Ich bin mir sicher, dass sich das Cluster weiterhin erfolgreich entwickeln und deutlich zur Stärkung des wirtschaftstechnologischen Standorts Rheinland-Pfalz beitragen wird.
Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Thomas, natürlich habe ich das Vorhaben gelobt, Sie haben es aber auch gelobt. Wenn ich gewusst hätte, dass Sie das so überschwänglich machen, hätte ich natürlich mein Lob weglassen können.
Nein, wir stimmen überein. Es ist gut, dass man sachlich reden kann und nicht immer alles schlechtredet.
Interessant ist, dass die Wirtschaft sich beteiligt, auch an Beiträgen. Bei mehr als 3.000 Beschäftigten zahlt man immerhin 15.000 Euro, bei 25 Beschäftigten 750 Euro. Man verspricht sich etwas davon.
Herr Dr. Gölter, ich will Ihnen etwas sagen: Lassen Sie das kleinkarierte Cluster weg. Natürlich ist das in Silicon Valley konzentriert. Aber in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz – das ist das Charmante daran – sollten wir daran denken, nicht nur in Regionen, sondern überregional zu denken.
Ich bin froh, dass zum Beispiel die Wirthgen-Gruppe in Windhagen mitmachen wird. Der Mittelstand muss mit hinein. Da haben Sie vollkommen Recht, weil das Zulieferer von Komponenten sind, die an die Großunternehmen heute geliefert werden.
Natürlich kann man beklagen, dass es vielleicht wieder zu spät ist, oder wie auch immer. Wichtig ist, es ist nie zu spät, solche Dinge auf den Weg zu bringen.
Deswegen begrüßen wir das. Wir müssen deshalb das CVC draußen bekannt machen. Deshalb wird diese Debatte geführt, Frau Thomas, Herr Dr. Gölter.
Das Problem ist sehr oft die Kommunikation. Ich stelle immer wieder fest, es werden Dinge getan, von denen viele nichts wissen, die gern mitmachen würden, wenn sie es wüssten. Deswegen ist es wichtig, dass solche Initiativen kommuniziert und bekannt gemacht werden und man viele einlädt, dort mitzumachen.
Der Nutzungsverbund bietet die einmalige Chance, einen Wettbewerbsvorsprung bei der Herstellung von Nutzfahrzeugen zu erreichen und damit den Industriestandort Rheinland-Pfalz – was ganz wichtig ist – zu stärken und Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen.
Der CVC Südwest ist darüber hinaus ein sehr gutes Beispiel – das wurde schon erwähnt – zwischen erfolgreicher Kooperation von Wirtschaft und Forschung. Auch das funktioniert nicht immer so, wie wir uns das wünschen.
Die Umsetzungszeiten sind sehr oft viel zu lang, was in der Forschung passiert und dann in den Betrieben umgesetzt wird.
Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Nutzfahrzeuge um und über 40 Tonnen und Frau Thomas, das ist für mich der größtmögliche denkbare Gegensatz.
Ich bin dafür, dass wir das machen, aber jetzt machen wir es einmal und sehen, was dabei herauskommt.
Diese ständige Überhöhung: Jetzt werden schon die Metropolregionen mit Kaiserslautern vernetzt. Schauen wir einmal, welchen Beitrag das Netzwerk dazu leisten kann. (Zuruf der Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Diese ständige Überhöhung verstellt den Blick für Probleme, die wir haben, meine Damen und Herren. Wir haben beispielsweise in der rheinland-pfälzischen Hochschullandschaft im Vergleich zu anderen Ländern und dem sich verschärfenden Wettbewerb wachsende Probleme.
Herr Professor Dr. Zöllner hat das gestern selbst – wer genau zugehört hat – in einer dramatischen Offenheit vorgetragen. Wobei noch darüber zu reden wäre, ob der Bund wirklich so weit schuldig ist.
Diese Debatte – das sage ich allen Fraktionen – ist nur dann ehrlich und sinnvoll, wenn es im nächsten Haushalt einen gut ausgestatteten Lehrstuhl dafür gibt, weil wir den dafür brauchen, auch als Flaggschiff bei dem Einwerben von Drittmitteln.
Ende der 80er-Jahre haben Ihr Vorgänger Brüderle, der Präsident der Universität Mainz, Herr Professor Dr. Zöllner, und ich die Gespräche über die Ansiedlung des Instituts für Mikrotechnik geführt, Herr Minister Bauckhage.
Was ich damals nicht wusste, was ich erst viel später gelernt habe, ist, welches Risiko darin besteht, wenn Sie ein Institut für sich isoliert ohne wissenschaftliches und wirtschaftliches Umfeld auf die grüne Wiese setzen. Meine Damen und Herren, zu diesem Risiko stehen Sie, aber es ist schief gegangen.
Ich will das nicht vertiefen. Die über 50 Millionen Euro – man müsste noch einmal genau schauen, es sind wohl wesentlich mehr, die dort investiert worden sind, meine Damen und Herren – waren in der Summe eine Fehlinvestition.
Ich nenne Baden-Württemberg, obwohl man, wenn man ein anderes Land nennt – das habe ich gestern gelernt –, sofort unter dem Verdacht des mangelnden Patriotismus steht, meine Damen und Herren.
Es ist unglaublich. Wer nicht über die Grenzen hinaussieht, hat auf Dauer ein Brett vor dem Hirn und sieht nicht die eigenen Schwächen.
Meine Damen und Herren, ich habe bei verschiedenen Gelegenheiten gesagt – aber auf mich hört ja niemand, das ist mein großes Schicksal, mein schlimmes Schicksal, meine Damen und Herren –,
Wir brauchen in Rheinland-Pfalz in der Kombination – Herr Stadelmaier, hören Sie zu, Sie haben an einer
mit Blick auf Hochschule und Wirtschaft eine sektorale und, wenn möglich, regionale Konzentration. Wir brauchen die sektorale Konzentration.
Entschuldigung, ganz kurz. Es ist das letzte Mal in meinem Leben, dass ich Sie belästige, meine Damen und Herren.