........................................................................................................................... 6621, 6622 Abg. Creutzmann, FDP:............................................................................................................................... 6612 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................................................................... 6609, 6612, 6619 Abg. Dr. Enders, CDU:................................................................................................................................ 6629 Abg. Dr. Gebhart, CDU:............................................................................................................................... 6606 Abg. Dr. Schmitz, FDP:................................................................................................................................ 6630 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:..................................................................................................... 6583, 6588 Abg. Frau Ebli, SPD:.................................................................................................................................... 6628 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:........................................................... 6593, 6595, 6616 Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................. 6627 Abg. Frau Morsblech, FDP:..................................................................................................... 6585, 6590, 6603 Abg. Frau Schneider, CDU:............................................................................................................... 6606, 6609 Abg. Frau Spurzem, SPD:........................................................................................................................... 6599 Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:....................................................................................... 6624 Abg. Hohn, FDP:............................................................................................................ 6592, 6613, 6620, 6623 Abg. Keller, CDU:.............................................................................................................................. 6582, 6588 Abg. Klöckner, SPD:.................................................................................................................................... 6590 Abg. Lammert, CDU:................................................................................................................................... 6618 Abg. Lelle, CDU:................................................................................................................................ 6598, 6604 Abg. Schmitt, CDU:...................................................................................................................................... 6611 Abg. Schnabel, CDU:................................................................................................................................... 6622 Abg. Schreiner, CDU:........................................................................................................................ 6591, 6595 Abg. Stretz, SPD:..................................................................................................................... 6607, 6609, 6619 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..................................................................... 6584, 6589, 6601 Bruch, Minister des Innern und für Sport:.................................................................................................... 6594 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:........................................................ 6586, 6590, 6596 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten:............................................................................. 6614, 6617 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:....................................................... 6631 Präsident Grimm:...............................................6582, 6583, 6584, 6585, 6586, 6588, 6589, 6590, 6591, 6592
6606, 6607 Prof. Dr. Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur:................................... 6625 Vizepräsidentin Frau Hammer:..........................6609, 6611, 6612, 6613, 6614, 6616, 6617, 6618, 6619, 6620
Guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 99. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz.
Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Dr. Edmund Geisen und Matthias Lammert. Letzterer führt die Rednerliste.
Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Peter Dröscher, Marianne Grosse, Anne Kipp, Dr. Walter Altherr, Michael Hörter und Alexander Licht. Herr Ministerpräsident Kurt Beck kann nur bis 16:15 Uhr an der Sitzung teilnehmen. Anschließend hat er wichtige andere Verpflichtungen.
Ich freue mich, einem lieben Kollegen nachträglich zu einem runden Geburtstag gratulieren zu können, dem Herrn Kollegen Franz Schwarz. Rund ist nur bedingt richtig, aber ein markantes Datum ist es. Der Herr Fraktionsvorsitzende hat es anders ausgedrückt: Eintritt in das Rentenalter.
Zu den Punkten 8 und 14 der Tagesordnung „Landesgesetz zum Schutz der Gedenkstätte KZ Osthofen und der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert“ ein Hinweis. Die Frist zwischen der ersten und der zweiten Beratung muss mit der Feststellung der Tagesordnung abgekürzt werden. Das erfolgt mit dem entsprechenden Beschluss.
Haben Sie sonst Anmerkungen zur Tagesordnung? – Das ist nicht der Fall. Dann ist die Tagesordnung so festgestellt.
„Qualitätsabsturz in der Bildungspolitik von Rheinland-Pfalz nach der jüngsten PISA-Studie und dem Bildungsmonitor 2005 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ auf Antrag der Fraktion der CDU – Drucksache 14/4479 –
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Rheinland-Pfalz, das einstige bundesweite Vorzei
geland in der Bildungspolitik, hat im letzten Jahrzehnt deutlich den Anschluss an die Spitzenländer verloren und muss sich mit einem Platz im Mittelfeld zufrieden geben. (Beifall der CDU – Zurufe von der SPD: Oh!)
Schuld an dieser fatalen Entwicklung sind nicht etwa die Schüler oder die Lehrer, nein, diese sind nur die Opfer einer mittelmäßigen Bildungspolitik dieser mittelmäßigen Landesregierung, was sich auch mit den Ergebnissen verschiedener Bildungsstudien beweisen lässt.
Ich vergleiche zunächst die PISA-I-Länderstudie von 2002 mit der PISA-II-Länderstudie von 2005, die kurz vor der Sommerpause veröffentlicht wurde.
Im Bereich Lesen lagen wir 2002 auf Platz vier, 2005 auf Platz sechs; bei den Naturwissenschaften 2002 Platz fünf, 2005 Platz acht; Mathematik 2002 Platz sechs, 2005 Platz zehn.
