(Kethorn [CDU]: Ab wann ist „groß“? - Hoppenbrock [CDU]: Was ist denn „groß“? Eines mehr, als man selber hat?)
Wir reden hier darüber, solange ich dabei bin. Herr Klein hat ja Recht. Ich habe auch nicht nachgezählt, wie viele Anträge das waren; aber das ändert ja auch nichts. Ich sage Ihnen ganz eindeutig: Wir sind an einem Punkt angekommen, dass wir einmal spektakuläre Maßnahmen ergreifen müssen, damit wirklich eine Umsteuerung stattfindet.
Ich fordere von hier aus: Wir müssen den Ausstieg aus der Güllewirtschaft erreichen. Wir müssen den Ausstieg aus der Mineraldüngerwirtschaft erreichen.
(Beifall bei den GRÜNEN - Frau Harms [GRÜNE]: Das muss mal ge- sagt werden! - Oestmann [CDU]: Jetzt sprechen Sie doch für sich und nicht für Ihre Fraktion! - Gegenruf von Frau Harms [GRÜNE]: Der versteht etwas von seinem Handwerk! - Glocke des Präsidenten)
- Wenn ich von „Ausstieg“ spreche, dann meine ich nicht den Ausstieg heute und morgen; in zehn Jahren werden wir wahrscheinlich ohnehin da sein. Heute werden wir uns noch nicht dahin trauen.
Herr Präsident, ich finde das sehr schön. Aber vielleicht ist mir noch ein Satz gestattet. - Vertrauen schafft man nicht über Systeme, sondern über Menschen, die dieses Vertrauen vermitteln. Das ist ein Defizit im Bereich der Agrarpolitik, im Bereich des Absatzes und im Bereich der Vermarktung.
Zum Abschluss noch eine Vision, vielleicht für das Jahr 2005: Da stellen die Abgeordneten Ehlen, Biestmann und Wojahn einen Antrag auf Mittel für die Umstellung zum biologischen Landbau,
muss diese Anträge ablehnen, weil für die drei letzten umstellungswilligen Landwirte kein Geld mehr zur Verfügung steht. - Schönen Dank.
Bevor sich der Herr Landwirtschaftsminister äußert, möchte Frau Harms die letzte knappe Minute Redezeit ihrer Fraktion noch nutzen. Bitte sehr!
Zum Thema Sachlichkeit: Herr Kollege, wenn Landwirtschaftspolitiker hier in der Landwirtschaftsdebatte Sachlichkeit einfordern, dann sollten Sie aufhören zu behaupten, bei dem Ganzen handele es sich um einen marktwirtschaftlichen Ablauf. Landwirtschaft gleich Marktwirtschaft, das ist Unsinn. Es ist Planwirtschaft, und zwar schlecht
Jetzt etwas zu der anderen Versachlichung, die ich verweigere. Immer wieder dann, wenn sich Katastrophen ereignen - das ist es nämlich, was die europäische Landwirtschaft, gerade auch die Tierproduktion, gerade erlebt -, rufen diejenigen, die in der Politik ein rechtzeitiges Handeln verhindert haben, sehr schnell: Aber nur noch sachlich diskutieren! Nur noch sachlich diskutieren! - Das ist das erste Zeichen dafür, dass in dieser politischen Situation wieder nichts geändert werden soll.
Wissen Sie gar nicht, dass es ein immer größeres Problem mit Lebensmittelallergien bei Kindern gibt?
(Beifall bei den GRÜNEN - Schirm- beck [CDU]: Und wer stellt sicher, dass das bei kleinen Betrieben nicht genauso gehandhabt wird wie bei großen?)
- Auch der Herr Staatssekretär möge der Rede wieder im Sitzen folgen oder das Gespräch nach draußen verlagern! - Vielen Dank.