Protocol of the Session on February 17, 2000

. migt. Es gibt zwar noch ein paar Abstimmungsmodalitäten, aber der Weg ist vorgezeichnet. Das ist ein wesentliches Instrument, das Strukturen hin zu einem sparsamen und effi

zienten Energieverbrauch verändern wird.

ln diesem Zusammenhang erwähne ich das Gesetz Ober die erneuerbaren Energien, das in wenigen Wochen in Berlin verabschiedet wird und somit ~nmittelbar vor der Abstimmung steht. Das Gesetz baut wesentliche Hemmnisse für. erneuerbare Energien ab, egal, ob das das Stromeinspeisegesetz, der 5 %-Deckel oder die Stärkung der Energieversorgungsunternehmen bei der Kraft-Wärme-Kopplung ist. Das sind alles Dinge, die in die Richtung von effizientem Einsatz von Energien gehen.

Herr Kollege Creutzmann, an dieser Stelle sei mir auch vor diesem Hause eine ausdrückliche Belobigung Ihrerseits erlaubt. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrOßt ausdrücklich Ihre lnitative zur Stärkung der Stadtwerke im Energiewettbewerb.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Der Beifall kommt nicht allzu oft vor, aber an dieser Stelle ist er angebracht. Wir wünschen Ihnen ausdrücklich auf Ihrem Parteitag, dass Ihr Antrag eine Mehrheit findet und dass wir eine offene und ehrliche Debatte im Wettbewerb für die Stadtwerke zur Stärkung der Stadtwerke erreichen können. Viel Erfolg mit Ihrem Antrag.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN· Zuruf des Abg. Licht, CDU)

- Herr Kollege Licht, das ist nicht unser Problem, wie er mit diesem Lob umgeht, aber wir meinen das so, wie wir das sagen. Er weiß auch, dass er für einen Liberalen eine mutige Initiative gestartet hat

Ich komme auf die Möglichkeiten der Windenergie bzw. auf die ungenutzten Möglichkeiten der Windenergie in unserem Land zurück. Es gibt einen bundesweit namhaften Windener

giehersteller in unserem Land, der mittlerweile Ober 50% seiner hochwertigen Produkte in alle Weit exportiert.

(Schwarz, SPD: Der stellt Geräte her, nicht Energie!)

Wenn er darauf angewiesen wäre, was der heimische Markt hergibt. was Begrenzungen bei den Flächen und was administrative Auflagen für Windenergiestandorte in Rheinland

P1alz bzw. in der Bundesrepublik Deutschland hergeben, könnte er viele seiner Arbeitsplätze nicht halten und müsste sie sogar abbauen.

(Zuruf des Abg. Schweitzer, SPD)

- Nein, Herr Kollege Schweitzer, Sie haben ":Ieine Forderungen doch noch gar nicht gehört. An dieser Stelle ist die Landesregierung aufgefordert, Ober das Ministerium des lnnern · und fOr Sport und Ober die ihm nachgeordneten Behörden darauf hinzuwirken, dass das zum Teil mittelstandsfeindliche Verhalten einzelner Behörden bezüglich der Ausweisung zum Beispiel von Versuchsflächen fOr diese Firma - aber nur als Synonym fOr Windkraftanlagenhersteller- noch einmal überdacht wird. Die Entwicklung darf nicht dahin gehen, dass neue Technologien verhindert werden, nur weil sie nicht in den ideologischen Rahmen einzelner großer Energieversarger hineinpassen. Wir sollten die kreativen Kräfte in unserem Land unerstützen und solchen Unternehmen helfen, damit sie in Rheinland-Pfalzihr Standbein finden können.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wenn man ins KalkOI zieht dass sich unter der Kampagne "Sonne! Na klar" unter der Beteiligung des ökologischen Un

ternehmerverbandes BAUM, des Zentralverbandes Sanitär, Heizung, Klima mit 36 000 angeschlossenen Handwerksbetrieben bundesweit, des Bundes der Architekten und unterstützt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bereits 5 000 Handwerksbetriebe als Solarfachbetriebe registrieren ließen und wenn man dann bilanziert, wie viele das in Rheinland-Pfalzsind und wie diese von der Landesregierung unterstützt werden, dann erkennt man wieder die Logik der roten Laterne in diesem Land.

