Protocol of the Session on September 15, 2016

Die nächste Frage stellt der Kollege Bode.

(Zurufe)

- Nein. Das Parlament fragt, und die Regierung antwortet. Die Regierung stellt keine Gegenfragen, und auf Gegenfragen, die nicht zulässig sind, muss das Parlament nicht antworten. Herr Bode ist jetzt an der Reihe!

(Jens Nacke [CDU]: Aber ich habe den Titel in der Anfrage vorgelesen! - Weitere Zurufe)

Sie sehen sich jetzt zu einer Antwort in der Lage? - Dann sind Sie an der Reihe, Herr Minister.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Manchmal erschließt sich das nicht sofort. Mir wurde gerade Unterstützung zuteil. Darüber bin ich Herrn Binias sehr dankbar.

Man kann nicht auf alle Ihre Fragen vorbereitet sein. Das sind jeden Tag so viele! Nicht alles - - - Aber lassen wir das!

(Beifall und Heiterkeit bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Der Erlass ist - - -

(Björn Thümler [CDU]: Das ist ja uner- träglich!)

- Über die Frage, was unerträglich ist oder nicht, Herr Thümler, können wir uns gern an anderer Stelle unterhalten. Ich erinnere an andere Debattenbeiträge von gestern.

(Zustimmung bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Herr Minister, antworten Sie einfach.

(Björn Thümler [CDU]: Das können wir gerne mal machen!)

- Aber das wird kein erfreuliches Gespräch, Herr Thümler - weder für Sie noch für irgendjemanden sonst.

Sehr geehrter Herr Nacke, um auf Ihre Frage zurückzukommen: Dieser Erlass ist im normalen Turnus der Laufzeiten solcher Erlasse zum Ende des Jahres ausgelaufen. In der Zeit, in der er nicht in Kraft war, wurde er weiter angewandt und ist wieder verlängert worden.

(Johanne Modder [SPD]: Ah! - Jens Nacke [CDU]: Und das glauben Sie selbst?)

Danke schön. - Jetzt ist Herr Bode an der Reihe. Bitte!

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister Pistorius, vor dem Hintergrund, dass Sie auf meine Nachfrage, ob es auszuschließen ist, dass Personalmangel bei Ahmed A. zur Einstellung der Observation geführt hat, eindeutig

geantwortet haben, dass Sie das ausschließen, und der Chef der GdP, Rainer Wendt der Nordwest-Zeitung - - -

(Helge Limburg [GRÜNE]: Hey! Er ist nicht Chef der GdP! Das ist Schilff!)

- Entschuldigung!

(Zuruf von der SPD: Bei Gewerk- schaften kennt ihr euch nicht aus!)

Entschuldigung!

Ruhe, bitte! - Herr Bode, setzen Sie einfach fort.

(Weitere Zurufe)

- Ganz ruhig!

Rainer Wendt hat am 8. September der NWZ im Interview auf die Frage, wie das bei Ahmed A. passieren konnte, geantwortet:

„Eine Beobachtung von allen rund um die Uhr ist faktisch gar nicht möglich. Dafür müsste die Polizei erheblich mehr Personal haben.“

Ich frage Sie: Bleiben Sie bei Ihrer Aussage, dass bei Ahmed A. zum Zeitpunkt der Einstellung der Observationsmaßnahmen ausreichend Personal bei der Polizei vorhanden gewesen ist, um sie fortzusetzen?

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Danke. - Herr Minister, bitte!

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Angesichts der Tatsache, dass Sie keinen Überblick über die verschiedenen deutschen Polizeigewerkschaften und ihre Vorsitzenden haben,

(Zustimmung bei der SPD)

beantworte ich Ihre Frage gerne mit dem Hinweis darauf, dass ich erstens - - -

(Christian Grascha [FDP]: Das ist un- ter Ihrem Niveau! - Gegenruf von der SPD: Das ist genau euer Niveau! Wenn ihr das hier einführt! - Weitere Zurufe von der CDU und der FDP)

- Ich passe mich gerade dem neuen Stil hier an.

(Zustimmung bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, - - -

Herr Minister, die Stilfragen würden gerne wir als Präsidium beurteilen. Sie sind als Regierung gefordert, sachlich zu antworten.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Johanne Modder [SPD]: Das geht jetzt aber ein bisschen weit! Das liegt nicht im Ermessen! Meine Güte! - Weiterer Widerspruch von der SPD - Minister Boris Pistorius: Ich habe doch ganz sachlich geantwortet! - Zurufe - Minister Pistorius: Wenn ihr Freude daran habt!)

Bitte, Herr Minister!

Erstens. Wenn ein Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft das Einsatz- und Ermittlungsgeschehen in Niedersachsen aus der Entfernung kommentiert, dann interessiert mich das, ehrlich gesagt, nicht.

Ich schätze ihn sonst sehr,

(Zustimmung bei der SPD - Johanne Modder [SPD] - zur CDU -: Das ist euer Stil! Ja!)

aber es ist völlig egal, was er zum Einsatzgeschehen und zu den taktischen Entscheidungen hier sagt. Das kann er gar nicht beurteilen, weil er viel zu weit davon entfernt ist. Er hat eine allgemeine Aussage über den Personalbedarf getroffen.

Zweitens. Ja, ich bleibe bei meiner Aussage. Ich kann das ausschließen.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Danke schön. - Es folgt Herr Kollege Karsten Becker. Bitte!

(Zuruf von der CDU: Dann ist die Antwort ja fertig! - Jens Nacke [CDU]: Wenn es kein Pfifferlingsfreund ist, in- teressiert es nicht!)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung, welche einsatztaktischen Maßnahmen die niedersächsischen Landesbehörden und Polizeibehörden ergreifen, um der zunehmenden terroristischen Bedrohung gerecht zu werden.