Protocol of the Session on December 7, 2006

Aber wenn Sie sich das nicht anschauen wollen, dann stellen Sie halt weiterhin Ihre Anträge. Aber die Mittel bleiben!

Meine Damen, meine Herren, dass die EUWasserrahmenrichtlinie umgesetzt werden kann,

dafür ist in unserem Haushalt mit einem Ansatz von knapp 3 Millionen Euro für das Jahr 2007 gesorgt worden.

Darüber hinaus haben wir - das ist neu und ausgesprochen weitsichtig - erstmals einen Betrag von 4 Millionen Euro in eine neu eingerichtete Rücklage eingestellt. Diese Mittel sollen ab 2009, wenn die Maßnahmenkataloge umgesetzt werden müssen - jeder weiß, dass das richtig Geld kosten wird -, zur Verfügung stehen. Wir legen also sozusagen ein Sparbuch von 4 Millionen Euro an. Diese Rücklage wird in 2008 noch weiter aufgestockt werden.

Lieber Herr Haase, das ist wieder ein Zeichen von Nachhaltigkeit.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Das hat es zur Amtszeit von Herrn Jüttner - er ist jetzt nicht hier; das kann ich aber auch verstehen nie gegeben, auch wenn er uns oft weismachen will, er wäre der bessere Umweltminister gewesen.

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren, im Zusammenhang mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist auch die Sanierung der Binnenseen zu sehen, für die wir erstmals Mittel in den Haushalt aufgenommen haben.

Ganz wichtig ist für uns der Vertragsnaturschutz. Hier sind wir für die Landwirte ein verlässlicher Partner und werden es auch bleiben.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Die SPD will wieder einmal vermehrt Flächen ankaufen. Wir sind der Meinung, dass der Flächenankauf auf das unumgänglich Notwendige reduziert werden muss; denn schließlich müssen die Landesflächen, die es dann ja sind, auch unterhalten werden.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Das war schon in den 90er-Jahren ein Problem: Landesflächen verkamen, während private extensiv genutzte Flächen ihre ökologische Wertigkeit durch den Vertragsnaturschutz behalten haben.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Meine Damen, meine Herren, dass die SPD die Mittel für „Natur erleben“ halbieren will, wundert mich nicht. Es ist ein ureigenes Programm dieser Landesregierung, und es ist ein außerordentlich erfolgreiches Programm.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Das ist moderner Naturschutz, der die Menschen an die Natur heranbringt, damit sie die Natur kennen und schätzen lernen. Nur das, was wir schätzen, werden wir auch gern schützen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Lassen Sie mich noch kurz auf drei Punkte zu sprechen kommen. 1994 hat der damalige Ministerpräsident Schröder im Zusammenhang mit dem Bau des Emssperrwerks eine Vereinbarung mit den Umweltverbänden getroffen. Sie ging über 10 Millionen DM zur Verbesserung der ökologischen Situation an der Ems. Diese Vereinbarung hat all die Jahre allerdings nie jemanden geschert. Wir beginnen im Haushalt 2007 damit, sie einzulösen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Das sind Altlasten, die wir von Ihnen, meine Damen und Herren von der SPD, übernommen haben. Sie werden jetzt „beglichen“.

(Zurufe von der SPD)

Der zweite Punkt, den ich für sehr wichtig halte, betrifft die Sanierung der Flächen von Harz-Metall. Das ist ein Problem, das ja auch nicht erst mit der neuen Landesregierung entstanden ist. Wir handeln und beteiligen uns in Oker-Harlingerode, damit die Sanierung endlich in Angriff genommen wird. Auch hier arbeiten wir Altlasten der alten Regierung ab!

