Auch Mecklenburg-Vorpommern wird diese Entwicklung tendenziell erreichen, wenn in der Asylpolitik weiter ungehemmt geltendes Recht nicht angewandt wird.
(Andreas Butzki, SPD: Wann waren Sie das letzte Mal an einer Schule, hier in Mecklenburg-Vorpommern?)
Diese führt dazu, dass Lehrer oft freiwillig in Teilzeit gehen und dementsprechend auch entlohnt werden, obwohl sie de facto fast Vollzeit arbeiten. Selbst die angeblich so langen Ferien sind zu einem erheblichen Teil mit Arbeit und Fortbildung ausgefüllt. Korrigieren von Klausuren und Klassenarbeiten, Tests und Unterrichtsvorbereitungen bis spät in die Nacht, unerträgliche Lärmpegel in manchen Klassen, überbordender bürokratischer Aufwand, Konflikte mit Eltern, Schülern und Kollegen – all das führt zu überdurchschnittlich häufigen psychosomatischen Erkrankungen. Ein Drittel der Lehrer in Deutschland leidet nach Presseberichten an dem Burn-outSyndrom. Der Krankenstand ist also erheblich.
In einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern kommen noch weitere Faktoren zuungunsten des Lehrerberufes hinzu, zum Beispiel lange Fahrtwege.
Auch der in der Vergangenheit immer wieder zyklische Lehrerüberschuss in manchen Fächern hat wohl Abiturienten davon abgehalten, diese Laufbahn einzuschlagen.
dass das Lehramtsstudium selbst durch den unsäglichen Bologna-Prozess weniger attraktiv geworden ist. Aber zu all diesen gravierenden Themen sagt der Antrag kein Wort.
Allenfalls die Forderung nach Verkürzung und Anpassung des Referendariats an die tatsächlichen Bedarfe einer Lehrkräfteausbildung zielt in die Richtung einer substanziellen Entlastung der Auszubildenden, dürfte aber kaum zu signifikant mehr Lehramtsstudenten führen.
Da aber die Feststellungen unter Ziffer I des Antrages der Fraktion DIE LINKE zutreffend sind und auch die Prüfungen der unter Ziffer II des Antrages genannten Punkte berechtigt sind, würden wir uns einer Überweisung in die Ausschüsse, so sie denn beantragt wird, nicht verweigern, ansonsten werden wir uns der Stimme enthalten. – Danke sehr.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, wir stimmen alle überein, alle Fraktionen, dass die Gewinnung von Lehrernachwuchs und das Halten der Lehrer eine unserer derzeit wichtigsten Aufgaben ist. Ich will an dieser Stelle an die letzte Legislaturperiode erinnern, auch da haben wir zu diesem Thema schon einiges getan. Gerade wir als CDU-Fraktion konnten unseren Koalitionspartner endlich überzeugen, die Lehrerverbeamtung einzuführen.
(Thomas Krüger, SPD: Das war der Bildungsminister, der die Initiative gestartet hat. – Zuruf von Torsten Renz, CDU)
Na, na, na! Schauen Sie mal in unser Wahlprogramm und unsere Initiativen von 2006 bis 2011, Herr Krüger, dann werden Sie den Vater und die Mutter dieses Projektes erkennen,
(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Glocke der Vizepräsidentin – Peter Ritter, DIE LINKE: Ersetzen Sie jetzt die Mutter, oder was?)
Ich will auch noch mal an das 50-Millionen-Euro-Paket erinnern, was wir in der letzten Legislaturperiode zusammen auf den Weg gebracht haben, und viele weitere Maßnahmen. Ich glaube, bis zu 60 sind es heute, die gerade dem Halten und der Gewinnung von Lehrernachwuchs dienen.
Und, sehr geehrte Frau Oldenburg, weil Sie ja gesagt haben, wir reden Ihren Antrag in Bausch und Bogen, das möchte ich mitnichten tun.
wenn ich noch mal in die Vaterrolle schlüpfen darf, Torsten Renz und ich sind ja auch die Väter des Fahrtkostenzuschusses bei den Berufsschulen, nicht vergessen –,
auch wir haben öfter darüber nachgedacht und sind in der Diskussion und meinen zumindest, dass man darüber diskutieren muss, was mit den Fahrtkostenzuschüssen ist, wenn es diese Schulpraktika gibt. Also da sind wir durchaus gesprächsbereit und werden auch sehr offensiv auf unseren Koalitionspartner und auf Sie zugehen.
Die Sache mit dem Referendariat gestaltet sich naturgemäß anders. Ich weiß nicht, wenn wir uns die Bundesrepublik angucken, die meisten sind bei 18, es gibt sogar zwei Länder, ich glaube, Bayern ist bei 24 und Hessen bei 21 Monaten. Die Frage ist, Sachsen war bei 12 und ist jetzt wieder auf 18 zurückgegangen,
das wird ja Gründe haben. Insofern überzeugt uns dieser Ansatz zu diesem Zeitpunkt hier nicht. Wir glauben, es ist wesentlich sinnvoller, sich erst mal mit der ersten Phase der Ausbildung zu beschäftigen und dort das mit den praktischen Übungen alles besser zu verzahnen, bevor wir jetzt, nachdem wir von 24 auf 18 sind, einen Schnellschuss machen und auf 12 gehen. Deshalb lehnen wir das zu diesem Zeitpunkt ab und werden aus diesem Grund heute auch Ihren Antrag ablehnen, sind aber, das will ich ausdrücklich noch mal sagen, was die Fahrtkosten betrifft, in Zukunft gesprächsbereit und offen für Ideen.