Protocol of the Session on January 20, 2005

..............................................................................................................5775, 5786 Abg. Creutzmann, FDP:............................................................................................................5808, 5814 Abg. Dr. Altherr, CDU:........................................................................................................................5787 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................... 5800, 5806, 5830 Abg. Dr. Geisen, FDP:........................................................................................................................5820 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:......................................................................................................5777, 5791 Abg. Dr. Schiffmann, SPD:.................................................................................................................5817 Abg. Dr. Schmitz, FDP:................................................................................................... 5785, 5786, 5788 Abg. Frau Elsner, SPD:.............................................................................................................5832, 5833 Abg. Frau Fink, SPD:................................................................................................................5801, 5807 Abg. Frau Grosse, SPD:.....................................................................................................................5784 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................5811, 5816 Abg. Frau Huth-Haage, CDU:....................................................................................................5834, 5835 Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................................................................................5837 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:....................................................................................................5815, 5850 Abg. Frau Morsblech, FDP:................................................................................................................5835 Abg. Frau Schmidt, CDU:...................................................................................................................5823 Abg. Frau Thelen, CDU:................................................................................5781, 5782, 5783, 5784, 5786 Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:........................................................................5846, 5849 Abg. Hartloff, SPD:.............................................................................................................................5786 Abg. Hohn, FDP:...........................................................................................5795, 5799, 5803, 5831, 5844 Abg. Hörter, CDU:.....................................................................................................................5809, 5843 Abg. Jullien, CDU:.....................................................................................................................5786, 5825 Abg. Lelle, CDU:.......................................................................................................................5776, 5784 Abg. Licht, CDU:.......................................................................................................................5802, 5827 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................. 5781, 5789, 5794, 5799 Abg. Noss, SPD:................................................................................................................................5793 Abg. Pörksen, SPD:..................................................................................................................5810, 5815 Abg. Schmitt, CDU:......................................................................................................... 5779, 5797, 5807 Abg. Schnabel, CDU:................................................................................................................5777, 5792 Abg. Schreiner, CDU:.........................................................................................................................5819 Abg. Schweitzer, SPD:..............................................................................................................5798, 5840 Abg. Stretz, SPD:..............................................................................................................................5829 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................ 5780, 5782, 5822 Bruch, Staatssekretär:...................................................................................5777, 5779, 5780, 5796, 5848 Dr. Klär, Staatssekretär:.....................................................................................................................5824 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:.................................................... 5780, 5781, 5839 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten:.............................................................. 5803, 5826, 5827 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:...............5775, 5776, 5777, 5781, 5782 5783, 5784, 5785, 5786, 5790 Mertin, Minister der Justiz:..................................................................................................................5812 Präsident Grimm:............................................5775, 5776, 5777, 5779, 5780, 5781, 5782, 5783, 5784, 5785 5786, 5787, 5788, 5789, 5790, 5791, 5793, 5794, 5795, 5796 5797, 5798, 5799, 5800, 5801, 5802

..............................5831, 5832, 5833, 5834, 5835, 5837, 5839, 5840, 5843, 5844 5846, 5848 Vizepräsidentin Frau Grützmacher:..................5803, 5806, 5807, 5808, 5816, 5819, 5820, 5822, 5823, 5824 5825, 5826, 5827, 5828, 5829 Vizepräsidentin Frau Hammer:.........................5809, 5810, 5811, 5812, 5814, 5815, 5816, 5849, 5850, 5851

87. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 20. Januar 2005

Die Sitzung wird um 9:31 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 87. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz.

Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Dieter Klöckner und Christian Baldauf. Herr Baldauf führt die Rednerliste.

Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Dr. Gerhard Schmidt, Anne Kipp und Staatsminister Walter Zuber. Herr Ministerpräsident Beck hat mitgeteilt, dass er ab 10:00 Uhr wegen der Teilnahme am zentralen Staatsakt zum Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe nach Berlin reist.

Wenn sie anwesend wäre, würde ich Frau Kollegin Kiltz gern zum Geburtstag gratulieren. Das machen wir dann später.

Ich freue mich, bereits Gäste im Landtag begrüßen zu können, und zwar Gäste aus der Ortsgemeinde Schönborn. Seien Sie herzlich willkommen im Landtag!

