Protocol of the Session on November 15, 2007

(Beifall von der SPD)

Damit gefährden Sie auch Beschäftigung in diesem Bereich. Sie gefährden aktiv Arbeitsplätze im Blumenfachhandel. Das ist schlicht und ergreifend nicht hinnehmbar.

(Vorsitz: Vizepräsident Oliver Keymis)

Seit unser Antrag gestellt wurde, Kolleginnen und Kollegen, haben wir viele positive Rückmeldungen erfahren, von Bürgerinnen und Bürgern, vor allem aber von den Floristen, die um ihren wichtigsten Tag im Jahr 2008 bangen. Die einzige Unterstützung, in der auch ein Funken Kritik enthalten war, erreichte uns vom Bäckerinnungsverband Westfalen. Die finden unseren Antrag klasse – nicht dass Sie hier auf eine falsche Fährte kommen –, möchten ihn aber auch auf die Betriebe des Bäckerhandwerks ausgedehnt wissen. Auch sie wollen berechtigterweise am Muttertag 2008 öffnen dürfen, Kolleginnen und Kollegen.

Ich sage Ihnen: Wir, die SPD-Fraktion, werden im Laufe des Beratungsverfahrens dieser Bitte der Bäckerinnung nachkommen. Das kündige ich Ihnen jetzt schon an. Sollte das bisherige Auslassen der Muttertagsherzen der Bäcker Ihre Argumentationskrücke für eine ablehnende Haltung zu unserem Antrag gewesen sein, so vergessen Sie es, streichen Sie es, es wird nicht so kommen. Stimmen Sie heute nicht nur der Überweisung dieses Antrags zu, sondern kündigen Sie schon heute Ihre Zustimmung zu unserem Antrag im Beratungsverfahren unter Einbeziehung der Bäcker an! Wer ein solch schlechtes Gesetz in die Welt gesetzt hat, sollte auch die Größe haben, seine Fehler zu korrigieren. – Vielen herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall von der SPD)

Vielen Dank, Herr Kollege Eiskirch. – Für die CDU-Fraktion hat Herr Kollege Dr. Petersen das Wort.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nur drei Wochen nach Ablehnung des Gesetzentwurfs von Rot-Grün zum Ladenöffnungsgesetz müssen wir uns erneut mit diesem Thema befassen.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Sicher noch öf- ter!)

Sie haben einen Antrag zum Thema „Ladenöffnung am Muttertag 2008“ gestellt.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Richtig!)

Die Sachdarstellung dieses Antrages ist falsch.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Gibt es Muttertag 2008 nicht?)

Sein Beschlussvorschlag ist überflüssig. Insofern werden wir diesen Antrag im Ausschuss ablehnen.

(Beifall von der CDU)

Ihre Sachdarstellung ist falsch, weil Sie behaupten, dass die Blumengeschäfte am Muttertag 2008 geschlossen bleiben müssten.

(Thomas Eiskirch [SPD]: Laut dem jetzigen Gesetz ist das so!)

Das ist falsch.

(Thomas Eiskirch [SPD]: Nein! – Zuruf von Rainer Schmeltzer [SPD])

Die Sachdarstellung ist auch falsch, wenn Sie behaupten, die jetzige Gesetzeslage führe zu deutlichen Umsatzeinbußen.

(Thomas Eiskirch [SPD]: Wo leben Sie denn?)

Vielmehr hat die Landesregierung schon sehr frühzeitig deutlich gemacht, dass beim Zusammentreffen von Muttertag und Pfingstsonntag eine Regelung gefunden wird, die eine Öffnung der Blumengeschäfte ermöglicht.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Dem haben Sie sich doch bisher immer verweigert!)

Diese beiden Termine fallen erst wieder in einigen Jahrzehnten zusammen, sodass eine gesetzliche Regelung nicht erforderlich sein wird.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Frau Thoben wollte Muttertag sogar verlegen! – Ministerin Christa Thoben: Ich? – Rainer Schmeltzer [SPD]: Das haben Sie doch behauptet!)

Das Ladenöffnungsgesetz NRW ist auch an dieser Stelle ein gutes Gesetz.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Wird das auch in das Protokoll aufgenommen? Das „Be- klopptzeigen“ der Ministerin?)

Es schützt den Sonntag und die hohen Feiertage.

Herr Kollege Dr. Petersen, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Eiskirch?

Ja, natürlich.

Bitte schön, Herr Eiskirch.

Ich hatte die Gelegenheit, dem Ministerpräsidenten gestern Abend bei seiner Rede vor dem Unternehmertag NRW zu lauschen. Er hat sinngemäß genauso wie Herr Meier-Hunke gesagt, dass das Wichtigste für die Unternehmen Planungssicherheit ist. Man müsse Planungssicherheit geben.

Sie haben vor sechs Monaten angekündigt, es wird kein Problem geben. Heute liegt immer noch keine Lösung vor. Finden Sie, dass das Planungssicherheit für die Unternehmen ist?

(Beifall von der SPD)

Herr Kollege Eiskirch, natürlich ist das Planungssicherheit für die Unternehmen. Die Landesregierung hat es zugesagt. Sie wird dieses Versprechen ebenso wie alle anderen Versprechen halten.

(Zuruf: Wann denn?)

Das Ladenöffnungsgesetz NRW ist auch an dieser Stelle ein gutes Gesetz. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass SPD und Grüne vor einigen Monaten die Sonntagsöffnung ziemlich kategorisch abgelehnt haben, als das Gesetz diskutiert wurde. Der Schutz der Arbeitnehmer war ein wesentlicher Aspekt. Sie haben auch andere Gründe vorgeschoben.

Jetzt befürworten Sie plötzlich die Sonntagsöffnung, und zwar nicht nur an einem Pfingstsonntag. Sie befürworten sie beispielsweise am Ostersonntag und am ersten Weihnachtsfeiertag.

Wir haben das bereits vor drei Wochen abgelehnt. Wir werden auch diesen Antrag ablehnen. Das Ladenöffnungsgesetz bietet nämlich genug Flexibilität, um auch bei diesen seltenen Ereignissen eine Ladenöffnung zu ermöglichen.

Herr Kollege, gestatten Sie noch eine Zwischenfrage der Abgeordneten Frau Steffens?

Ja, selbstverständlich.

Bitte schön, Frau Steffens.

Sagen Sie mir bitte ganz konkret, mit welchem Paragrafen des jetzt geltenden Ladenöffnungsgesetzes abgedeckt ist, dass man für den Muttertag im Jahr 2008 eine Ausnahmeregelung machen kann. Über welchen Paragrafen soll das geregelt werden?

Frau Kollegin, diesen Paragrafen kann ich Ihnen nicht nennen,

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Es gibt auch kei- nen!)

weil eine untergesetzliche Regelung gefunden wird.

(Thomas Eiskirch [SPD]: Das wollen Sie doch wohl nicht ernsthaft tun! – Zuruf von der SPD: Das geht doch nicht!)

Selbstverständlich.

Es ist mehrfach angekündigt worden, dass eine solche Regelung kommen wird.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Das ist noch nicht angekündigt! Sie haben sich dem verweigert! Lesen Sie einmal Ihre eigenen Protokolle!)

Sie werden das alles erleben.