Protocol of the Session on September 4, 2019

Die Eltern und Elternvertreter sehen dies genauso.

(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD)

Ihnen war und ist immer wichtig, dass sie ihr Kind gut betreut wissen. Um dieses zu gewährleisten, braucht es ein auskömmliches Fachkraft-Kind-Verhältnis und auch eine Stärkung der pädagogischen Arbeit. Der Gesetzentwurf und auch der Änderungsantrag unterstützen hier die Forderung der Eltern und unserer Fraktion. Weiterhin ist es begrüßenswert, dass nun auch die Eigenanteile der Eltern für das gemeinsame Mittagsessen im Rahmen der Leistung für Bildung und Teilhabe wegfallen.

Meine Damen und Herren, klar ist, man kann immer mehr machen. Das Betreuungsverhältnis muss auch zukünftig weiter verbessert werden, damit auch die Qualität der Betreuung weiter verbessert werden kann. Hier ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Fachkräfteoffensive des Landes im Bereich der Kindertagesförderung ist dringend notwendig. Dem Gesetzentwurf und dem Änderungsantrag stimmen wir zu, wie ich es sagte, haben aber nach wie vor ein Auge drauf, dass die Regierung alles Mögliche dafür tut, dass die Betreuungen in den Kitas qualitativ zu verbessern sind. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion Freie Wähler/BMV)

Einen Moment, Frau Weißig!

Auch zu Ihrem Wortbeitrag wurde nach Paragraf 81 unserer Geschäftsordnung eine Kurzintervention für die Fraktion der SPD vom Fraktionsvorsitzenden Herrn Krüger angemeldet. Bitte schön, Herr Krüger.

Herzlichen Dank.

Frau Weißig, Sie haben eben ausgeführt, dass es Ihnen lieber wäre, dass für Millionäre weiterhin die Kitagebühren bezahlt werden. Mich würde mal interessieren, ob Sie mit mir übereinstimmen, dass es richtig wäre – das ist es ja aus Ihrer Sicht offenbar –, dass sämtliche Eltern weiterhin ihre Vermögen offenlegen müssen, ihre Einkommen offenlegen müssen und wir dann quasi über eine Verwaltung das jeweils hoch- und runterrechnen. Der Betrag, der uns am Ende zur Verfügung stehen würde, wäre wahrscheinlich geringer als der Verwaltungsaufwand, den wir betreiben müssten, um diese Leute rauszufinden. Halten Sie das für richtig?

Also ich denke mal, so viele Millionäre gibt es nicht, dass es so schwierig sein könnte.

(Beifall Bernhard Wildt, Freie Wähler/BMV)

Und der Gerechtigkeit wegen müsste man da doch einen kleinen Unterschied machen.

Also mehr Verwaltungsaufwand als Einnahmen?

Ja, in der Beziehung ja.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, AfD und Freie Wähler/BMV)

Vielen Dank, Frau Weißig.

(Beifall vonseiten der Fraktion Freie Wähler/BMV)

Ums Wort gebeten hat für die Fraktion der SPD die Abgeordnete Frau Julitz.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Mecklenburg-Vorpommern zeigt heute, was sich viele andere Bundesländer wünschen. Eine langjährige Forderung wird endlich in die Tat umgesetzt. Das ist das Kinderland M-V.

Und wissen Sie, Herr de Jesus Fernandes, eigentlich war das leider so viel Quark, den Sie da erzählt haben,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Oh! Das kommt wieder in die SVZ.)

dass es sich gar nicht richtig lohnt, darauf einzugehen. Aber auf eins muss ich eingehen: Sie vergiften erneut die Debatte, wie Sie es immer und überall tun. Sie suggerieren, dass unsere Kitas schlechte Arbeit leisten. Wenn ich in Einrichtungen unterwegs bin, dann ist es immer genau das Allererste, was mir entgegnet und was ich wieder geraderücken muss, denn ich sehe schon, dass in unseren Kitas wunderbare Arbeit geleistet wird.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD)

Ich kenne niemanden in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis, der seine Kinder nicht gerne in die Einrichtung gibt und der nicht mit gutem Gewissen nach Hause oder zur Arbeit geht und sagen kann, dass er sein Kind

gut betreut weiß. Das wird unseren Kitas nicht gerecht, das wird unseren Fachkräften nicht gerecht und das ist wirklich sehr schade.

Alle Änderungsanträge der AfD verschärfen massiv die Fachkräftesituation. Die Erweiterung des Fachkräftekataloges wieder rückgängig zu machen, geht völlig an der Realität vorbei. Diese Fachkräfte haben auch vorher in unseren Einrichtungen gearbeitet – konzeptionell im Übrigen. Und sie haben vorher schon da gearbeitet über langwierige Ausnahmegenehmigungen, was die Fachkräftesituation dann eben wieder verschärft.

Dann ist es schade, dass wir immer wieder auf die Umfragen kommen „Qualität oder Beitragsfreiheit“. Zeigen Sie mir Eltern, die zugeben, dass ihnen die Qualität, mit der ihre Kinder betreut werden, dass ihnen die Qualität egal ist! Zum einen, die es überhaupt so empfinden und dann auch noch zugeben – da werden sie niemanden finden. Mir entgegnet aber hingegen immer wieder, dass sich alle freuen, dass sie mehr Geld in der Tasche haben, dass sie ihren Kindern vielleicht einen schöneren Urlaub bieten können.

Dann zum Antrag der LINKEN. Das sind exakt die Forderungen, die wir im Ausschuss schon gehört haben, die wir im Ausschuss diskutiert haben.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Und ich habe noch mal einen Antrag gefunden aus dem Jahr 2017. Da hat DIE LINKE einen Antrag gestellt zur Beitragsfreiheit: schrittweise Einführung, ab 2021 völlige Beitragsfreiheit,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

und irgendwie gar nichts, gar nichts zur Qualität.

(Elisabeth Aßmann, SPD: Oh!)

Und wir machen irgendwie mehr. Wir machen früher und wir machen mehr.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Zeigen Sie mir den Antrag, Frau Julitz!)

Ja, kann ich Ihnen zeigen, ist gar kein Problem, den habe ich hier.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Dann zeigen Sie den!)

Ja, den kann ich nachher zeigen.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Gerne.)

Das ist die Drucksache 7/1047

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Freu ich mich. – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

vom 13.09.2017.

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Gucken Sie sich den an! Da ist nichts zur Qualität drin.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Ja, mache ich gerne, Frau Julitz.)

Ja, das ist doch in Ordnung. Da können wir uns später noch mal drüber unterhalten.

(Unruhe bei Marc Reinhardt, CDU, und Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Und dann jetzt noch ganz kurz, Herr Weber: Wer entscheidet eigentlich, wann ein Kind nur betreut wird und wann eine Fachkraft benötigt wird? Das ist spannend. Also jetzt werden Zähne geputzt, jetzt brauchen wir nur die Betreuung,

(Torsten Renz, CDU: Die Mutter ist auch eine Fachkraft.)

und jetzt wollen wir malen, und jetzt brauchen wir eine Fachkraft, oder wie soll das funktionieren? Das ist schon spannend,

(Zuruf von Dr. Gunter Jess, AfD)