Ich erwähnte zu Beginn die 49 NRW-Studierenden, die an den Olympischen Spielen in Peking teilgenommen haben. Das war möglich, weil das Hochschulfreiheitsgesetz den Hochschulen die Freiheit gibt, mit den Studierenden individuelle Studienpläne abzustimmen, damit sie die Vereinbarkeit von Studium, Training und Wettkampf möglich machen.
Wir fordern alle Hochschulen auf, die rechtlichen Rahmenbedingungen für duale Karrieren wirklich voll auszuschöpfen, um Nordrhein-Westfalen hier
Jetzt zu dem Entschließungsantrag der SPDFraktion: Auch für diesen Antrag gilt: Mäkeln kann man an allem. Inhaltlich unterscheidet er sich kaum von unseren Forderungen. Insofern könnten Sie ohne Probleme unserem Antrag zustimmen. Ihr Entschließungsantrag ist überflüssig.
Vielen Dank, Frau Kollegin Ley. – Herr Rasche von der FDP erhält das Wort. Bitte schön, Herr Rasche.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Mit der Woche des Hochschulsports 2009 hat die Landesregierung die besondere Bedeutung des Hochschulsports in Nordrhein-Westfalen deutlich hervorgehoben.
Der Hochschulsport erreicht wöchentlich im Durchschnitt gut ein Viertel der Studenten eines Hochschulstandorts. Über 100 verschiedene Sportarten in den verschiedensten Bereichen werden angeboten. Meine Damen und Herren, ein CHE-Ranking, das die Zufriedenheit der Studierenden mit dem Hochschulsportangebot abfragte, hat belegt, dass Nordrhein-Westfalen auch im Hochschulsport im Ländervergleich die Nummer eins ist. Der Hochschulsport ist profilbildend und von unverzichtbarem Wert für den Hochschulstandort Deutschland. Unser Ziel ist es, meine Damen und Herren, die Nachfrage nach Sportangeboten an den Hochschulen mittelfristig zu verdoppeln.
Aber neben dem Breitensport sind auch die Erfolge studierender Spitzensportler bemerkenswert. Rund 37 % der Teilnehmer der deutschen Olympiamannschaft für Peking im Jahre 2008 waren Studierende. 15 von 41 Medaillen – das entspricht 36,6 % – wurden von diesen Teilnehmerinnen und Teilnehmern errungen.
Um die erfolgreiche Verbindung zwischen Studium und Spitzensport weiter zu stärken, haben wir an den Hochschulen in den vergangenen Jahren die Rahmenbedingungen für die duale Karriere deutlich verbessert.
Wir wollen mit unserem Antrag das Profil des Hochschulsports und seine Anerkennung in Hochschullandschaft, Politik und Sportfamilie konsequent ausbauen, lieber Herr Groth. Klare Ziel- und Leistungsvereinbarungen sowie der Ausbau der Sportanlagen werden den Hochschulsport deutlich stärken.
Dass FDP und CDU die Koalition des Sports sind, haben wir in den letzten Jahren deutlich unterstrichen. Seit 2005 haben wir die Mittel für die Sportförderung im Landessportplan auf inzwischen rund 156 Millionen € erhöht. Das entspricht im Vergleich zu Rot-Grün einer Steigerung um 25 %.
Meine Damen und Herren, am 29. Januar haben zahlreiche Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik die Eröffnung des Aktionsjahres „Zehn Jahre Sportstiftung Nordrhein-Westfalen“ gefeiert. Die Sportstiftung fördert auch studierende Spitzensportler intensiv. Der Vorstandsvorsitzende der Sportstiftung NRW Manfred Speck erklärte bei der Festveranstaltung – Zitat –:
Die große Resonanz auf diese Veranstaltung zeigt, welche Bedeutung die Nachwuchseliteförderung im Leistungssport gewonnen hat. Nordrhein-Westfalen ist hier auf einem führenden Weg. NordrheinWestfalen will mehr tun und sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Das neue Leistungssportkonzept 2020 zeigt beispielhaft, welche bahnbrechenden Entwicklungen durch abgestimmte Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen möglich sind.
