Protocol of the Session on June 4, 2015

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD - Zurufe von der CDU und von der FDP: Warum nicht! - Christian Dürr [FDP]: Warum nicht? „Warum“ haben wir gefragt! Das kann doch nicht angehen!)

Herr Dürr, Sie sind nicht dran.

(Christian Dürr [FDP]: Echt unver- schämt! - Weitere Zurufe von der FDP und von der CDU - Gegenrufe von der SPD: Sie sind hier nicht im Stadtrat!)

- Herr Dürr!

(Jens Nacke [CDU]: Ihre Ministerin ist eine Belastung für dieses Land! Er- kennen Sie das nicht?)

- Herr Nacke!

(Christian Dürr [FDP]: Wir haben nach dem Warum gefragt! Sie antwortet nicht!)

- Sie alle sind nicht dran!

(Miriam Staudte [GRÜNE]: Herr Dürr hat schlecht geschlafen! - Filiz Polat [GRÜNE]: Genau wie bei Herrn Na- cke: hasserfüllt! - Christian Dürr [FDP]: Unglaublich!)

- Sie wissen, dass wir heute sehr viel Zeit haben.

Die nächste Zusatzfrage kommt von der Kollegin Ross-Luttmann. Bitte sehr!

(Anhaltende Unruhe)

- Frau Kollegin, einen Moment, bitte! - Meine Damen und Herren, wir brauchen Ruhe. - Bitte!

Danke schön, Herr Präsident. - Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Vor dem Hintergrund, sehr geehrte Frau Ministerin, dass das Ermittlungsverfahren gegen Herrn Lüttig nun gescheitert ist, aber die Durchstechereien in den Verfahren Wulff und Edathy - und auch die Durchstecherei im Fall Lüttig - nicht aufgeklärt sind und es also nach wie vor, wie die HAZ titelte, eine Maulwurfsaffäre bei Ihnen gibt, frage ich die Landesregierung: Welche Bemühungen haben Sie seit Ihrem Amtsantritt selbst überhaupt unternommen, damit es zu diesen Durchstechereien nicht mehr kommt?

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Danke schön. - Für die Landesregierung antwortet Frau Ministerin Niewisch-Lennartz. Bitte sehr!

(Unruhe)

- Noch einmal Ruhe, bitte, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Reinhold Hilbers [CDU]: Ein Maul- wurfsbegrenzungsprogramm!)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Ich habe nach meiner Wahrnehmung dieses Maulwurfsproblem geerbt. Nicht jede Erbschaft kann man ausschlagen.

(Starker, lang anhaltender Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD - Zu- rufe von der CDU und von der FDP: Eben nicht! - Björn Thümler [CDU]: Das ist die Unwahrheit! Sie haben die Verantwortung dafür! Das ist eine Un- verschämtheit! - Weitere Zurufe von der CDU)

Von den acht

(Mechthild Ross-Luttmann [CDU]: Wann wurde durchgestochen?)

Informationsweitergaben, die der Entscheidung der Staatsanwaltschaft Göttingen zugrunde lagen, fielen fünf in die Zeit vor meinem Regierungsantritt.

(Zurufe von den GRÜNEN und von der SPD: Ah! Aha!)

Aber Sie haben völlig recht, Frau Ross-Luttmann.

(Unruhe)

Einen Moment, bitte! - Wir brauchen hier Ruhe. Frau Ross-Luttmann, Sie haben hier eine Frage gestellt. Ich hoffe, Sie haben Interesse an einer Antwort.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN - Mechthild Ross-Luttmann [CDU]: Aber sicher! - Zurufe von der FDP: Aber die Ministerin antwortet ja nie!)

Die würde ich sehr gerne geben.

Weiter geht’s!

Eine Möglichkeit, eine solche Weitergabe von Informationen aufzuklären, ist ein Strafverfahren.

Das Strafverfahren wurde eingeleitet durch eine entsprechende Anzeige von Rechtsanwalt Fritz aus Bonn.

(Thomas Adasch [CDU]: Aber was tun Sie konkret?)

Das Ergebnis war so,

(Zuruf von der FDP: Sie tun gar nichts!)

dass gegen keine konkrete Person ein entsprechender strafrechtlicher Vorwurf erhoben werden kann.

(Thomas Adasch [CDU]: Danach ist doch nicht gefragt worden!)

Im Grunde genommen ist die intensivste Möglichkeit, Durchstechereien zu verhindern, eine Wahrnehmung von jedem einzelnen, was seine Dienstpflichten sind und welcher Ethos hinter der Berufstätigkeit steht.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD - Christian Grascha [FDP]: Was tun Sie? Das war die Frage!)

Das gilt sowohl für die Staatsanwälte wie für die Richter und auch für den Strafvollzug im Lande Niedersachsen.

(Jens Nacke [CDU]: Gilt das auch für die Ministerin!)

Ich hoffe sehr, dass - wenn es überhaupt eine positive Wirkung dieses Strafverfahrens gibt -

(Thomas Adasch [CDU]: Wie bitte? „Positive Wirkung“: Ist das Ihr Ernst?)

im Kopf eines jedes Mitarbeiters der Justiz klar wird, dass es nicht folgenlos bleibt,

(Zuruf von der CDU: Das war Sinn und Zweck?)

wenn Informationen weitergegeben werden.

Danke schön.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD - Christian Dürr [FDP]: Sie haben ihn bewusst an den Pranger gestellt? Die Justizministerin sagt, sie stellt je- manden bewusst an den Pranger! Das kann echt nicht wahr sein! - Wei- tere Zurufe von der CDU)

Vielen Dank, Frau Ministerin. - Liebe Kolleginnen und Kollegen, so geht das nicht mit der Störerei!

(Jörg Bode [FDP]: Aber mit den Ant- worten auch nicht!)