Protocol of the Session on January 29, 2014

ich darf zitieren: „Die Länder und Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen“

(Zuruf von Minister Harry Glawe)

„bei der Finanzierung von Kinderkrippen, Kitas, Schulen und Hochschulen.“

(Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

„Damit sie diese Aufgaben besser bewältigen können, werden die Länder in der laufenden Legislaturperiode“, ich hoffe, Sie sitzen, „in Höhe von sechs Milliarden Euro entlastet.“

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU und Peter Ritter, DIE LINKE – Zurufe aus dem Plenum: Oh! – Peter Ritter, DIE LINKE: Ach! Echt?)

Das machen CDU/CSU und SPD im Bund, um die Länder in dem Bereich Familienpolitik zu entlasten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wer hätte das gedacht?! – Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Und danach kommt noch ein Satz. Auch den möchte ich zitieren, weil der, glaube ich, nicht alltäglich ist in so einem Koalitionsvertrag. Es geht nämlich weiter: „Sollten die veranschlagten Mittel für die Kinderbetreuung für den Aufwuchs nicht ausreichen,“

(Zuruf von Minister Harry Glawe)

„werden sie entsprechend des erkennbaren Bedarfes aufgestockt.“

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Erkennbarer Bedarf!)

Ich glaube, das ist eine gute Formulierung.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Ich denke, Sie haben die 6 Milliarden, die ich in dem Satz davor zitiert habe, noch nicht vergessen, Frau Bernhardt. Ansonsten kann ich Sie gerne noch mal daran erinnern.

(Egbert Liskow, CDU: So sind wir. – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Zu Ihrem letzten Punkt: Also da bin ich auch ganz erstaunt, wie Sie mit einem Dringlichkeitsantrag so ein Thema wie „Kinderrechte in das Grundgesetz“ einfach mal reinschieben,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Weil Sie es einfach abgelehnt haben, Herr Renz.)

so mittendrin in der letzten Sitzung. Weil Sie gerade in Berlin gehört haben, da passiert sonst was, schreiben Sie in so einen Antrag so ein wichtiges Thema,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Deshalb haben Sie abgelehnt? Super!)

„Kinderrechte in das Grundgesetz“, mit einem Satz als Formulierung hinein.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Und weil es so wichtig ist, lehnen Sie es ab.)

Da sage ich Ihnen nur: Ich glaube, bei dem Thema fehlt Ihnen die Ernsthaftigkeit,

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

wenn Sie in dieser Art und Weise mit uns dieses Thema diskutieren wollen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: So ein Spaßvogel!)

Insofern lehne ich dieses Anliegen für unsere Fraktion

(Peter Ritter, DIE LINKE: Weil es so wichtig ist, lehnen Sie es ab.)

zum jetzigen Zeitpunkt heute hier und an dieser Stelle ab.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sehr gut.)

Mein Einstieg war: Vor den Wahlen ist nach den Wahlen – wie Sie das auch immer auslegen wollen. Ich sage Ihnen nur: Das letzte Wahlergebnis zur Bundestagswahl hat eindeutig belegt, dass die Menschen es ablehnen, dass sich Politik überall einmischt, dass Politik organisiert – den Weg von der Wiege bis zur Bahre.

(Zurufe vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oooh! – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Wo er recht hat, hat er recht.)

Und daran sollten Sie denken, wenn Sie hier weiter mit diesen Anträgen hantieren. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Peter Ritter, DIE LINKE: Schön, dass er über sein eigenes Zeug lachen kann, ja.)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Abgeordnete und Vizepräsidentin Frau Gajek.

(Minister Harry Glawe: Das war ja noch gebremst.)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! So eine schöne emotionale Debatte,

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

die hier geführt wird, aber sie zeigt ja doch, wie gerade das Betreuungsgeld uns alle irgendwie umtreibt. Und da komme ich schon zu diesem Wort „treiben“. Meine liebe LINKE:

(Unruhe und Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE – Zuruf von Minister Harry Glawe)

Ich habe eine Bitte, aber ich glaube, dem kommt ihr nach. „,Kinderland M-Vʻ weiter vorantreiben!“ – Ich finde diesen Titel einfach schrecklich, weil jemanden voranzutreiben, hat irgendwie

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Eklig! Und dann auch noch Kinder vorantreiben!)

was für mich persönlich wie Fremdbestimmung, Dinge so zu treiben, als wenn ich auf der Flucht bin. Ich bitte einfach, solche Worte, denn Worte sind doch auch irgendwie Kampfbegriffe,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der CDU und DIE LINKE)

in diesem Zusammenhang vielleicht nicht so zu verwenden, weil wenn man dann den Antrag liest, sagt er ja was anderes.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der NPD)

Aber ich möchte auf das Betreuungsgeld zu sprechen kommen.

(Egbert Liskow, CDU: Warum? – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Warum?!)

Mein lieber Kollege, Sie haben auch die Möglichkeit, hier vorne zu sprechen. Ich denke, wir sollten die Ernsthaftigkeit beibehalten.

(Andreas Butzki, SPD: Er hat doch nur eine Frage gestellt. Da können Sie doch antworten.)

Das Betreuungsgeld ist nämlich eine familienpolitische Maßnahme, die nach hinten gewandt ist.