Meine Damen und Herren, Ulrike Nasse-Meyfarth lobte als Sprecherin des Botschafterkreises der Sportstiftung dort ebenfalls die sehr gute Zusammenarbeit von Sport – und zwar sowohl von Breiten- als auch Spitzensport –, Politik, Land, Wirtschaft und Sportstiftung in Nordrhein-Westfalen. Dort wird wirklich Hand in Hand gearbeitet, wie wir von CDU und FDP uns das vorstellen. Die Veranstaltung hat deutlich gezeigt: Leistungssport und Studium sind aufeinander angewiesen und ergänzen sich zudem hervorragend.
Die SPD entspricht mit ihrem Entschließungsantrag der Argumentation des Antrags von CDU und FDP. Indirekt stimmen Sie damit unserem Antrag zu. Sie können sich natürlich – wie es die Kollegin gerade schon angesprochen hat – noch überlegen, unserem Antrag in Gänze zuzustimmen. Mit unserem Antrag stärken wir den Breiten- und den Spitzensport an den Hochschulen in NordrheinWestfalen. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir dafür sorgen, dass Nordrhein-Westfalen in Deutschland das Sportland Nummer eins bleibt. – Herzlichen Dank.
legt heute eine gute Forderung vor; das müssen wir schon anerkennen. Aber es ist eine gute Forderung mit einer schlechten Begründung. Damit es bei Ihnen sitzen bleibt, heute zum zweiten Mal: Bei einer Werbung für Kräuterbonbons würde man fragen: Wer hat’s denn erfunden? – Die Antwort wäre: Bestimmt nicht Sie!
Bei Ihnen scheint der Wahlkampf ausgebrochen zu sein. Einige von Ihnen meinen wohl, schnell noch ein Thema besetzen zu müssen, damit es so aussieht, als würden Sie an der Stelle etwas tun. Die Wahrheit ist jedoch eine andere: Das Thema wird schon lange bearbeitet, nämlich von uns. Sie haben bis heute blockiert.
Hätten Sie die Wichtigkeit früher erkannt oder würden es mit Ihrem Antrag ernst meinen, hätten wir bei diesem wirklich wichtigen Thema nicht drei Jahre durch schwarz-gelbes Nichtstun vertan. Bereits im Jahr 2007 hat die SPD-Landtagsfraktion im Ausschuss für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie einen Bericht zur Situation des Hochschulsports in Nordrhein-Westfalen angefordert. Der vorliegende Bericht hätte eine gute Grundlage für die Entwicklung des Hochschulsports in den letzten drei Jahren sein können.
In mehreren Beratungsrunden in den Jahren 2007 und 2008 – sowohl im Ausschuss für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie als auch im Sportausschuss des Landtags – forderte die SPD einen Aktionsplan für die Entwicklung des Hochschulsports und der hierfür erforderlichen Infrastruktur.
Wir wissen, dass der Hochschulsport für die Studenten ein unerlässlicher Teil des Uni-Alltags ist. Denn durch ein starkes Angebot an Sportmöglichkeiten wird das Leben und Lernen an den Universitäten maßgeblich aufgewertet. Hochschulsport regt zu Austausch und zu Initiativen an. Grenzen von Semester- und Fakultätszugehörigkeit können durchbrochen werden. Die Teilnahme an einem Sportkurs bietet unter anderem beste Möglichkeiten, zu Studienbeginn erste Kontakte zu Studierenden untereinander zu knüpfen.
Sport und Kultur an unseren Hochschulen eröffnen aber nicht nur die Kontaktaufnahme der Studierenden untereinander, sondern bieten auch die Möglichkeit, soziale Kontakte zwischen Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten zu knüpfen. Dies kann dann die gemeinsame Verantwortung für Studium, Lehre und Forschung und die Identifi
Die Förderung des Sports an unseren Hochschulen muss auf der Basis eines qualifizierten Angebots an Breitensport auch gute Rahmenbedingungen für Spitzensportler und Spitzensportlerinnen bieten. Das heißt: optimale Anbindung an Trainingstätten für den Spitzensport sowie Studienbedingungen, die es erlauben, Studium und Spitzensport miteinander vereinbaren zu können.