Die Presse sprach aufgrund dieser Ergebnisse mit Recht von einem Absturz. Rheinland-Pfalz liegt nämlich in der Rangfolge der Länder, die sich gegenüber der 2002 veröffentlichten ersten PISA-Erhebung verbessern konnten, in den einzelnen abgefragten Kategorien auf den vorletzten und letzten Platz und damit deutlich unter dem deutschen Durchschnittswert auf der Verbesserungsskala. (Beifall der CDU)
Dagegen weisen viele Bundesländer hohe Verbesserungsraten auf. Trotzdem ist laut Presseveröffentlichung Ministerin Ahnen mit dem Abschneiden von RheinlandPfalz zufrieden. Da bleibt nur zu sagen, nur wer selbst Mittelmaß ist, kann sich mit einem mittelmäßigen Ergebnis zufrieden geben.
Nun zur VERA-Vergleichsstudie. Im vergangenen September wurden in den vierten Klassen der damals noch sieben SPD-regierten Bundesländer Mathematik- und Deutschkenntnisse getestet. Ergebnis: Auch in der Grundschule haben wir den Anschluss verloren und sind dort sogar nur noch unteres Mittelmaß.
Besonders niederschmetternd – wir haben damals ausführlich darüber diskutiert –: Während Rheinland-Pfalz bei der PISA-I-Ergänzungsstudie bei der Lesekompetenz auf dem vierten Platz lag, kam Rheinland-Pfalz bei Vera innerhalb der SPD regierten Länder, die bei PISA alle schlechter abgeschnitten hatten, zum Teil erheblich schlechter als Rheinland-Pfalz, mit einer Ausnahme, nur auf durchschnittliche oder gar unterdurchschnittliche Werte.
Eine weitere Bildungsstudie, die vor kurzem veröffentlicht wurde, der Bildungsmonitor der Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“, beweist leider auch, dass Rheinland-Pfalz bildungsmäßig Mittelmaß ist.
Im so genannten Bestandsranking, welches das Niveau der Bildungssysteme im Jahr 2003 misst, liegen wir insgesamt auf Platz 12 von 16, bei den Vor- und Grundschulen auf Platz zehn, bei den weiterführenden Schulen auf Platz zehn, bei der beruflichen Bildung auf Platz neun und bei den Hochschulen auf Platz 15.
Verehrte Frau Ministerin, wenn Sie bildungspolitisch in diesem Land noch länger das Sagen haben, dann sind auch noch schlechtere Plätze in Reichweite. Nur wer von der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik keine Ahnung hat, ist über den Absturz unseres Bildungswesens verwundert.
Ein wesentlicher ist sicherlich, dass diese Landesregierung nur unzureichend oder zu spät auf die PISAStudien reagiert hat. So wurde vor allem der Bereich der Förderung von schwachen Kindern nur halbherzig begonnen. Man versucht jetzt, drei Jahre nach der Veröffentlichung der PISA-Studien, etwas nachzubessern.
Auch die Förderung der Migrantenkinder wurde sträflich vernachlässigt. Dabei ist schon seit langem bekannt, dass nicht ausreichende Deutschkenntnisse wohl das größte Hindernis für eine erfolgreiche Schullaufbahn sind.
Wir haben schon vor drei Jahren Sprachstandtests im Kindergarten und Sprachunterricht im letzten Jahr vor der Einschulung gefordert. Es wurde aber alles abgelehnt.
Die Folge ist, dass immer noch viel zu viele Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse in die Grundschule kommen und dann oft die Hauptschule entweder ohne Abschluss oder mit schlechtem Abschluss verlassen.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Herr Kollege Keller, ein kleines Verwundern sei mir erlaubt, dass jede Plenarsitzung, die mit einer solchen Qualität der Rede beginnt, nicht unbedingt ermutigend für die Qualität ist, die wir ab und zu von Ihnen erleben.
„Die ZEIT“ vom 14. Juli 2005 titelt unter der Überschrift „Rote Hoffnungsträgerin“: „Rheinland-Pfalz ist Vorreiter bei Ganztagsschulen und Leistungstests. Die sozialdemokratische Kultusministerin macht vor, wie SPD Schulpolitik gelingen kann.“ – Der Satz ist richtig bis auf den Titel unserer Bildungsministerin.
Das hessische Bildungsministerium sagt: „Im rheinlandpfälzischen Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend arbeitet ein ansehnlicher Stab am Projekt Ganztagsschule. Hier gibt es eine große Administration, während in Hessen nur eine Hand voll Mitarbeiter den Aufbau der Ganztagsschulen unterstützt.“ –
So Jörn Koppmann vom hessischen Kultusministerium auf dem deutsch-französischen Expertentreffen in Mainz über die rheinland-pfälzische Bildungspolitik.