Protocol of the Session on April 28, 2005

............................................................................................. 6173, 6182, 6183, 6184, 6209 Abg. Billen, CDU:......................................................................................................................................... 6203 Abg. Bischel, CDU:...................................................................................................................................... 6215 Abg. Creutzmann, FDP:.........................................................6185, 6189, 6193, 6196, 6203, 6210, 6211, 6215 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..................................................... 6207, 6213, 6225, 6228, 6229 Abg. Dr. Gölter, CDU:........................................................................................................................ 6174, 6175 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:........................................................................................................................ 6224 Abg. Dr. Schmitz, FDP:.................................................................................................. 6172, 6218, 6227, 6229 Abg. Dröscher, SPD:................................................................................................................................... 6216 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:..................................................................................................... 6236, 6242 Abg. Frau Grosse, SPD:.......................................................................................................... 6223, 6225, 6234 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..................................................................... 6178, 6179 Abg. Frau Huth-Haage, CDU:...................................................................................................................... 6222 Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:...........................................6173, 6174, 6186, 6189, 6199, 6205 Abg. Frau Morsblech, FDP:..................................................................................................... 6237, 6239, 6245 Abg. Frau Reich, SPD:...................................................................................................................... 6191, 6195 Abg. Frau Schneider-Forst, CDU:............................................................................................................... 6235 Abg. Frau Thelen, CDU:.................................................................................................................... 6177, 6232 Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:....................................................................................... 6182 Abg. Geis, SPD:....................................................................................................................... 6171, 6173, 6183 Abg. Hartloff, SPD:.................................................................................................................. 6183, 6207, 6214 Abg. Hörter, CDU:................................................................................................ 6175, 6176, 6178, 6190, 6195 Abg. Jullien, CDU:............................................................................................................................. 6183, 6216 Abg. Keller, CDU:.................................................................................................................... 6237, 6238, 6246 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................ 6177, 6192, 6195, 6219, 6221 Abg. Nink, SPD:............................................................................................................. 6173, 6188, 6198, 6204 Abg. Rüddel, CDU:...................................................................................................................................... 6217 Abg. Schmitt, CDU:...................................................................................................................................... 6181 Abg. Schnabel, CDU:........................................................................................... 6176, 6177, 6179, 6181, 6182 Abg. Schreiner, CDU:........................................................................................................................ 6241, 6243 Abg. Schweitzer, SPD:................................................................................................................................ 6177 Abg. Weiner, CDU:...................................................................................................................................... 6240 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................... 6235, 6243 Abg. Wirz, CDU:.......................................................................................................................................... 6197 Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:................ 6171, 6172, 6173, 6174

6175, 6187, 6189, 6200

6205, 6206, 6211, 6230 Bruch, Minister des Innern und für Sport:..........6175, 6176, 6177, 6178, 6179, 6181, 6182, 6183, 6194, 6196 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:........................................................ 6239, 6245, 6247 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:....................................................... 6219 Präsident Grimm:...............................................6171, 6172, 6173, 6174, 6175, 6176, 6177, 6178, 6179, 6181

6182, 6183, 6184, 6185, 6186, 6187, 6188, 6189, 6190, 6191

6192, 6193, 6194, 6195, 6196, 6197, 6198, 6199 Vizepräsident Creutzmann:...............................6224, 6225, 6227, 6228, 6229, 6230, 6232, 6234, 6235, 6236

6237, 6238, 6239, 6240, 6242, 6243, 6245, 6246, 6247

.........................6203, 6204, 6205, 6206, 6207, 6209, 6210, 6211, 6213, 6214,

6215, 6216, 6217, 6218, 6219, 6221, 6222, 6223

93. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 28. April 2005

Die Sitzung wird um 9:30 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 93. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz. Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich die Kollegen Dieter Klöckner und Erwin Rüddel. Herr Klöckner führt die Rednerliste.

Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Anne Kipp und Carsten Pörksen.

