Protocol of the Session on July 6, 2005

............................................................................................................................... 6484, 6487 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................................................................... 6468, 6470, 6488 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:.............................................................................................................. 6479, 6483 Abg. Dr. Schmitz, FDP:.................................................................................................. 6479, 6480, 6481, 6482 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:..................................................................................................... 6450, 6455 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................. 6457, 6465, 6473, 6475 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:..................................................................................................................... 6457 Abg. Frau Morsblech, FDP:............................................................................................................... 6442, 6452 Abg. Frau Schneider, CDU:............................................................................................................... 6484, 6491 Abg. Frau Thelen, CDU:.............................................................................................................................. 6480 Abg. Fuhr, SPD:................................................................................................................................. 6485, 6487 Abg. Hohn, FDP:............................................................................................................ 6463, 6471, 6474, 6489 Abg. Hörter, CDU:.................................................................................................................... 6461, 6463, 6467 Abg. Keller, CDU:.............................................................................................................................. 6449, 6454 Abg. Lelle, CDU:.......................................................................................................................................... 6441 Abg. Licht, CDU:.......................................................................................................................................... 6468 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.......................................................................................... 6480, 6482 Abg. Noss, SPD:.......................................................................................................................................... 6473 Abg. Pörksen, SPD:........................................................................................................................... 6458, 6462 Abg. Rösch, SPD:........................................................................................................................................ 6476 Abg. Rüddel, CDU:............................................................................................................................ 6476, 6478 Abg. Schnabel, CDU:......................................................................................................................... 6447, 6474 Abg. Schweitzer, SPD:...................................................................................................................... 6440, 6447 Abg. Stretz, SPD:......................................................................................................................................... 6469 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:........................................................... 6443, 6448, 6451, 6456 Bruch, Minister des Innern und für Sport:.......................................................................................... 6465, 6475 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:.................................................................. 6445, 6453 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten:................................................................... 6471, 6472, 6490 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:....................................................... 6482 Präsident Grimm:...............................................6440, 6441, 6442, 6443, 6444, 6447, 6448, 6449, 6450, 6451

6452, 6453, 6454, 6455, 6456, 6457, 6458, 6461, 6462 Vizepräsident Itzek:...........................................6463, 6465, 6467, 6468, 6469, 6470, 6471, 6472, 6473, 6474

6475, 6476, 6477, 6479, 6480, 6481, 6482, 6483, 6484, 6485

6487, 6488, 6489, 6490, 6491, 6492

97. Sitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 06. Juli 2005

Die Sitzung wird um 14:00 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 97. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz.

Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Dieter Klöckner und Gerd Schreiner. Letzterer führt die Rednerliste.

Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Ulla Schmidt und Anne Kipp. Der Ministerpräsident wird in der Zeit von 15:45 Uhr bis 16:45 Uhr nicht an der Sitzung teilnehmen können.

Ich freue mich, bereits jetzt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Johanniter-Alten- und Pflegeheims Bobenheim-Roxheim auf der Zuschauertribüne begrüßen zu können. Seien Sie herzlich willkommen im Landtag!

(Beifall im Hause)

Meine Damen und Herren, gibt es zur ausgedruckten Tagesordnung Änderungswünsche? – Das ist offenkundig nicht der Fall. Dann stelle ich diese Tagesordnung fest und rufe Punkt 1 der Tagesordnung auf:

AKTUELLE STUNDE

„Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an: Gemeinsame Finanzierungsvereinbarung von Land und Kommunen geschaffen“ auf Antrag der Fraktion der SPD – Drucksache 14/4282 –

Es spricht Herr Abgeordneter Harald Schweitzer.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Es gibt Themen, da herrscht bei der CDU Sprachlosigkeit. Es gibt Themen, da herrscht bei der CDU Verwirrung, und es gibt Themen, da kommt bei der CDU alles zusammen. Dies gilt insbesondere für die Kinder-, Jugend-, Familien- und Bildungspolitik.

(Beifall der SPD – Zurufe von der CDU: Oh!)

Ich bin froh, dass ich Sie so kurz nach der Mittagspause schon wecken durfte.

Das gilt insbesondere für deren Finanzierung.

Meine Damen und Herren, mit der gemeinsamen Finanzierungsvereinbarung, einstimmig gefasst und unterschrieben von der Landesregierung, dem Gemeinde- und Städtebund, dem Städtetag und dem Landkreistag,

erhalten die Kommunen beim Ausbau und der Weiterentwicklung der Angebote im Kindertagesstättenbereich Planungs- und Finanzierungssicherheit.

(Schnabel, CDU: Sicherheit ist richtig!)

