................................................................................................. 2132, 2133, 2147, 2151 Abg. Creutzmann, FDP:................................................................................2152, 2158, 2163, 2170, 2197 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.......................................................... 2155, 2161, 2164, 2201 Abg. Dr. Geisen, FDP:........................................................................................................................2185 Abg. Dr. Gölter, CDU:.........................................................................................................................2159 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:......................................................................................................2123, 2124 Abg. Dr. Schiffmann, SPD:.................................................................................................................2175 Abg. Dr. Schmitz, FDP:......................................................................................................................2123 Abg. Ernst, CDU:...............................................................................................................................2166 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:..............................................................................................2138, 2144 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................2186, 2191 Abg. Frau Hammer, CDU:..................................................................................................................2136 Abg. Frau Morsblech, FDP:.......................................................................................................2140, 2178 Abg. Frau Schmidt, CDU:...................................................................................................................2177 Abg. Frau Thelen, CDU:.....................................................................................................................2136 Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................... 2129, 2130, 2131, 2137, 2145, 2150, 2169 Abg. Fuhr, SPD:................................................................................................................................2202 Abg. Hartloff, SPD:....................................................................................................................2122, 2123 Abg. Hohn, FDP:.......................................................................................................................2191, 2204 Abg. Hörter, CDU:..............................................................................................................................2189 Abg. Itzek, SPD:............................................................................................................. 2167, 2168, 2173 Abg. Jullien, CDU:.................................................................................................. 2131, 2133, 2137, 2172 Abg. Keller, CDU:........................................................................................................... 2125, 2128, 2137 Abg. Kramer, CDU:...................................................................................................................2174, 2196 Abg. Kuhn, FDP:................................................................................................................................2148 Abg. Lelle, CDU:............................................................................................................. 2127, 2133, 2143 Abg. Licht, CDU:................................................................................................................................2153 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.......................................................................... 2123, 2124, 2199 Abg. Mertes, SPD:.............................................................................................................................2125 Abg. Pörksen, SPD:...........................................................................................................................2195 Abg. Ramsauer, SPD:............................................................................................ 2132, 2133, 2146, 2153 Abg. Redmer, SPD:...........................................................................................................................2188 Abg. Schmitt, CDU:......................................................................................................... 2136, 2203, 2204 Abg. Schnabel, CDU:................................................................................................................2134, 2135 Abg. Schreiner, CDU:.........................................................................................................................2184 Abg. Schwarz, SPD:..........................................................................................................................2160 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:....................................................... 2129, 2139, 2144, 2179 Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:............................................2165 Dr. Klär, Staatssekretär:.....................................................................................................................2182 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:..................................2125, 2127, 2128, 2129, 2141 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten:.............................................................. 2156, 2162, 2205 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:........................ 2122, 2123, 2124, 2125 2134, 2135, 2136, 2137 Mittler, Minister der Finanzen:...............................................................2129, 2131, 2132, 2133, 2149, 2171
............................................2122, 2123, 2124, 2125, 2127, 2128, 2129, 2130, 2131, 2132 2133, 2134, 2135, 2136, 2137, 2138, 2139, 2140, 2141, 2143 2144, 2145, 2146, 2147, 2148, 2149, 2150, 2151 Rüter, Staatssekretär:........................................................................................................................2193 Vizepräsident Creutzmann:..............................2177, 2178, 2179, 2182, 2184, 2185, 2187, 2189, 2191, 2193 2194 Vizepräsidentin Frau Grützmacher:...........................2197, 2199, 2200, 2201, 2202, 2203, 2204, 2205, 2206 Vizepräsidentin Frau Hammer:.........................2152, 2153, 2155, 2156, 2157, 2159, 2160, 2161, 2162, 2163 2164, 2165, 2166, 2167, 2168, 2169, 2170, 2171, 2172, 2173 2174, 2175, 2196 Zuber, Minister des Innern und für Sport:.............................................................................................2200
Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 32. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz.
Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Barbara Schleicher-Rothmund und Christine Schneider. Frau Schleicher-Rothmund führt die Rednerliste.
Ich freue mich, einer Kollegin zum Geburtstag gratulieren zu können. Frau Sigrid Mangold-Wegner hat heute Geburtstag. Ich gratuliere ihr auch in Ihrem Namen ganz herzlich!
Ich rufe die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Jochen Hartloff (SPD), Anzeigenkampagne der Kassenärztlichen Vereinigungen Koblenz, Trier und Pfalz – Nummer 1 der Drucksache 14/1460 – betreffend, auf.
Ich frage die Landesregierung im Zusammenhang mit der Anzeigenkampagne der Kassenärztlichen Vereinigungen Koblenz, Trier und Pfalz, welche vor den Wahlen stattfand:
1. Wie beurteilt sie die Zulässigkeit der von den Kassenärztlichen Vereinigungen Koblenz, Trier und Pfalz in der vergangenen Woche geschalteten Anzeigen zur Gesundheitspolitik?
2. Welche Maßnahmen hat sie ergriffen, um weitere Schaltungen von entsprechenden Anzeigen zu unterbinden?
3. Wo sind nach ihrer Auffassung rechtliche Grenzen für die politische Betätigung von berufsständischen Körperschaften des öffentlichen Rechts?
Herr Präsident, meine sehr verehrten Herren und Damen! Im Namen der Landesregierung beantworte ich die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Hartloff wie folgt:
Zu Frage 1: Die Anzeigen sind unzulässig. Die Kassenärztlichen Vereinigungen Koblenz, Trier und Pfalz überschreiten mit ihren inhaltlich falschen, polemischen und eindeutig parteipolitischen Äußerungen den durch Gesetz und Rechtsprechung vorgegebenen Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit erheblich.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen sind als Körperschaften des öffentlichen Rechts zur sachlich korrekten Information verpflichtet. Die Aussagen in der Anzeige sind jedoch nicht nur inhaltlich falsch und dazu geeignet, die Bürger und Bürgerinnen grundlos zu verunsichern, sie ergreifen auch eindeutig Partei. Die Kassenärztlichen Vereinigungen betrieben unzulässigen Wahlkampf auf dem Rücken der Patienten und Patientinnen.
Zu Frage 2: Die Kassenärztlichen Vereinigungen Pfalz, Trier und Koblenz wurden am 18. September 2002 durch aufsichtsrechtliche Verfügung unter Anordnung der sofortigen Vollziehung aufgefordert,
b) auch darüber hinaus jede weitere Verbreitung der in der Anzeige enthaltenen Behauptungen zu unterlassen und
Zu Frage 3: Körperschaften des öffentlichen Rechts dürfen nur im Rahmen der ihnen durch Gesetz übertragenen Aufgaben tätig werden. Sie haben kein allgemeinpolitisches Mandat. Sie können sich zwar mit standespolitischen Fragen befassen, sofern diese einen direkten Bezug zu ihrem Aufgabenbereich haben, bei ihren Aussagen in der Öffentlichkeit haben sie aber aufgrund ihres besonderen Status Zurückhaltung und parteipolitische Neutralität zu wahren. Fachfragen, wenn sie solche sind, dürfen nicht als Vorwand zur Erörterung anderer, insbesondere politischer Themen dienen.
Das vom Bundesverfassungsgericht aufgestellte Prinzip der Sachlichkeit verbietet Körperschaften des öffentlichen Rechts Äußerungen mit unsachlichem oder agitatorischem Gehalt. Probleme sind sachlich-informativ darzustellen. Die Aussagen dürfen nicht missverständlich plakativ sein, und für ein höchstmögliches Maß an Objektivität ist Gewähr zu leisten.
In Bezug auf das Gesundheitswesen bedeutet dies, dass Patienten und Patientinnen nicht verunsichert werden dürfen, ob sie im Krankheitsfall noch alle medizinisch notwendigen Leistungen nach dem allgemein
anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse erhalten. Das Arzt-Patienten-Verhältnis muss von berufspolitischen Anliegen freigehalten werden.