Herr Ministerpräsident Kurt Beck ist ab 15:00 Uhr entschuldigt, weil er aus dienstlichen Gründen nach Berlin muss. Herr Staatssekretär Dr. Klär ist ebenfalls entschuldigt.

Meine Damen und Herren, ich freue mich, einer Kollegin zu ihrem Geburtstag gratulieren zu können, und zwar Frau Kollegin Dorothea Schäfer. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!

(Beifall im Hause)

Heute Morgen darf ich auch schon Gäste begrüßen, und zwar Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsführungskommandos der Bundeswehr Koblenz sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Schüler-Landtagsseminar. Seien Sie herzlich willkommen im Landtag!

(Beifall im Hause)

Entsprechend der gestern beschlossenen Tagesordnung rufe ich Punkt 12 der Tagesordnung auf:

Fragestunde – Drucksache 14/4073 –

Ich rufe die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Manfred Geis und Manfred Nink (SPD), Schienenverbindung Mannheim – Mainz – Nummer 1 der Drucksache 14/4073 – betreffend, auf.

Herr Geis, bitte schön.

Presseberichten zufolge wird zurzeit darüber diskutiert, die angedachte S-Bahn-Verbindung Rhein-Neckar in Worms oder Osthofen enden und von dort nach Mainz durch den Rhein-Nahe-Verkehrsverbund weiterbetreiben zu lassen. Dies würde bedeuten, dass die Bahnreisenden umsteigen müssten.

Wir fragen die Landesregierung:

1. Wie hat sich die Nachfrage auf der Bahnstrecke Mannheim – Mainz in den einzelnen Jahren seit Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes 1994 entwickelt?

2. Vor welchem Hintergrund beabsichtigt die Landesregierung, eine in der Presse dargestellte weitere Untersuchung der Verkehrsströme auf dieser Bahnstrecke durchzuführen?

3. Wie beurteilt die Landesregierung den Ausbau der Bahnstrecke Mannheim – Worms – Mainz als SBahn-Strecke und in welchem Zeitraum hält sie deren Umsetzung für möglich?

4. Wie beurteilt die Landesregierung das diskutierte Konzept zur Verteilung der S-Bahn-Strecke Mannheim nach Mainz auf zwei Betreiber?

Es antwortet Herr Verkehrsminister Bauckhage.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die S-Bahn Rhein-Neckar hat sich als Teil des Rheinland-Pfalz-Takts zur Erfolgsgeschichte entwickelt.

Seit dem Start der S-Bahn im Dezember 2003 verkehrt diese mit hoher Pünktlichkeit zur großen Zufriedenheit der Fahrgäste, was sich in wachsenden Fahrgastzahlen entsprechend niederschlägt.

Neben dem bereits laufenden Erweiterungsvorhaben zwischen Kaiserslautern und Homburg bestehen umfangreiche Zielvorstellungen, eine zweite Ausbaustufe der S-Bahn Rhein-Neckar zu verwirklichen. Dabei strebt insbesondere der VRN eine Erweiterung bis Mainz an.

Eine solche Ausweitung bedarf aus Sicht des Landes zunächst einer Prüfung hinsichtlich

der finanziellen Auswirkungen für die betroffenen Kommunen,

der Gesamtposition des Aufgabenträgers und

auch im Hinblick auf die möglichen Auswirkungen einer solchen Planung für zukünftige Überlegungen, im Raum Rheinhessen mittel- bis langfristig ebenfalls ein S-Bahn-Angebot aufzubauen.

Meine Damen und Herren, diese Prüfungen sind erforderlich. Nach Auffassung der Landesregierung müssen sie durchgeführt werden.

Hinsichtlich der Fragestellung will ich noch klarstellend anmerken, dass der in der Anfrage angesprochene Rhein-Neckar-Nahverkehrsverbund nicht der Betreiber eines eventuell einzurichtenden Zugverkehrs zwischen Worms und Mainz, also wenn man so will, zwischen Mannheim und Mainz sein kann, weil es sich bei diesem um einen Tarifverbund handelt.