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Widerspruch bei der SPD)

- Natürlich wissen wir, wer diese Altlasten hinterlassen hat! Aber Sie wissen doch ganz genau, dass Harz-Metall allein nicht saniert hätte. Wir warten doch schon seit Jahren darauf.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Zuruf von Hans-Dieter Haase [SPD])

Dritter und letzter Punkt: Wie im letzten Jahr haben die Fraktionen von CDU und FDP die Mittel für die Wasserverbände nach § 104 des Niedersächsischen Wassergesetzes aufgestockt, damit diejenigen, die besondere Belastungen zu tragen haben, auch entlastet werden.

Meine Damen, meine Herren, zusammenfassend lassen Sie mich sagen: Der Haushalt ist solide,

zukunftsfähig und setzt wichtige und vor allem die richtigen Schwerpunkte. - Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Danke sehr. - Für eine Kurzintervention hat Frau Emmerich-Kopatsch das Wort: für eineinhalb Minuten.

Frau Zachow, ich finde das, was Sie eben gesagt haben, unglaublich. Sie wissen es doch wirklich besser.

Diese - im Übrigen lächerlich geringen - Mittel, die die Landesregierung eingestellt hat, sind erst eingestellt worden, nachdem ich eine umfangreiche Anfrage gestellt hatte. Auf diese Anfrage hin haben Sie tatsächlich gesagt, Sie wollten sanieren. Aber was Sie in Oker machen wollen, reicht hinten und vorn nicht. Das ist eine Kurzzeitsanierung, die nicht ausreichend sein dürfte.

Im Übrigen sind es nicht „unsere“ Altlasten. Sie wissen ganz genau, woher sie kommen. Warum erzählen Sie hier solche Dinge, von denen Sie selber wissen, dass sie nicht stimmen?

(Zuruf von der CDU: Von wem kom- men sie denn?)

- Die kommen zum Teil noch aus dem Bergbau und zum Teil von Harz-Metall bzw. jetzt von der TUI.

(Zuruf von der CDU: Was habt ihr denn gemacht?)

Eine Antwort gibt Frau Kollegin Zachow. Bitte sehr!

Zum einen möchte ich klarstellen, dass sich Herr Eppers und ich uns schon in den 90er-Jahren mit Anfragen um dieses Thema gekümmert haben. Seinerzeit hat niemand aus der damaligen Regierung reagiert.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Zweitens. In diesem Jahr stehen für die Sanierung 400 000 Euro bereit. Die Gesamtsanierung ist mit

3,6 Millionen Euro veranschlagt. Für die nächsten zwei Jahre - so steht es im Haushalt; das müssen Sie einmal nachlesen, bevor Sie hier herummeckern - stehen auch je 400 000 Euro im Haushalt. Wir beteiligen uns also mit einem Drittel.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Zurufe von der SPD)

Ich hätte Verständnis dafür, wenn Sie uns vorwerfen würden, dass wir uns überhaupt beteiligen. Aber nein, Sie werfen uns das völlige Gegenteil vor. Aber wie gesagt, wir haben dieses Thema schon lange entdeckt.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Danke sehr. - Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich Frau Kollegin Steiner zu Wort gemeldet. Frau Kollegin Steiner, Sie haben eine Redezeit von 16:52 Minuten.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Erwartungen an die Umweltpolitik dieser Landesregierung und der sie tragenden Fraktionen sind nicht nur bei uns Grünen und bei den Umweltverbänden, sondern auch bei vielen anderen Menschen in Niedersachsen, die sich nicht einmal vorrangig für Umweltpolitik engagieren, gegen Null gesunken.

(Beifall bei den GRÜNEN - Jörg Bode [FDP]: Was?)

Der Stellenwert, den die Umweltpolitik für diese Landesregierung hat, kann kaum noch geringer sein. Das zeigt sich an diesem Haushalt. Umwelt wird nur verwaltet, politische Gestaltung ist nicht erkennbar, es sei denn, man hält die Abwicklung des Umweltressorts durch die Regierung Wulff für das gestaltende Element.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Herr Wulff hat für seine Umweltpolitik einen Minister sozusagen von der Straße weg engagiert, dessen Auftritte an Peinlichkeit kaum zu überbieten sind.