Das macht deutlich, dass das im letzten Jahr vom Parlament in der Landesverfassung verankerte Konnexitätsprinzip nicht leere Worthülse ist, sondern sich Landesregierung, SPD und FDP, strikt daran halten, ja sogar noch ein Stück darüber hinaus gehen, indem das Land nicht nur die Kosten in voller Höhe übernimmt, was durch das Landesprogramm passiert,

(Beifall der SPD und der FDP)

sondern auch die Kommunen durch Landesleistungen entlastet, zu denen es nicht gesetzlich verpflichtet ist, weil es nicht Kostenverursacher ist.

(Beifall der SPD und der FDP)

Was heißt das nun im Einzelnen?:

1. Das Land übernimmt die Kosten für die Beitragsfreiheit der Kinder im letzten Kindergartenjahr in voller Höhe und entlastet damit die Eltern in einer Größenordnung von 25 Millionen Euro.

(Beifall der SPD und der FDP – Ramsauer, SPD: Prima!)

2. Wir wissen, welche Bedeutung eine intensive Sprachförderung im Kindergarten für den Übergang zur Grundschule hat. Deshalb finanzieren wir die Sprachförderkurse vom Land allein in einer Größenordnung von 8 Millionen Euro.

(Beifall der SPD und der FDP)

3. Erzieherinnen und Erzieher brauchen mehr Fortbildung, wenn künftig unter Dreijährige den Kindergarten besuchen. Auch hier übernimmt das Land die Kosten allein, Kostenpunkt 2 Millionen Euro.

(Beifall der SPD und der FDP)

4. Wir erhöhen den Landesanteil an den Personalkosten in Kinderkrippen um 10 % und entlasten damit die Träger und die Kommune.

(Zuruf des Abg. Schnabel, CDU)

5. Das Land übernimmt den Trägeranteil für das zusätzliche Personal zur Betreuung von Zweijährigen in geöffneten Kindergartengruppen.

6. Zur Realisierung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für Zweijährige erhöht das Land seinen Anteil an den Kosten für jedes Kind um jährlich 1.000 Euro, wenn in einer Verbandsgemeinde oder einer Stadt mehr als 10 % der Zweijährigen in Kindertagesstätten betreut werden.

7. Werden es mehr als 10 % sein, wird dieser Zuschuss um 2.050 Euro steigen.

(Beifall der SPD und der FDP)

8. Bietet eine Kindergartengruppe mehr als zwei Plätze für Zweijährige an, erhalten die Träger einen Ausstattungszuschuss in Höhe von 1.000 Euro vom Land.

9. Wird eine Kindergartengruppe in eine Kinderkrippe umgewandelt, erhöht sich dieser Ausstattungszuschuss vom Land auf 2.000 Euro.

(Zuruf des Abg. Bracht, CDU)

10. Bei einem echten Neubau und einer Umwandlung in eine Kinderkrippe werden wir weiterhin bis zu 64.000 Euro zahlen.

Meine Damen und Herren, dies alles, das 10-PunkteKonzept, ist einvernehmlich zwischen der Landesregierung und den Kommunen beschlossen.

Dies zeigt, dass das Land nicht nur kinder- und familienfreundlich, sondern auch kommunalfreundlich ist, weil es die Kommunen bei den Herausforderungen des demografischen Wandels und der Umsetzung des Tagesbetreuungsausbaugesetzes nicht im Regen stehen lässt, sondern gestaltend unter die Arme greift.

Meine Damen und Herren, es gibt für die Kommunen keinen Grund mehr, bei einem Ausbau der Betreuung der unter Dreijährigen auf die Bremse zu treten, im Gegenteil, die Kommunen werden vom Land, wenn sie sich dort besonders engagieren, auch finanziell belohnt.

(Beifall der SPD und der FDP)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir bedanken uns bei der Bildungsministerin Doris Ahnen und bei Herrn Staatssekretär Dr. Deubel ebenso wie bei den kommunalen Spitzenverbänden. Sie haben eine Regelung gefunden, die gut ist für unsere Kinder, die gut ist für unsere Familien und für unsere Kommunen im Land.

(Beifall der SPD und der FDP)

Ich komme zum Schluss. Andere Bundesländer sind herzlich eingeladen, dem Beispiel von Rheinland-Pfalz zu folgen. Auf jeden Fall sind wir froh, dass uns Schlagzeilen wie die der Deutschen Presseagentur der letzten Woche erspart bleiben.

Ich zitiere: „Der Orientierungsplan, der von diesem Herbst an in den Kindergärten von Baden-Württemberg umgesetzt werden soll, ist bei den Kindergartenträgern auf scharfe Kritik gestoßen.