Protocol of the Session on December 12, 2007

.......................................................................................................................................... 2118 Abg. Billen, CDU:......................................................................................................................................... 2112 Abg. Creutzmann, FDP:............................................................................................................................... 2115 Abg. Dr. Gebhart, CDU:............................................................................................................................... 2102 Abg. Dr. Schmitz, FDP:................................................................................................................................ 2113 Abg. Dr. Weiland, CDU:........................................................................................................... 2081, 2099, 2102 Abg. Eymael, FDP:........................................................................................................ 2104, 2109, 2123, 2126 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:........................................................................................... 2082, 2087, 2100 Abg. Frau Fink, SPD:................................................................................................................................... 2116 Abg. Frau Meurer, CDU:.............................................................................................................................. 2120 Abg. Frau Morsblech, FDP:............................................................................................................... 2083, 2092 Abg. Frau Steinruck, SPD:................................................................................................................ 2102, 2107 Abg. Fuhr, SPD:........................................................................................................................................... 2091 Abg. Hartloff, SPD:...................................................................................................................................... 2115 Abg. Henter, CDU:................................................................................................................... 2118, 2120, 2127 Abg. Keller, CDU:.............................................................................................................................. 2086, 2090 Abg. Licht, CDU:................................................................................................................................ 2103, 2108 Abg. Mertin, FDP:.............................................................................................................................. 2088, 2101 Abg. Puchtler, SPD:..................................................................................................................................... 2122 Abg. Schreiner, CDU:.................................................................................................................................. 2126 Abg. Schweitzer, Harald, SPD:.................................................................................................................... 2116 Beck, Ministerpräsident:.................................................................................................................... 2093, 2109 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur:............................................ 2084, 2089 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen:.......................................... 2105 Lewentz, Staatssekretär:............................................................................................................................. 2119 Präsident Mertes:...............................................2081, 2082, 2083, 2084, 2086, 2087, 2088, 2089, 2090, 2091.........................................................................................................2092, 2093, 2099, 2100, 2101, 2102, 2103 Prof. Dr. Deubel, Minister der Finanzen:..................................................................................................... 2124 Vizepräsidentin Frau Klamm:............................2104, 2105, 2107, 2108, 2109, 2112, 2113, 2114, 2115, 2116.....................................................................................2118, 2119, 2120, 2122, 2123, 2124, 2125, 2126, 2127

35. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 12. Dezember 2007

Die Sitzung wird um 14:00 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Seien Sie herzlich willkommen zur 35. Plenarsitzung. Wir haben heute den ersten von drei Tagen. Ich wünsche uns eine erfolgreiche Beratung.

Schriftführende Abgeordnete sind die Kollegen Martin Haller und Ralf Seekatz.

Entschuldigt sind Herr Wirz und einige Minister. Herr Staatsminister Karl Peter Bruch ist auf dem Transatlantischen Parlamentarischen Forum der NATO in Washington. Herr Staatsminister Hering wird ab 17:00 Uhr hier sein. Frau Staatsministerin Conrad ist auf der 13. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention auf Bali. Herr Staatssekretär Ebling ist zur Vorbesprechung der Kultusministerkonferenz in Berlin.

Meine Damen und Herren, Geburtstag hatte Herr Kollege Hans-Jürgen Noss. Er ist 55 Jahre alt geworden.

(Beifall im Hause)

Das Alter hat Herr Norbert Stretz schon hinter sich, er ist nämlich 60 Jahre geworden.

Herzlichen Glückwunsch den beiden!

(Beifall im Hause)

Die Tagesordnung wird nach Übereinkunft der Fraktionen wie folgt geändert: Punkt 3 der Tagesordnung wird abgesetzt.

Zu den Punkten 4 bis 8 der Tagesordnung: Die Beschlussempfehlungen wurden am Dienstag, den 11. Dezember 2007, verteilt. Mit der Feststellung der Tagesordnung sind gleichzeitig die Fristen zwischen der Verteilung der jeweiligen Beschlussempfehlung und der zweiten Beratung abzukürzen. Gibt es dagegen Widerspruch? – Dann kann ich die Tagesordnung so feststellen.

Meine Damen und Herren, ich rufe Punkt 1 der Tagesordnung mit dem ersten und dem zweiten Thema auf:

AKTUELLE STUNDE

„Zunehmende Bedenken im Land gegen die von der Landesregierung vorgeschlagenen Veränderungen der Schulstruktur in Rheinland-Pfalz“ auf Antrag der Fraktion der CDU – Drucksache 15/1726 –

„Rheinland-Pfalz auf dem Weg zur Einheitsschule“ auf Antrag der Fraktion der FDP – Drucksache 15/1733 –

Entsprechend der Verfahrensweise des letzten Plenums können beide Themen gemeinsam aufgerufen und behandelt werden. Jede Fraktion hat dabei eine Redezeit von zweimal fünf Minuten und einmal vier Minuten. Das scheint verstanden zu sein. Dann können wir mit der Arbeit beginnen. Aber zuerst möchte ich Gäste begrüßen, und zwar die Katholische Frauengemeinschaft Mülheim-Kärlich. Seien Sie herzlich willkommen im Landtag!