Betreiber von Eisenbahnverkehren können immer nur zugelassene Eisenbahnverkehrsunternehmen sein.

Dies vorausgeschickt beantworte ich die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Geis und Nink wie folgt:

Zu Frage 1: Die Nachfrage auf der Strecke Mainz – Mannheim ist von 1997 bis 2004 im Abschnitt vor MainzSüd von rund 37.000 Fahrgästen pro Woche auf rund 43.000 Fahrgäste angestiegen. Im Abschnitt vor Ludwigshafen-Oggersheim stieg die Nachfrage in demselben Zeitraum von rund 33.000 Fahrgästen auf rund 45.000 Fahrgäste. Das entspricht Steigerungsraten von 14 % bzw. 39 %.

Für den Zeitraum 1994 bis 1996 liegen der Landesregierung keine verwertbaren Zahlen vor. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ab dem Januar 2000 auf Betreiben der Landesregierung zusätzliche RegionalExpress-Züge in der Relation Mainz – Ludwigshafen – Speyer – Karlsruhe verkehren, die in diesen Nachfragezahlen enthalten sind.

Zu Frage 2: Eine fundierte Untersuchung darüber, wie viele Fahrgäste auf der Strecke Mainz – Mannheim im Einzelnen von wo nach wo unterwegs sind, liegt bislang nicht vor.

Bekannt ist, dass an Werktagen 40 % der Fahrgäste in Regionalbahnzügen derzeit über Worms hinaus fahren. Gemessen an der absoluten Zahl an Fahrgästen auf dieser Linie sind dies 25 Reisende pro Zug.

Viele Reisende, die nach Mainz wollen, benutzen verständlicherweise den wesentlich schnelleren RegionalExpress, der auch in Zukunft durchgehend verkehren wird.

Zu den Fragen 3 und 4: Für die Einrichtung eines S-Bahn-Betriebs und den Ausbau aller Stationen zwischen Mannheim und Mainz sind die möglichen Alternativen einer durchgehenden Verbindung oder zweier getrennter Systeme unter allen Aspekten sorgfältig zu prüfen. Selbstverständlich sollte dabei eine Lösung angestrebt werden, die den Interessen der Mehrzahl der Fahrgäste im gesamten Gebiet des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Süd, das heißt auch der Fahrgäste an der Nahe, in Rheinhessen und am Rhein am besten gerecht wird.

Im Übrigen muss die Lösung für die beteiligten Gebietskörperschaften und für das Land finanziell darstellbar sein.

Sollte sich bei dieser Prüfung herausstellen, dass eine durchgehende Verbindung die unter allen Aspekten beste Lösung ist, kann diese ohne Frage realisiert werden. Nochmals: Dazu fehlen derzeit noch die entscheidenden Bewertungsgrundlagen.

Deshalb werden wir jetzt den Kontakt mit den Kommunen aufnehmen, um eine umfassende Information über die Kosten herbeizuführen, die bei einer eventuellen SBahn-Verlängerung bis Mainz von den Kommunen und dem Land gemeinsam getragen werden müssen und zu schultern sind.

Bei dem gegebenen frühen Planungsstand und der zu klärenden Grundsatzfrage der Angebotsgestaltung auf

dieser Strecke sind Aussagen zum möglichen Umsetzungszeitraum einer S-Bahn-Strecke Mannheim – Mainz derzeit vor diesem Hintergrund nicht möglich.

Die Landesregierung tritt dafür ein, die Entscheidung über die zukünftige Gestaltung der Angebote auf der Strecke Mannheim – Mainz sachgerecht und auf der Grundlage einer abgewogenen Beurteilung aller fachlichen Kriterien und der gegebenen Interessenlagen zu treffen.