werden, um den wirtschaftlichen Ansprüchen, den technischen Anforderungen und der Konkurrenzfähigkeit gerecht zu werden.
Meine Damen und Herren, die Kosten und der Einsatz von Betriebsinhabern und Mitarbeitern sind hoch. Übungsmaterial, Zeitaufwand für die Unterweisung, Ausbildungsvergütung, Prüfungsgebühren, Förderkurse fordern die Betriebe stark, und die Kosten für einen oder mehrere Auszubildende sind von manch einem Betrieb heute kaum noch zu leisten. Jeder Betrieb will erfolgreich ausbilden. Er hat einen guten Ruf und will ihn erhalten.
Das ist aber nur dann möglich, wenn auch die schulische Ausbildung stimmt. Die Erwartungen und die Ansprüche der Betriebe lauten: Schule muss Partner sein und die nötige technische und räumliche Ausstattung haben. Die Schule muss Kenntnis von den praktischen Anforderungen in den Betrieben haben. Lehrer müssen wirtschaftsnah ausgebildet werden. Für sehr wichtig halte ich auch die Lehrerfortbildung.
Oft haben wir es auch mit schwächeren Schülern zu tun. Wie soll der Betrieb bei schulischen Defiziten und Ausfällen seine Auszubildenden erfolgreich zur Prüfung bringen? - Kontakte zur Schule müssen gehalten werden, und Berufsschulen müssen auch aus dem ländlichen Raum gut erreichbar sein.
Zu große Klassen sind für den Lernerfolg hinderlich. Dazu kommt, dass bei Nichterreichen der vorgegebenen Klassenstärke die Auszubildenden nicht mehr ortsnah beschult werden können. Das darf nicht passieren. Es kommt dann zur Nichterreichbarkeit, und ich befürchte in manchen Ausbildungsberufen, in denen man nicht genügend Auszubildende findet, um diese ortsnah beschulen zu können, evtl. sogar später zum Blockunterricht, was ich nicht für sehr gut halte.
Voll erteilter Unterricht ist für mich von größter Wichtigkeit. Ausfälle können die Ausbildungsbetriebe nicht auffangen. Die vorausgehenden Schulen müssen gute Vorarbeit im Hinblick auf das
Meine Damen und Herren, haben die Auszubildenden zu viele Lücken, dann fangen sie eventuell das Bummeln an. Das wirkt sich auf die Betriebe aus und bringt die Gefahr von Ausbildungsabbruch. Ich habe gestern mit einem Handwerksmeister gesprochen, der gesagt hat: Wenn ich einen schwachen Auszubildenden habe, der in der Berufsschule nicht mitkommt, dann traut er sich nachher nicht mehr und fängt das Bummeln an. Das wirkt sich auch auf den Betrieb aus. - Wie viele Abbrüche gibt es in manchen Berufssparten, was kostet es die Ausbildungsbetriebe, und vor allen Dingen, was ist das für ein Schaden für die jungen Leute?
Ich meine, dass es keine weiten Wege zu den Betrieben geben darf. Die Kontakte müssen gehalten werden. Auch dies kann ich Ihnen aus jahrelanger eigener Erfahrung sagen. Die Erreichbarkeit der Berufsschule für meine Auszubildenden ist da. Der persönliche Kontakt mit den Lehrern ist da. Die Ausbilder kennen die Schule, und viele Lehrer kennen auch die Betriebe, was ich für gut halte. Es gibt auch viele engagierte Lehrer, nur nicht in ausreichender Zahl. Auch die Altersstruktur passt nicht mehr. Ich meine, ein generationsseitig gut durchmischtes Kollegium muss das Ziel sein.
Noch einige Anmerkungen. Entscheidend für eine erfolgreiche Ausbildung ist ein guter Start. Für einen guten Start ist erst einmal die richtige Berufswahl wichtig. Dann kommt der Ausbildungsbetrieb hinzu; er muss eine verantwortungsvolle, fachlich qualifizierte und zukunftsorientierte Ausbildung bieten. Die allgemein bildenden Schulen müssen vorbereitend den Grundstein legen. Ein ganz wichtiger Punkt sind dann die berufsbildenden Schulen.
Die ausbildende Wirtschaft und die Auszubildenden haben einen Anspruch darauf, dass das Land seinen Teil leistet und nicht, wie in Niedersachsen, diese wichtige Zukunftsaufgabe vernachlässigt.
Heute - das wissen Sie alle, meine Damen und Herren - ist lebenslanges Lernen gefordert. Wie sollen die Jugendlichen angesichts solcher Ausfälle darauf vorbereitet werden?
Meine Forderung: Wenn das Land mehr Ausbildungsbetriebe haben und die Ausbildungswilligkeit erhalten will, muss es besonders an den Berufsschulen gravierende Verbesserungen geben. Ich kann Ihnen dazu sagen, dass viele Ausbilder aufgeben werden, wenn die schulischen Voraussetzungen nicht stimmen.
