Protocol of the Session on March 14, 2018

(Zuruf von Karen Larisch, DIE LINKE)

Sie sind doch nicht erst seit zwei Jahren in der Regierung.

(Vincent Kokert, CDU: Das haben wir 2016 beschlossen, jetzt haben wir 2018. Was wollen Sie?)

Herr Kokert, Sie hätten auch schon viel länger gehandelt, das Problem ist doch Ihr Koalitionspartner.

(Karen Larisch, DIE LINKE: Sie dürfen keine Werbung in die Kamera halten!)

Ich weiß genau, Sie würden gerne mehr tun, aber Sie können nicht, weil Sie an Ihren Koalitionspartner gebunden sind. Vielleicht sollten Sie sich davon langsam mal lösen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Vincent Kokert, CDU: Das war aber gemeiner Beifall.)

Ich habe heute früh, Herr Kokert, auf Ihre Internetseite geschaut, also nicht auf Ihre, sondern auf die der Bundes-CDU,

(Vincent Kokert, CDU: Ja, das ist schon mal eine gute Idee, Herr Kramer, da sollten Sie öfter draufgucken.)

und da habe ich den ersten Satz gefunden, ich erlaube mir zu zitieren.

Ja, die Seite zum Mitgliedsantrag habe ich gleich weggeklickt.

(Sebastian Ehlers, CDU: Ein Glück!)

„Der Koalitionsvertrag macht deutlich, dass wir bereit sind, heute die nötigen Entscheidungen zu treffen, damit es unserem Land auch in Zukunft gut geht.“

(Vincent Kokert, CDU: Na bitte!)

Das ist ein ganz hervorragender Satz, aber wieder nur eine Ankündigung. Ich frage Sie: Was haben Sie denn die letzten zwölf Jahre gemacht? Drei Jahre große Koalition in Berlin, drei Jahre, und heute fangen Sie damit an. Das ist doch lächerlich!

(Vincent Kokert, CDU: Wieso drei Jahre? Das war doch länger. Ich weiß nicht, ob Sie jetzt nicht mehr zählen können.)

Zwölf Jahre, drei Mal, entschuldigen Sie.

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Sie wollen, Sie wollen, Sie wollen, Frau Ministerpräsidentin, sie soll, sie soll, sie soll, um mal zu zitieren. Sie haben doch die politischen Mehrheiten,

(Zuruf von Karen Larisch, DIE LINKE)

Sie haben doch die politischen Mehrheiten, Ihre ganzen Vorhaben umzusetzen von jetzt auf gleich, allein Ihnen fehlt der politische Wille.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Jochen Schulte, SPD: Jetzt ist selbst das Klatschen Ihrer eigenen Fraktion nur noch müde.)

Herr Kokert, um noch mal auf Sie zurückzukommen: In Bezug auf die vorhin frisch gewählte Bundeskanzlerin Frau Merkel hörte sich das wie ein Abgesang an und Sie forderten uns auf, uns ein neues Feindbild zu suchen.

(Henning Foerster, DIE LINKE: Haben Sie jetzt auch noch was Inhaltliches?)

Ich möchte Ihnen sagen, dass wir unseren politischen Gegner nicht als Feind bezeichnen,

(Zurufe von Sebastian Ehlers, CDU, und Peter Ritter, DIE LINKE)

sondern eher als Partner und zum Wohle des Volkes,

(allgemeine Unruhe – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU – Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Glocke der Vizepräsidentin)

von dem wir gewählt worden sind, und zum Wohle unseres Landes politisch agieren.

(allgemeine Unruhe – Glocke der Vizepräsidentin)

Das lässt tief blicken.

Einen Moment, Herr Kramer!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn die Glocke erklingt, ich habe es, glaube ich, schon oft genug erläutert, dann hat hier wieder Ruhe einzutreten, denn ansonsten bräuchte ich ja nicht zu läuten. Ich bitte doch, zukünftig wirklich darauf zu achten.

Jetzt können Sie fortfahren, Herr Kramer.

Vielen Dank, Frau Präsidentin!

Was mir auch aufgefallen ist, ist, dass die Altparteien ihre konservativen Positionen nur zu Zeiten des Wahlkampfes wiederfinden.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Sie werfen uns Populismus vor und verwenden ihn selbst, um jetzt den Bürgern nach dem Munde zu reden. Dabei denken Sie lediglich von Legislaturperiode zu Legislaturperiode.

(Zuruf vonseiten der Fraktion der AfD: Sehr richtig!)

Im Gegensatz zu Ihnen bieten wir Problemlösungen an,

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

die Sie ablehnen, und das wiederum wird zu Ihrem Problem.

Ja, lachen Sie ruhig! Sie können lachen.

(Dietmar Eifler, CDU: Welche Lösung haben Sie denn angeboten?)

Wissen Sie, wer 2021 noch viel lauter und viel mehr lacht, das werden wir sein,

(Jochen Schulte, SPD: Als Pausenclown.)

denn die Problemlösung, die wir anbieten, die Sie ablehnen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: In Tränen werden Sie ausbrechen.)

wird nämlich automatisch zu Ihrem Problem.

(Peter Ritter, DIE LINKE: In Tränen werden Sie ausbrechen.)

Das zeigt, welche Qualität das bestehende demokratische System hat oder eben auch nicht.