Protocol of the Session on January 24, 2018

(Glocke der Vizepräsidentin)

Erst ein vom Innenausschuss angenommener Änderungsantrag der Fraktionen von Union und SPD

(Torsten Renz, CDU: Gut, dass das Internet bald zu Ende ist.)

hat die Einschränkung der Betroffenenrechte auf ein Minimum begrenzen können.

(Heiterkeit bei Bernhard Wildt, BMV: Dauert das noch lange, Herr Renz?)

Gleichwohl ist festzuhalten, dass die Datenschutz-Grundverordnung den nationalen Gesetzgebern in diesem Bereich eigentlich gar keine Spielräume lässt. „Hier werden Regelungen getroffen, welche keine Grundlage in der DSGVO haben“, kommentiert deshalb die Vorsitzende der Datenschutzkonferenz Barbara Thiel.

(Torsten Renz, CDU: Er soll uns doch demnächst den Link schicken.)

Obwohl deutlich nachgebessert wurde,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

enthält das neue Datenschutzgesetz also trotzdem reichlich Kritikwürdiges,

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Zitat der Datenschutzkonferenz, Barbara Thiel: „Auch die … Änderungsanträge“ waren „daher nicht geeignet, die Absenkung des bestehenden Datenschutzniveaus und die Verstöße gegen die Vorgaben der DSGVO zu heilen.“ Auch die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff forderte in etlichen Punkten weitere Anpassungen, konstatiert jedoch ebenfalls, dass das Gesetz immerhin im Vergleich zu dem ursprünglichen Entwurf der Bundesregierung zugunsten der Betroffenen verbessert worden ist.

Neben den konkreten inhaltlichen Schwächen des Datenschutzanpassungs- und Umsetzungsgesetzes geht es bei der Kritik auch um Grundsätzliches. Als eine der größten Stärken der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung gilt zwar, dass sie erstmals einheitliche Rahmenbedingungen für den Umgang mit personenbezogenen Daten in der EU geschaffen hat. Internationale Datenkonzerne, wie Facebook, können sich

(Torsten Renz, CDU: „… nicht mehr das Land mit dem schwächsten Datenschutz als Sitz aussuchen“.)

nicht mehr das Land mit dem schwächsten Datenschutz als Sitz aussuchen. Dafür hat die Wirtschaft Klarheit bezüglich dieser Regeln und muss sich nicht mit 27 unterschiedlichen Gesetzen herumschlagen.

(Vincent Kokert, CDU: Wer hat Ihnen das aufgeschrieben?)

Diese gemeinsame Verbindlichkeit sollte eigentlich ein zentraler Baustein

(Christian Brade, SPD: Fürs Vorsagen gibt es eine Fünf, ne?!)

des europäischen digitalen Binnenmarktes sein, den die EU und die Mitgliedsstaaten als Ziel verfolgen. Wenn jetzt Deutschland als erstes Land eine Umsetzung beschlossen hat,

(Torsten Renz, CDU: „… die den Datenschutz in manchen Punkten …“)

die den Datenschutz in manchen Punkten

(Torsten Renz, CDU: „… sogar noch über die rechtlichen Spielräume hinaus schwächt …“)

sogar noch über die rechtlichen Spielräume hinaus schwächt,

(Torsten Renz, CDU: „… kann dies eine fatale Signalwirkung haben...“ – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU und Ministerin Stefanie Drese)

kann dies eine fatale Signalwirkung haben,

(Torsten Renz, CDU: „… gerade weil die Bundesrepublik als Mutterland …“)

gerade weil die Bundesrepublik als Mutterland des Datenschutzes gilt.

(Torsten Renz, CDU: „… des Datenschutzes gilt.“ – Sebastian Ehlers, CDU: Copy and Paste.)

Ja, das sollten die Ausschüsse vielleicht bedenken.

(Torsten Renz, CDU: Wir leiten den Link weiter. – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

So weit diese, meine Anregungen. Vielen Dank. – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Thomas Krüger, SPD: Starke Leistung! Copy and Paste.)

An dieser Stelle möchte ich den Hinweis geben, dass, wenn man zitiert, an jeder Stelle, die ein Zitat erhält, diese Stelle auch als Zitat gekennzeichnet werden soll.

(Beifall Sebastian Ehlers, CDU)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der SPD die Abgeordnete Frau Tegtmeier.

(Henning Foerster, DIE LINKE:

Wo ist denn die Rede her? –

Wir haben da so

unsere Quellen. – Sebastian Ehlers, CDU:

Stellen wir zur Verfügung. – Torsten Renz, CDU:

Ich bitte, den Begriff „Rede“ neu zu überdenken. –

Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Also mit der Rede eben wurde mir jedenfalls in keinster Weise klar, welche Meinung Sie vertreten haben. Sie haben hier fast vom Anfang bis zum Ende die Meinungen anderer zitiert.

(Zuruf von Dr. Wolfgang Weiß, DIE LINKE)

Wenn man dann noch wahrgenommen hat, dass Sie bei den Ausführungen des Innenministers, der so ein bisschen beklagte, dass wir vielleicht den Datenschutz ein wenig übertreiben und andere Dinge, also bei der Strafverfolgung, eben vernachlässigen müssen, ganz im Gegensatz dazu geklatscht haben in Ihrer Fraktion,

(Horst Förster, AfD: Recht hat er ja auch.)

also welche Haltung Sie hier insgesamt einnehmen, ist jetzt überhaupt gar nicht klar geworden. Schließen Sie sich den Zitaten an oder schließen Sie sich nicht an? Das haben Sie nicht ein Mal klar gesagt. Sie haben nur gesagt, dass Sie, nein, Sie haben nicht einmal gesagt, dass Sie zitieren, sondern Sie haben einfach Artikel, die so im Internet stehen, eins zu eins vorgelesen. Ich konnte leider auch nicht alles verstehen, weil das bei meinen Nachbarinnen zur allgemeinen Erheiterung führte.

(Horst Förster, AfD: Sagen Sie mal, was Sie meinen!)

Teilweise hat man das ja mitgelesen. Also ehrlich gesagt, ist das ein bisschen merkwürdig.

Einen Schwerpunkt meiner Ausführungen hat mir der Innenminister fast wortgleich vorweggenommen. Das betrifft den sehr geschätzten ehemaligen Kollegen Heinz Müller, unseren heutigen Datenschutzbeauftragten, denn die Ausführungen, die wir hier zur Erfordernis in seinem Zuständigkeitsbereich treffen müssen als Vorgabe, hat Herr Caffier ja schon klar, also fast, wie gesagt, wortwörtlich ausgeführt, so, wie ich das hier auf meinem Zettel stehen habe.

(Minister Lorenz Caffier: Aber nicht aus dem Internet.)