Seit 2007 ist nur wenig oder gar nichts zur Umsetzung dieser Ziele geschehen. Wertvolle Zeit ist durch Sie verloren gegangen. Wir fordern deshalb dazu auf, aus Ihren eigenen Berichten die Konsequenzen ziehen und Ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Unterstützen Sie die Hochschulen tatsächlich bei der Aufnahme des Hochschulsports in ihr Profil- und Leistungsportfolio. Fördern Sie den Hochschulsport im Rahmen der haushaltspolitischen Möglichkeiten. Lassen Sie die Entwicklung von Einzelprojekten zu.
Wir sind uns ja mit Ihnen einig, dass der Ausbau der Sportanlagen vorangetrieben werden muss, das bisherige Engagement der Hochschulen anerkannt werden muss und der Hochschulsport in die Gesundheitsförderung einbezogen gehört.
Deshalb haben wir einen Entschließungsantrag eingebracht, den wir nach wie vor für richtig und wichtig halten. Dieser Entschließungsantrag ist in seinem Forderungsbereich mit Ihrem Antrag fast identisch, macht jedoch im Begründungsteil auch sehr deutlich, warum wir in Nordrhein-Westfalen noch nicht so weit sind. Wir bitten Sie, sich unserem Antrag anzuschließen. Falls Sie jedoch unverständlicherweise an Ihrem Antrag festhalten wollen, bitten wir um getrennte Abstimmung, und zwar – erstens – über den Begründungsteil I „Der Landtag stellt fest …“ und – zweitens – über den Abschnitt II „Der Landtag erklärt …“. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Rasche, die Krawatte ist vorhanden. Nur war es bei dem Vortrag, den Sie gerade gehalten haben, nicht nötig, sie auch noch umzubinden.
Der Hochschulsport in Nordrhein-Westfalen, werte Kolleginnen und Kollegen, ist bunt, lebendig und innovativ, ganz im Gegenteil zu dem, wie sich die Landesregierung hier präsentiert. Da ist nichts bunt,
Die Woche des Hochschulsports im Juni hat jedenfalls gezeigt, dass die Hochschulen zusammen mit ihren Hochschulsporteinrichtungen so sind. Die gute Situation des Hochschulsports in NordrheinWestfalen ist aber keine Leistung der derzeit noch Regierenden, überhaupt nicht. Vor allem geht dies auf die hoch motivierten und hochqualifizierten Akteure des Hochschulsports selbst zurück. Diejenigen, die das an den Hochschulen betreiben, haben die Leistungen erbracht, nicht diese Landesregierung und auch nicht diese schwarz-gelbe Koalition.
Wenn überhaupt das Land etwas Wesentliches dazu getan hat, dann in der letzten Legislaturperiode, als Sie noch nicht regierten. 2003 gab es ein Jahr des Hochschulsports. Seinerzeit wurde ein wegweisender Landtagsbeschluss gefasst, der durch den heute vorliegenden Antrag nicht wesentlich überholt wird. Die Verankerung des Leistungssports an den Hochschulen durch die Beauftragten haben wir damals schon geschaffen.
Der heutige Antrag soll eine Leistungsbilanz aufzeigen, die überhaupt nicht vorhanden ist. Das ist übrigens der gleiche Versuch, den Sie im Sportbereich beim Thema Integration unternehmen: Leistungsbilanzen vorzutäuschen, die Sie nicht erbracht haben, meine Damen und Herren. Genauso ist es hier im Hochschulsport.
Zu den Forderungen im Einzelnen: Hinsichtlich der Ziel- und Leistungssportvereinbarungen zwischen Landesregierung und Hochschulsport kann man doch nur fragen: Ist da bislang nichts gelaufen? Warum ist das nicht längst aufgenommen? Wir haben doch sowohl im Wissenschaftsausschuss als auch im Sportausschuss über alle Aspekte des Hochschulsports auf Initiative unserer Fraktion ausführlich diskutiert. Warum hat die Landesregierung hier ihre Verantwortung bisher nicht übernommen? Warum muss sie am Ende einer Legislaturperiode noch einmal einen solchen Auftrag bekommen? Das ist Vernachlässigung von Pflichten, meine Damen und Herren, das ist keine gute Leistungsbilanz.