Das heißt, dass es nicht nur um Geld oder um Strukturen geht, sondern es geht auch um die offensive Bereitschaft dieser Landesregierung, sich diesen neuen Entwicklungen bei den Energien und beim Energiesparen zu öffnen. Wenn wir uns nicht öffnen, wird dieser Zug an Rheinland-Pfalz vorbeirauschen, zu lasten von Arbeitsplätzen, zu lasten der Ökologie und zu lasten der Zukunftsfähigkeit unseres Landes.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich erteile Herrn Abgeordneten Remy das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Es ist nicht das er

ste Mal, dass wir im Plenum zu dem Thema der Großen Anfrage der CDU-Fraktion Stellung nehmen. Bereits im letzten Jahr

·habe ich schon die Durchsichtigkeit der Großen Anfrage kommentiert.

(Vereinzelt Beifall bei der SPD)

Die Große Anfrage ist deshalb durchsichtig, weil die Quintessenz der Großen Anfrage der Fraktion der CDU darauf hinausläuft, die von der Landesregierung gewollte ökologisch

wie ökonomisch vernOnftige Erzielung eines Energiemixes aus umweltschonenden und erneuerbaren Energien zu erschüttern und stattdessen die Unverzichtbarkeit der Atomenergie zu propagieren.

Diese 58 Fragen der CDU-Abgeordneten zur Leistung und dem Potenzial erneuerbarer Energien in Rheinland-P1alz unter besonderer ökologischer Betrachtungsweise haben dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau eine willkommene Gelegenheit gegeben, einmal mehr eine energiepolitische Standortbestimmung fOr unser Land Rheinland-P1alz abzugeben.

Ziemlich gegen Ende des Fragenkatalogs kommen die Initiatoren der Großen Anfrage auf ihr Kernanliegen zurOck, näm

lich mit den Vergleichsrechnungen von Quadratmetern Solarfläche im Verhältnis zu Mülheim-Kärlich oder die Quadratmeterfläche zur Erreichung der bis zum Jahr 2005 angestrebten C02-Einsparung oder aber auch der Flächenbedarf fOr Windkraftanlagen, die genau dem Verhältnis des Kernkraftwerks MOiheim-Kärlich entsprechen.

Diese und alle weiteren Fragen der CDU sind durch die Lan

desregierung befriedigend und erschöpfend beantwortet worden. Dabei ist auch klar geworden, dass wir auf Atomenergie durchaus verzichten können.

(Beifall der SPD und der Abg. Frau GrOtzmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dass wir nun erneut dieses Thema im Plenum besprechen, beweist die Uneinsichtigkeit und den Mangel an Lernfähigkeit der CDU-Fraktion.

(Beifall der SPD)

Es gibt für uns Sozialdemokraten aber auch die Möglichkeit, unsere verfestigten Erkenntnisse und energiepolitischen Absichten erneut vorzubringen. Wir unterstreichen unsere Aussagen, wonach eine umweltfreundliche, kostengünstige, nachhaltige und ressourcenschonende Energiepolitik eine tragende Säule fOr eine erfolgreiche Gesamtwirtschaftspolitik ist.

(Beifall der SPD)

Energiepotenziale mOssen ebenso genutzt werden wie ein möglichst hoher Anteil an erneuerbaren Energien, deren An

teil bis zum Jahr 2010 im Vergleich zu 1995 zu verdoppeln ist.

Dass sich dies auch mit haushaltspolitischen Anstrengungen der Landesregierung und der Mehrheit dieses Hauses belegen lässt, zeigt schon die Tatsache, dass Rheinland-Pfalz im Zeitraum von 1991 bis 1998 aus verschiedenen Haushaltstiteln rund 50 Millionen DM an Fördermitteln fOr rund 4 500 Projekte aufbrachte. Diese Projekte zur Nutzung rege

nerativer Energien werden erfreulicherweise durch das einschlägige neue Förderprogramm des Bundes unterstOtzt.

Hierdurch gewinnt das Land frei werdende Handlungsspielräume und kann eigene neue Schwerpunkte in der Energiepolitik setzen.

Wir versprechen uns davon konkret und treten mit der Koalition aus SPD und F.D.P. mit unserem Entschließungsantrag dafQrein,

1. eine fortschreitende energetische Verwertung der Bio

2. eine möglichst umfassende Reaktivierung von Wasserkraftwerken,

3. eine nachhaltige Förderung von Solarenergieprojekten an Schulen,

4. eine weitere innovative Entwicklung von Konzepten zur Speicherung von Energie,

(Beifall des Abg. Dr. Schiffmann, SPD)

5. neue Kombinationsmodelle zur ausschließlichen Wärme

abdeckungdurch regenerative Energien und