Protocol of the Session on September 27, 2017

(Thomas Krüger, SPD: Also Sie haben keine Meinung dazu. Okay, das nehme ich zur Kenntnis.)

Eine Meinung habe ich.

(Thomas Krüger, SPD: Na, sagen Sie doch mal: Wollen Sie die abschießen?)

Die restlichen würde ich abschießen, selbstverständlich.

(Thomas Krüger, SPD: Das heißt, Sie betrachten es zusammen, alle in Deutschland.)

Alles, was über 250 Tiere ist.

(Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)

Aber ich komme dazu noch im Einzelnen, Herr Krüger.

(Thomas Krüger, SPD: Sie betrachten es in Deutschland zusammen und alle müssen abgeschossen werden?)

Herr Krüger, beruhigen Sie sich! Ihnen darf keiner was tun.

(Unruhe vonseiten der Fraktion der CDU)

(Andreas Butzki, SPD: Was ist mit den Wildschweinen?)

Werden diese dann abgeschoben

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und Bernhard Wildt, BMV)

oder entnehmen Sie diese laut Ihrer Redewendung? Was heißt „entnehmen“? Das ist doch schon wieder so ein Wort! Fassen Sie dem Wolf ins Genick

(Thomas Krüger, SPD: Das ist abgegriffen.)

und stecken Sie ihn in eine Karnickelbuchte oder was soll mit ihm passieren?

(Beate Schlupp, CDU: Ich habe doch was dazu gesagt!)

Bei Punkt 3 wird es mit der Zustimmung etwas schwieriger.

(Beate Schlupp, CDU: Ich habe es deutlich gesagt!)

Was sind Ihrer Auffassung nach „praxistaugliche Wege zur Abwehr von Schäden“? Das Einzäunen ganzer Regionen und Landschaftsräume, die Abschaffung der Weidetierhaltung? Was, glauben Sie, tun die Tierhalter heute?

(Thomas Krüger, SPD: Hat der Minister das nicht ganz klar beantwortet?)

Glauben Sie nicht, dass die bereits alle wirtschaftlich vertretbaren Mittel einsetzen, um ihre Existenzgrundlage zu erhalten? Je mehr Wölfe es gibt, desto schwieriger wird es, die Herden vollumfänglich zu schützen. Da können Sie den Landwirten noch so viel Geld als Wiedergutmachung zahlen, sie werden irgendwann schlichtweg die Nase voll haben

(Thomas Krüger, SPD: Also in der Konsequenz alle abschießen, oder wie?!)

und Ihren Naturschutzträumereien eine kalte Schulter zeigen. Was sollen bitte Vergrämungsmaßnahmen sein? Glauben Sie, dass ein Elektrozaun einen hungrigen Wolf aufhält? Das sind Raubtiere, genetisch programmiert, Beute zu machen.

Da sind wir auch schon bei Punkt 4. Was ist denn bitte ein Problemwolf? Ein Tier, welches sich nicht an die vegetarische Lebensweise hält, sondern entsprechend seiner Natur Beute macht, Schafe, Ziegen und Rinder zur Strecke bringt? Da muss man sich schon fragen, wer sich diesen Stuss ausgedacht hat!

(Andreas Butzki, SPD: Na, na! – Thomas Krüger, SPD: Der Wolf selbst. – Zuruf vonseiten der Fraktion der CDU: Der Wolf!)

Problemwölfe, Problembiber und ich bin dann wahrscheinlich ein Problempolitiker.

(Minister Dr. Till Backhaus: Das stimmt. – Andreas Butzki, SPD: Richtig erkannt!)

Das glaube ich Ihnen.

(Minister Dr. Till Backhaus: Gescheitert, ja.)

(Torsten Renz, CDU: So, weiter jetzt!)

Für mich ist jeder Wolf, der den Kopf aus dem Wald steckt, ein Problemwolf,

(Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

der abgeschossen und nicht entnommen werden muss, um es mal deutlich zu sagen.

(Thomas Krüger, SPD: Ja, also alle. – Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)

Jeder, der den Kopf aus dem Wald steckt, Herr Krüger, Sie haben richtig gehört.

(Thomas Krüger, SPD: Er steckt den Kopf aus dem Wald und dann wollen Sie alle abschießen. Das ist ja das, was ich rausarbeiten wollte. Okay.)

Eine kleine Erhellung bliebe dann Punkt 5.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Ab 50 Meter, 52?)

Es gibt mit Sicherheit Regionen, in denen der Wolf auch in Deutschland wieder ein Zuhause finden kann und auch finden soll.

(Torsten Renz, CDU: Es sei denn, er steckt den Kopf aus dem Wald.)

Weitläufige Waldgebiete,

(Heiterkeit bei Torsten Renz, CDU: Dann natürlich nicht.)

Truppenübungsplätze und ehemalige Tagebaue sind prädestiniert dafür.

(Torsten Renz, CDU: Darf er da den Kopf aus dem Wald stecken?)

Nennen Sie das ruhig „entnehmen“. Wir sprechen da lieber Klartext und sagen ganz deutlich: Der Wolf muss in Deutschland bejagt werden können und somit, wo nötig, an einer raumgreifenden Ausbreitung gehindert werden.