geleistete Arbeit nicht ihren Lohn erhalten. Viele wären in existenzielle Schwierigkeiten geraten,

(Licht, CDU: Und jetzt? Sie wussten dieses Ergebnis!)

wenn wir eine Insolvenz bewusst beantragt hätten. Ich bin kein Jurist, aber ich vermute, es gibt juristische Tatbestände, die verbieten, dass man bewusst eine Insolvenz herbeiführt.

(Zuruf von der SPD: Richtig!)

Herr Licht, ich bitte Sie, an dieser Stelle klar zu bleiben. Wir können jederzeit politisch debattieren. Aber seien Sie an der Stelle vorsichtig.

(Beifall der SPD und vereinzelt bei dem BÜNDNIS90/ DIE GRÜNEN)

Meine Damen und Herren, ich habe eben entnommen, dass die Fraktionen den Tagesordnungspunkt in die Ausschüsse bringen wollen.

(Frau Klöckner, CDU: Wir haben noch Redezeit!)

1 Minute und 20 Sekunden. Es hat sich aber keiner gemeldet.

(Dr. Weiland, CDU: Sie haben nicht gefragt, ob sich noch jemand meldet!)

Ach, jetzt machen wir hier Spielchen. Bitte schön, kommen Sie, und nutzen Sie Ihre Zeit. Sie haben sich nicht gemeldet, jetzt haben Sie sich gemeldet.

(Dr. Weiland, CDU: Sonst fragen Sie! – Zurufe von der SPD – Dr. Weiland, CDU: Wer hier Spielchen macht, ist noch die Frage!)

Sie sind einfach nur unhöflich.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich finde, dem Minister der Finanzen kommt das Wort unanständig im Hinblick auf die Opposition in diesem Zusammenhang sehr schnell über die Lippen;

(Beifall der SPD)

denn anständig wäre es gewesen,

(Frau Klöckner, CDU: Wenn der Herr Lewentz einmal etwas gesagt hätte oder Frau Dreyer!)

wenn einer der Verantwortlichen, die hier gesprochen haben – es waren nur zwei, es gibt noch eine Reihe anderer, die noch in Deckung bleiben –, auch nur ein einziges Mal etwas von der eigenen Verantwortlichkeit gesagt hätte.

(Beifall der CDU)

Das wird hier alles so dargestellt, als sei das vom Himmel gefallen, als sei das einem sozusagen aus den Vermerken und Gutachten automatisch und selbststän

dig entgegengewachsen, so nach dem Motto: Huch, da lag es dann auf einmal!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, hier wurden bewusste Fehlentscheidungen getroffen.

(Frau Brede Hoffmann, SPD: Bewusst! – Beifall der CDU)

Hier wurde gegen Recht und Gesetz verstoßen. Hier wurden Millionenbeträge in Aussicht gestellt, ohne dafür haushaltsrechtliche Grundlagen zu haben.

(Glocke des Präsidenten)

In jedem Wort, das ich zu Beginn dieser Debatte gesagt habe, fühle ich mich durch das, was hier vorne vorgetragen wurde, bestätigt.

(Beifall der CDU) Pörksen, SPD: Sie sind auch total uneinsichtig!)

Meine Damen und Herren, Herr Kollege Bracht hat sich zur Geschäftsordnung gemeldet.

(Frau Klöckner, CDU: Ich hätte gedacht, dass die Ministerpräsidentin einmal etwas sagt! – Pörksen, SPD: Das entscheidet sie selbst! – Weitere Zurufe von der SPD)

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Nachdem die Ministerpräsidentin unseren Wunsch offensichtlich nicht erfüllen möchte, beantrage ich für die CDU-Fraktion wegen der vielfältigen politischen Verflechtungen dieses Themas und der vielen Aspekte eine Überweisung dieses Berichts zur gutachtlichen Prüfung des „Zukunftkonzepts Nürburgring“ durch den Landesrechnungshof an den Haushalts- und Finanzausschuss, den Wirtschaftsausschuss, den Innenausschuss und den Rechtsausschuss.

Vielen Dank.

(Beifall der CDU – Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Auch noch Ausschuss für Europa? – Weitere Zurufe im Hause)

Meine Damen und Herren, gibt es dazu Widerspruch? – Den kann ich nicht feststellen. Dann wird so verfahren.

Ich rufe Punkt 6 der Tagesordnung auf:

…tes Landesgesetz zur Änderung des Landeswahlgesetzes Gesetzentwurf der Landesregierung – Drucksache 16/3970 – Erste Beratung

Es ist eine Grundredezeit je Fraktion von 5 Minuten vereinbart worden. Zur Begründung erteile ich Herrn Staatsminister Lewentz das Wort.

(Unruhe im Hause)

Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ziel des Gesetzentwurfs der Landesregierung ist es – – –