Der größte Teil der Arbeitslosen sind nichtqualifizierte Menschen. Wir wissen alle, dass das duale System weltweit den besten Ruf genießt. Wir dürfen nicht abfallen und müssen weiterhin konkurrenzfähig bleiben. Wir müssen den jungen Leuten gerecht werden. Heute haben nur die Besten eine Chance. Wenn der Wirtschaftsstandort Niedersachsen attraktiv sein soll und die Ausbildungsbetriebe motiviert bleiben sollen, dann ist Handeln für eine qualitativ hochwertige Berufsschule gefordert. Ich sage Ihnen nur: Mit Minusstunden kann man keine Plusausbildung machen.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Erlauben Sie mir zu Beginn meiner Ausführungen eine persönliche Bemerkung. Ich bin verwundert, dass in der heutigen Sitzung diejenigen, die aufseiten der CDU-Fraktion etwas von der Sache verstehen, bislang nicht zu Wort gekommen sind.
Ich wundere mich darüber, Herr Busemann, dass Sie die Arroganz besitzen, sich dieses Themas in einem Maße anzunehmen, wie Sie es hier getan
Zum Thema. Ich bleibe gleich bei dem, was Sie, Herr Busemann, versucht haben, zur Sache zu sagen. Sie haben ganz häufig das Wort „Trick“ gebraucht. Ich weiß nicht, was daran tricky oder Ähnliches ist. Hier geht es darum, dass wir in Niedersachsen 5.000 Stunden mehr zur Verfügung stellen. Sie haben genau diesen Punkt ständig als Trick bezeichnet. Kein Mensch kann verstehen, was es mit Tricks zu tun haben soll, wenn man mehr Lehrer einstellt. Ich kann also nur annehmen, dass es Ihnen nicht passt, dass die Unterrichtsversorgung an niedersächsischen Schulen in Zukunft besser sein wird als vorher.
Zu Ihrem Antrag. Ich habe mich über ihn gefreut. Der Antrag ist von Herrn Wulff unterschrieben worden. Herr Busemann, Sie haben versucht, zu dem Antrag zu sprechen.
Ich möchte auf einen Punkt unter Nr. 2 vierter Spiegelstrich des Antrags eingehen. Da heißt es: Die Landesregierung wird aufgefordert, die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Selbständigkeit der berufsbildenden Schulen gestärkt, die Eigenverantwortung gefördert und die eigene Arbeit selbstkritisch beurteilt und verbessert werden kann. - Fürwahr, eine gute Forderung, eine Forderung, die dieses Haus mit Sicherheit unterstützen wird. Insofern wiederhole ich, was die Vorgänger auch schon gesagt haben. Sie haben durchaus auch Forderungen aufgestellt - dies ist ein solcher Punkt -, die wir nachdrücklich unterstützen. Über die Begründung und die Anmerkungen dazu will ich mich nicht auslassen.
Aber, Herr Busemann, ich habe den Eindruck - ich weiß nicht, wer den Antrag formuliert hat -, Ihnen ist nicht klar, was Sie da fordern und wozu Sie dann auch stehen müssen. Mehr Selbständigkeit an berufsbildenden Schulen heißt Autonomie und
Budgetverantwortung. Zu diesen Instrumenten, die dafür notwendig sind, müssen Sie von heute an stehen. Da werden wir Sie in die Pflicht nehmen, wenn Sie es denn begriffen haben.
„Budget“ heißt, dass man genau wissen muss, wie man in Zukunft Personalressourcen einsetzen will, mit entsprechenden Zielvorgaben. Das fordern Sie in Ihrem Antrag. Aber das machen wir! Nichts anderes sagen der Klassenbildungserlass und die Novellierung der BBSVO aus.
Herr Voigtländer, es ist ja ganz spannend, wie Sie sich mit unserem Antrag auseinander setzen. Sie sprechen Ressourcen an. Ich verstehe unter anderem ausreichend Lehrer darunter. Können Sie uns dazu etwas anbieten?
Ich nehme an, Sie haben versucht zuzuhören. Ich wiederhole das natürlich gerne, wenn Sie diesen Nachhilfeunterricht brauchen. Es gibt 5.000 Stunden mehr. Mit Beginn des neuen Schuljahres werden exakt 213 Stellen zusätzlich an den berufsbildenden Schulen in Niedersachsen festzustellen sein. Das hat nichts mit Tricks zu tun, meine Damen und Herren, sondern das ist eine Vermehrung von Ressourcen.
Nur - das ist das Entscheidende, und damit setzen sich natürlich auch die Landesregierung und die SPD-Landtagsfraktion auseinander -, es geht dabei um die Frage, wie man diese zusätzlichen Ressourcen, wie man aber auch die Ressourcen insgesamt so einsetzen kann, dass sie möglichst flächendeckend, über das gesamte Land verteilt, optimal genutzt werden können. Das ist der Budgetgedanke, und den fordern Sie ein.
Herr Kollege Voigtländer, gestatten Sie noch eine Zwischenfrage, jetzt eine Frage des Kollegen Klare?
Hoffentlich ist es nicht die gleiche. Herr Klare, Sie würde ich im Übrigen gerne hier vorne sehen. Bitte!
Können Sie uns vielleicht erklären, wie viel Lehrerstellen dadurch weggestrichen oder weggerechnet werden, dass die Klassenstärken angehoben und die Stundentafeln gekürzt werden?