(Beifall im Hause)

Herr Abgeordneter Dr. Weiland hat das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Landesregierung hat im Frühjahr dieses Jahres ein Konzept zur Behebung der dringenden Not an den Hauptschulen im Lande angekündigt. Die Landesregierung hat dann Ende Oktober ein erstes organisatorisches Rahmenkonzept vorgestellt. Damit haben sich landesweit, auch bei uns, große Erwartungen verbunden. Ich möchte nur noch einmal darauf hinweisen, dass zum Beispiel Herr Kollege Keller in seiner Reaktion auf die Vorstellung dieses Konzepts, das ich in der letzten Plenarsitzung durchaus als diskussionswürdig bezeichnet habe – – – Die ganze CDULandtagsfraktion ist diesem Konzept durchaus aufgeschlossen gegenübergetreten.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, mittlerweile muss man aber feststellen, im Land macht sich Enttäuschung breit.

(Beifall der CDU – Zuruf des Abg. Fuhr, SPD)

Schüler, Eltern und Lehrer fragen immer nachdrücklicher: Wo bleiben eigentlich die inhaltlichen Antworten auf unsere Probleme?

(Beifall der CDU)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, der Eindruck verstärkt sich, dass in dem wunderschönen bunten Geschenkkarton, den uns die Ministerin Ende Oktober mit der Aufschrift „Realschule plus“ auf den Tisch gestellt hat, bisher jeglicher Inhalt fehlt.

(Beifall bei der CDU)

Was verbessert sich zum Beispiel für die Hauptschülerinnen und Hauptschüler, außer dass der Name sich ändert? Es wird keine Antwort auf die Frage vorgelegt – – jedenfalls bislang nicht –, wie die Hauptschülerinnen und Hauptschüler zu Gewinnern der Reform werden.

(Zuruf von der SPD: Haben Sie es nicht gelesen?)

Die Antwort bleibt die Landesregierung schuldig. Wie werden in Zukunft die Hauptschülerinnen und Hauptschüler besser als bisher auf Ausbildung und Beruf vorbereitet?

Meine sehr geehrten Damen und Herren, weil genau die Antworten auf diese Fragen bislang fehlen, wächst die Besorgnis im Land. Es wächst die Besorgnis im Land mit dem Blick auf die Bildungspolitik dieser Landesregierung.

Erstens hat man die Hauptschulen 15 Jahre lang in diesem Land aktiv vernachlässigt und verkommen lassen. Das war der erste Schritt, meine Damen und Herren.

(Beifall der CDU)

Jetzt – und das ist der zweite Schritt – lässt man Hauptschule und Realschule in einer neuen Schulform einfach verschwinden. Sie sind plötzlich weg.

Drittens mehren sich die besorgniserregenden Anzeichen dafür, dass man die Gymnasien am ausgestreckten Arm verhungern lassen will, meine sehr geehrten Damen und Herren. Die Statistik über den Unterrichtsausfall an den Gymnasien, die vor wenigen Tagen veröffentlicht worden ist, lässt keinen anderen Schluss zu.

(Beifall der CDU)

Man schaut tatenlos zu, wie die Gymnasien überlaufen, und verweigert ihnen gleichzeitig die notwendigen Ressourcen, um mit dieser Herausforderung fertig zu werden. So kann man dann die einzig funktionierende Schulart in Rheinland-Pfalz auch noch kaputt machen.

(Beifall der CDU – Zurufe von der SPD)

Meine Damen und Herren, das, was hier geschieht – da kann man denjenigen, die das so sehen, immer weniger widersprechen –, wird von immer mehr Leuten im Lande als der sozialdemokratische Dreisprung in die bildungspolitische Sackgasse verstanden: erstens die Hauptschulen verkommen lassen, zweitens die Realschule abschaffen und drittens das Gymnasium gegen die Wand fahren. Das ist das Ergebnis sozialdemokratischer Bildungspolitik in diesem Land.

(Beifall der CDU – Ramsauer, SPD: Populist!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, am Ende dieser Sackgasse wird dann die Einheitsschule stehen. Ich kündige für meine Fraktion, für viele Lehrerinnen und Lehrer, für viele Eltern und viele Schülerinnen und Schüler, für die breite Mehrheit im Lande an, wir werden diesen Weg nicht mitgehen, und wir werden diesem Weg unseren erbitterten Widerstand entgegensetzen.

(Beifall der CDU – Ramsauer, SPD: Pure Polemik!)

Ich erteile Frau Kollegin Brede-Hoffmann das Wort.

(Zurufe aus dem Hause)

Entschuldigung. Wir haben es immer abwechselnd. Die Reihenfolge stimmt auch hier, Herr Seekatz. Bitte schön. Tut mir leid.

Meine Damen und Herren, es gibt keinen Grund zur Aufregung. Es ist hier schriftlich dokumentiert, wie die Wortmeldungen eingegangen sind.

(Zuruf der Abg. Frau Morsblech, FDP)

Nein. Das habe ich gehört. Sie haben gesagt, das war unser Fehler.

Bitte schön. Frau Brede-Hoffmann, Sie sind dran.

Ich hätte natürlich gern Kollegin Frau Morsblech das Pult zuerst überlassen.

(Zurufe von CDU und FDP: Ah!)