Frau Ministerin, könnte dies auch bedeuten, wenn eine Kammer gegen diese Regeln verstößt, dass für Pflichtmitglieder Chancen bestehen, ihre Pflichtmitgliedschaft ruhen lassen zu können?
Herr Abgeordneter Hartloff, meines Wissens nicht. Wenn solche Vorkommnisse auftreten, haben wir als Rechtsaufsicht die Aufgabe, entsprechend einzuschreiten. Das haben wir getan. Erfreulicherweise haben daraufhin die Kassenärztlichen Vereinigungen in Trier und in Koblenz davon Abstand genommen, sich weiter an den Anzeigen zu beteiligen.
Frau Ministerin, wie erklären Sie den Widerspruch zwischen den Aussagen der Kassenärztlichen Vereinigungen, die davon ausgehen, dass die Anzeigenkampagne juristisch abgedeckt ist und auf sicherer Grundlage steht, und Ihren Einschätzungen?
Herr Abgeordneter Dr. Schmitz, das kann ich Ihnen leider nicht beantworten; denn die Anzeigen sind so eindeutig rechtswidrig – ich weiß nicht, wer sie sich einmal angesehen hat –, dass man eigentlich nicht zu dem Ergebnis kommen kann, dass sie sich im Rahmen des Zulässigen bewegen.
Ich kann mir die Widersprüche sowieso nicht erklären. Wir waren in Rheinland-Pfalz mit den Kassenärztlichen Vereinigungen in intensiven Gesprächen über die Verwirklichung der DMPs, um die es letztendlich ging. Es waren sehr konstruktive Gespräche. Insofern gibt es bestimmte Widersprüchlichkeiten, die sachlich keinesfalls zu erklären sind.
Frau Ministerin, wie erklären Sie sich, dass andere Landesregierungen anders oder souveräner mit der Situation umgehen, nicht gleich zurückschlagen und dies durchaus für legitim halten?
Herr Abgeordneter Dr. Rosenbauer, die Frage kann ich nicht beantworten. Ich bin der Auffassung, dass die Landesregierungen, die ihre Pflicht wirklich wahrgenommen haben und die Angelegenheit sachlich und rechtlich überprüft haben, nur zu einem einzigen Ergebnis hätten kommen können. Sie müssen ihre Rechtsaufsicht wahrnehmen und die Veröffentlichungen unters agen.
Frau Ministerin, in der Vergangenheit hat es schon öfter Vorfälle gegeben, in denen Körperschaften des öffentlichen Rechts das allgemeinpolitische Mandat wahrgenommen haben.
Das hat teilweise zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren geführt. Wie bewerten Sie dies im Vergleich zu diesem Vorgang?
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Marz, in meiner Amtszeit ist dies im Grunde der erste Vorfall in diesem Ausmaß. Wir haben bislang in den fünfeinhalb Monaten sehr konstruktiv zusammengearbeitet.
Wir befinden uns mitten in den aufsichtsrechtlichen Verfahren. Dadurch, dass sich die Kassenärztlichen Vereinigungen Trier und Koblenz letztendlich nicht mehr daran beteiligt haben, bleibt bei ihnen eigentlich nur noch die Frage zu klären, wie sie die Anzeigen finanziert haben.
Was die Kassenärztliche Vereinigung der Pfalz betrifft, die die letzten Anzeigen nach wie vor mitgeschaltet hat,
befinden wir uns momentan in einem Verfahrensstand, in dem abgeklärt wird, weshalb die Beteiligung nicht rückgängig gemacht werden wird. Man wird sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Wir werden natürlich das aufsichtsrechtliche Verfahren entsprechend weiter verfolgen. Ich hoffe, dass wir letztendlich trotzdem in Zukunft auch weiterhin zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Kassenärztlichen Vereinigungen kommen werden.