(Beifall im Hause)

Zur Abwicklung der Tagesordnung ein kurzer Hinweis. Wir kommen gleich zur Fragestunde. Die Mündlichen Anfragen sind in der Drucksache 14/3769 enthalten. Der Aufruf der Mündlichen Anfragen wird in der dort vorgesehenen Reihenfolge erfolgen.

Ich rufe Punkt 8 der Tagesordnung auf:

Fragestunde – Drucksache 14/3769 –

Ich weise darauf hin, dass in der Mündlichen Anfrage Nummer 1 ein Tippfehler enthalten ist. Es muss dort in Frage 3 richtig heißen „Reduzierung der Apotheken von über 30 auf 25“, nicht von „50 auf 25“.

Die Mündlichen Anfragen Nummern 10 und 11 können erst in der morgigen Sitzung behandelt werden.

Ich mache noch einmal darauf aufmerksam, dass eine Verlesung des Vorspanns nicht erforderlich ist.

Ich rufe die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Ernst-Günter Brinkmann (SPD) , Apothekennotdienst – Neuregelung in Rheinland-Pfalz ab 1. Januar 2005 – Nummer 1 der Drucksache 14/3769 – betreffend, auf.

Herr Abgeordneter Brinkmann, bitte schön.

Ich frage die Landesregierung:

1. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über die Neuregelungen des Apothekennotdienstes ab 1. Januar 2005?

2. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über die in Pressemitteilungen aufgezeigten Kritikpunkte in Zusammenhang mit dem Notdienstansages ystem?

3. Wie beurteilt die Landesregierung die angebliche Reduzierung der Apotheken von über 30 auf 25, die nachts dienstbereit sind?

4. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, die Dienstpläne über den Apothekennotdienst der Bevölkerung – wie bis zum Ende des Jahres 2004 – über Zeitungen sowie Anzeigen- oder Amtsblätter wieder zugänglich zu machen?

Es antwortet Frau Gesundheitsministerin Dreyer.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Herren und Damen! Die Mündliche Anfrage des Abgeordneten ErnstGünter Brinkmann beantworte ich namens der Landesregierung wie folgt:

Zu Frage 1: Die Landesapothekerkammer RheinlandPfalz hat im Rahmen ihrer Zuständigkeit am 1. Januar 2005 eine landesweite Notdienstregelung neu in Kraft gesetzt.

Diese Neuregelung ist im Jahr 2004 im Großraum Koblenz erprobt und erfolgreich abgeschlossen worden.

Die Ansage der Notdienst habenden Apotheken erfolgt über eine zentrale Nummer. In Verbindung mit der Eingabe der Postleitzahl werden die drei nächstgelegenen dienstbereiten Apotheken angesagt. Die Anrufe sind kostenpflichtig.

Über die Übertragung des Modells auf das ganze Land war das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit informiert, gleichermaßen auch alle Abgeordneten des Landtags Rheinland-Pfalz, die Landräte, die Oberbürgermeister, die Bürgermeister, die übrigen Kammern der Heilberufe, die Rettungsdienste und – dies möchte ich ausdrücklich betonen – auch die Presse.

Eine bundesweite Übernahme des Systems durch die anderen Landesapothekerkammern ist in der Diskussion.

Zu Frage 2: Die Anfragen von Bürgern und Bürgerinnen, die das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit und die Landesapothekerkammer im We

sentlichen nur am Montag, dem 17. Januar 2005, erreicht haben, bezogen sich schwerpunktmäßig auf die Kostenpflichtigkeit der Anrufe und darauf, dass kein Durchkommen möglich sei.

Zur Kostenpflicht ist zu sagen, dass pro Minute 25 Cent aus dem Festnetz bzw. 12 Cent aus dem Mobilfunknetz anfallen. Dies erscheint vertretbar. Die Ansage der drei dienstbereiten Apotheken ist so gefasst, dass für das Abhören kaum eine Minute anfällt.

Ergänzend ist bezüglich des Telefonansagedienstes darauf hinzuweisen, dass einige Nutzer und Nutzerinnen die Inanspruchnahme von 0190-Nummern bei ihren Geräten haben sperren lassen. In der Folge hiervon sind, unabhängig vom Betreiber, auch die 0900Nummern gesperrt. Die Landesapothekerkammer wird sich dieses Problems annehmen.

Kritik wurde auch daran geübt, dass in der Tagespresse nur die zentrale Notdienstrufnummer angegeben ist, dies unter anderem auch von der betroffenen Presse, die ihre Serviceleistungen gegenüber den Lesern und Leserinnen beeinträchtigt sieht.

