Protocol of the Session on February 24, 2012

Jetzt ist als erster Herr Kollege Baldauf dran und dann der Kollege Dr. Weiland. Das sieht dann so aus, Sie haben alle drei Minuten, und danach wird der Redner, Herr Dr. Braun, insgesamt auf die jeweils vorgetragenen Kurzinterventionen antworten.

(Bracht, CDU: Können!)

Bitte schön.

Vielen Dank, Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren, Herr Kollege Dr. Braun, ich muss das am Anfang schon sagen dürfen, ich bin wirklich erstaunt, mit welcher Arroganz Sie hier gerade aufgetreten sind und wie Sie sich gegenüber diesem Hohen Hause jetzt gerade verhalten haben.

(Beifall bei der CDU – Pörksen, SPD: Das ist doch eine Frechheit!)

Ich möchte Ihnen sagen, natürlich soll eine Debatte lebhaft sein, aber nicht polemisch.

(Heiterkeit bei der SPD)

Ich sage Ihnen auch dazu, ich bin erstaunt, wie Sie sich jetzt um die Arbeitsplätze in der Solarindustrie sorgen, was Ihr gutes Recht ist, aber ich hätte ganz gern von Ihnen auch einmal etwas dazu gehört, dass jetzt in Limburgerhof 150 Arbeitsplätze abgebaut werden.

(Beifall der CDU)

Ich hätte von Ihnen vielleicht auch gern einmal etwas dazu gehört, dass auf dem Nürburgring Arbeitsplätze abgebaut werden. Herr Kollege Dr. Braun, davon habe ich aber nichts gehört.

(Beifall bei der CDU – Pörksen, SPD: Sie sind doch gegen die Arbeits- plätze dort! – Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sie müssen auf meine Rede eingehen!)

Ich möchte Ihnen nur eines zu dem Thema an sich sagen, der Vorsitzende, der Chef der Bundesverbraucher

zentrale (Mitglied der GRÜNEN) hat Umweltminister Röttgen selbst aufgefordert, im Sinne der Verbraucher, die diese Preise im nächsten und in diesem Jahr bezahlen werden müssen, eine entsprechend sinnvolle Absenkung vorzunehmen.

(Beifall der Abg. Frau Klöckner, CDU – Guth, SPD: Sinnvoll!)

Ihre Ministerin, Frau Lemke, kritisiert Versorger wegen steigender Strompreise. Meine sehr geehrten Damen und Herren, gestern haben wir hier einen Landtag erlebt, der sich sehr um die sozialen Belange derer, die nicht so viel Geld in der Tasche haben, kümmert.

(Beifall der Abg. Frau Klöckner, CDU – Pörksen, SPD: Ja, ja, mit der Begründung!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das muss man auch in dem Bereich tun dürfen. Dazu gehört genau diese Diskussion.

(Beifall der CDU)

Herr Dr. Braun, Sie können mir doch nicht abstreiten, wenn die Modulpreise günstiger werden und die Anzahl der Einspeisemengen größer wird, wenn es um die Frage geht, ob es eine Anschubfinanzierung beim EEG ist oder eine Dauersubventionierung, dass wir alle immer davon ausgegangen sind – alle, auch Sie –, dass es eine Anschubfinanzierung ist. Dabei muss es auch bleiben, meine sehr geehrten Damen und Herren.

(Beifall der CDU)

Ich sage Ihnen einmal eines, am wenigstens verstehe ich Sie. Wer profitiert denn am meisten von der Installation von Photovoltaikanlagen im Moment? Das sind diejenigen, die große Fonds anlegen und Renditen daraus erzielen. Das sind die Eigentümer von Häusern, die sich die auf ihr Haus machen können. Das sind die, die jetzt das Geld verdienen. Das ist nicht der Allgemeinbürger, der in Miete lebt oder der ansonsten nicht in irgendeiner Form die Möglichkeit hat, solche Anlagen zu installieren.

(Beifall der CDU)

Sehr geehrter Herr Dr. Braun,

(Glocke des Präsidenten)

ich schätze Sie sehr. Das wissen Sie. Aber kommen Sie bitte auf den Boden der Tatsachen zurück.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Und der Handwerker, der es produziert!)

Polemik hilft da nicht.

(Beifall der Abg. Frau Klöckner, CDU)

Wir können auch nicht Arbeitsplätze dauersubventionieren. Das funktioniert in einer Wirtschaftsgesellschaft nicht.

Herzlichen Dank.

(Beifall der CDU)

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: „Soziale Kälte“!)

Zur Kurzintervention erteile ich das Wort Herrn Dr. Weiland.

(Pörksen, SPD: Der kann gar nicht polemisieren! – Frau Brede-Hoffmann, SPD: Sie können jetzt mal ehrlich zugeben, dass Sie alle Arbeitsplätze abschaffen wollen!)

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Herr Vizepräsident dieses Hohen Hauses hat eben in seinem Redebeitrag gesagt, ich gehöre nicht in dieses Parlament.

(Ministerpräsident Beck: Nein, nein, das hat er nicht gesagt! – Weitere Zurufe von der SPD)

Dazu erkläre ich, ob ich in dieses Parlament gehöre oder nicht, entscheiden die Wählerinnen und Wähler in meinem Wahlkreis, und sonst niemand.

(Starker Beifall der CDU)

Dazu erkläre ich auch, ich habe den Herrn Vizepräsidenten in der konstituierenden Sitzung dieses Hohen Hauses mit gewählt. Ich habe mittlerweile große Zweifel daran, ob diese meine Entscheidung richtig gewesen ist.

(Beifall der CDU)

Aber ich gebe dem Herrn Vizepräsidenten die Gelegenheit, sich bei mir zu entschuldigen.

(Beifall der CDU – Ministerpräsident Beck: Das ist ja unglaublich!)

Zur Entgegnung hat der Abgeordnete Dr. Braun das Wort.

Herr Baldauf, es ist gut, dass Sie noch einmal die Kurzintervention gemacht haben, dann können wir nämlich klären, worum es geht. Es geht nicht darum, dass ich dagegen bin, die Solarförderung zu senken. Das ist völlig vernünftig.

(Beifall bei der CDU)

Es ist völlig vernünftig, die Solarförderung zu senken. Darüber haben wir überhaupt nicht geredet, sondern das

ist doch Konsens. Es geht darum, wie es im Moment gemacht wird,

(Ministerpräsident Beck: So ist es!)

nämlich dass am 9. März Schluss im Karton ist. Die Aufträge, die im Moment verteilt werden und schon gebucht sind, – – –

(Baldauf, CDU: Das wird aber immer so sein bei so einer Frist!)