Dann ist auch die Frage, darauf müssen Sie vielleicht auch noch Antworten finden: Wer soll denn das eigentlich
machen, mit welchem Geld soll das bezahlt werden? Der Minister hat gesagt, 7.500 Brutpaare müssten jedes Jahr geschossen werden, um den Bestand zumindest in kleinen Stücken abzusenken. Also wer soll das machen? Wie viel wird das kosten? Wer soll das finanzieren?
Das sind alles Fragen, die man hier aufwerfen kann, zu denen Sie scheinbar keine Antworten kennen. Dennoch würde ich Sie bitten, das in Ihrem folgenden Redebeitrag hier auch vorzutragen.
wir brauchen eine Obergrenze für den Wolf, und zwar muss die bei null liegen. Jetzt brauchen wir eine Obergrenze beim Kormoran, demnächst brauchen wir die Obergrenze
(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich wäre für eine AfD-Obergrenze. – Zuruf von Simone Oldenburg, DIE LINKE)
Listen Sie doch einfach mal auf, wofür wir alles eine Obergrenze wollen! Machen Sie hier einen Sammelbeschluss und dann haben wir das Ganze auch mal abgeräumt. Also wirklich, mir stehts bis hier!
(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)
Herr Weber, wenn Sie eine Frage haben, dann können Sie die gern stellen, ansonsten bitte ich, davon Abstand zu nehmen.
Es ist doch ganz klar, dass wir hier die Bedrohung für bestimmte Fischarten und auch vielleicht für bestimmte Fischbestände haben. Das stellen wir doch gar nicht zur Diskussion. Trotzdem müssen Sie einfach mal anerkennen, welchen Rechtsrahmen wir haben, dass wir uns hier in einem rechtlich begründeten Raum bewegen. Und wenn wir dann Dinge ändern wollen, dann müssen wir die Ebenen beachten. Der Minister hat in den letzten Monaten und Jahren immer wieder betont, dass er dafür einsteht und sich dafür auf Bundesebene einsetzt, einfach, dass der Kormoran in Anhang II kommt.
Ich weiß nicht, was Sie hier mit so einem wiederkehrenden Antrag erreichen wollen. Für mich ist das hinfällig.
ich habe es beim letzten Mal zum Schwan gesagt, meinetwegen können wir den Kormoran, wenn er dann irgendwann bejagt werden darf, in die Speisekarte aufnehmen.
(Heiterkeit bei Andreas Butzki, SPD – Peter Ritter, DIE LINKE: Der schmeckt nicht. – Thomas Schwarz, SPD: Schon mal probiert? – Peter Ritter, DIE LINKE: Natürlich, beim Parlamentarischen Abend.)
Sie haben vielleicht auch Interesse daran, Ihre Gefriertruhe so weit zu füllen, dann bitte schön. Dazu ist nichts mehr zu sagen. Der Antrag ist abzulehnen, ganz einfach wegen der Gesetzlichkeit.
Werte Präsidentin! Sehr geehrte Kollegen Abgeordnete! Liebe Bürger im Lande MecklenburgVorpommern! Werte Gäste im Saal!
(Peter Ritter, DIE LINKE: Na, die hauen vor Schreck ab. Die hauen vor Schreck ab, Herr Lerche. Die wissen, warum.)
Unser Antrag zielt auf drei wesentliche Punkte ab, der wichtigste, Schutz unserer nachwachsenden Bionahrungsmittel,
weiterhin Schutz unserer vielfältigen Fauna in Mecklenburg-Vorpommern und auch Schutz unserer Flora in Mecklenburg-Vorpommern.
Bei den tierischen Nahrungsmitteln ist der Fisch das gesündeste Produkt. Ich spare mir aufgrund der kurzen Redezeit die wissenschaftlichen Ausführungen.
(Thomas Krüger, SPD: Schade! – Peter Ritter, DIE LINKE: Sie müssen nächstes Mal mit den Bürgern von Mecklenburg-Vorpommern reden.)
Als Nahrungskonkurrenten beim Fisch haben Sie hier in Mecklenburg-Vorpommern den Fischreiher, den See- und Fischadler, den Haubentaucher und den Fischotter.
Da diese Arten in überschaubaren Populationen vorkommen, brauchen wir darauf nicht mehr einzugehen. Unser Hauptkonkurrent ist und bleibt der Kormoran,
der Hauptkonkurrent des Menschen bei der fischlichen Nahrung, ein sogenannter Fressfeind, genau. Ein Kormoran vertilgt, das wurde hier schon ein paar Mal gesagt, am Tag circa 500 Gramm Fisch, die Einzeltiere 300, die Bruttiere 500 bis 750 Gramm. Ich wiederhole: Ein Kormoran vertilgt am Tag im Durchschnitt 500 Gramm Fisch!
Hinzu kommen noch durch seine Jagdart viele verendete Tiere, also verendete Fische, die an den Bissverletzungen sterben.
Kommen wir nun auf die letzte Plenarsitzung zurück. Dort haben wir gemeinsam Maßnahmen beschlossen, um der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen,
hauptsächlich die Reduzierung der Wildschweinpopulation. Das Gleiche können wir demnächst nach Gesprächen im Landwirtschaftsausschuss bei der Ausbreitung der – ich nenne es einfach mal so – Fischpest für den Kormoran beschließen.