Gedruckte Notdienstpläne, die einige Tage vor dem InKraft-Treten an die Presse gegeben werden müssen, haben jedoch nicht die Aktualität der Notdienstnummer, dies insbesondere deshalb, weil die aktuellsten Änderungen, die sich gegebenenfalls krankheitsbedingt ergeben können, nicht berücksichtigt werden können.

Die verbindliche Bekanntgabe der Notdienstbereitschaft ergibt sich täglich jeweils erst ab 8:30 Uhr. Die Landesapothekerkammer bietet dennoch zukünftig den interessierten Tageszeitungen Informationen an, die in der Folge aber mit dem Hinweis versehen werden müssen, dass kurzfristige Änderungen nicht berücksichtigt und nur über die Notdienstrufnummer zu erfragen sind.

Vereinzelt wurden auch weitere Wege bemängelt. Kritisiert wurde letztendlich, dass die Landesapothekerkammer mit weitergehenden Detailinformationen, insbesondere gegenüber der Presse, zurückhaltend sei.

Ich gehe davon aus, dass die Apotheker und Apothekerinnen die Kritik ernst nehmen.

Zu Frage 3: Diese Zahlenangaben beziehen sich auf eine in der Presse nicht näher angegebene Region in der Pfalz. Generell lassen sich zwischen dem alten und dem neuen System zahlenmäßig keine Vergleiche durch detaillierte Angaben herstellen.

Insgesamt betrachtet hat jedoch eine leichte Reduzierung der notdienstbereiten Apotheken stattgefunden, was im Wesentlichen den Apotheken zugute kommt, die in der Vergangenheit durch mehr oder weniger ständige Bereitschaft überlastet waren.

Die Landesapothekerkammer hat zugesichert, den im Einzelfall vorgetragenen Kritikpunkten nachzugehen und gegebenenfalls auch notwendige Anpassungen in den Systemen vorzunehmen.

Zu Frage 4: Zwischenzeitlich hat ein Gespräch zwischen meinem Ministerium und der Apothekenkammer zu dieser Frage stattgefunden. Vonseiten der Apothekerkammer wurde die Zusage gegeben, den Tageszeitungen, Wochen- und Amtsblättern die aktuelle Fassung der Dienstpläne in ihrem Einzugsgebiet zur Verfügung zu stellen.

Diese gedruckten Dienstpläne sollten jedoch regelhaft den Hinweis an die Patienten und die Patientinnen enthalten, sich über die Notdienstnummer telefonisch über die jeweilige Dienstbereitschaft abzusichern. So können auch kurzfristige Verschiebungen bekannt gemacht werden. Den Patienten und Patientinnen werden dadurch unnötige Wege erspart.

Dies ist ein entscheidender Fortschritt im Vergleich zur alten Notdienstregelung, da erst jetzt mit der zentralen Rufnummer kurzfristige Veränderungen in die Dienstbereitschaft etwa wegen Erkrankung eines Apothekers öffentlich bekannt gemacht werden können.

Die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz ist auch bereit, in Kürze allen Interessierten und der Presse Informationen über das Notdienstsystem über das Internet zugänglich zu machen, die jedoch unter dem Vorbehalt kurzfristiger Änderungen stehen.

Dieser Sachverhalt muss bei der Bekanntgabe der Informationen angegeben werden. Die Landesapothekerkammer hat zugesichert, alle bekannt werdenden tatsächlichen Schwierigkeiten zu prüfen und sich um deren Abstellung zu bemühen.

So weit die Antwort der Landesregierung.

Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Lelle.

Frau Ministerin, Sie haben in Ihrer Antwort Rufnummern angesprochen, die gesperrt sind oder gesperrt wurden und sie infolgedessen diese Nummern überhaupt nicht benutzen können. Dieser Sachverhalt war sicherlich vorher bekannt. Weshalb hat man dennoch diese Nummern ausgewählt?

Herr Abgeordneter Lelle, meines Wissens ist diese Problematik erst jüngst aufgetreten. Ich interpretiere das so: Wenn ein Projekt dieses Umfangs gestartet wird, sind bestimmte Anfangsschwierigkeiten auszuräumen. Für mich zählt, dass sich die Landesapothekerkammer mit dieser Problematik befassen und überprüfen will, wie man das Problem in den Griff bekommt.