wenn Sie Bürgernähe fordern und die wirklichen Probleme der Bürger hier überhaupt gar nicht zur Sprache bringen?
Ihr Armenhaus, Herr Sellering, zwingt täglich über 74.000 Menschen, als sogenannte Auspendler ihr Geld meist weit außerhalb unseres Bundeslandes zu verdienen. Tägliche Fahrten nach Hamburg und Lübeck sind
keine Seltenheit und ruinieren die Gesundheit der Schaffenden ebenso wie nicht selten auch ihre Familien, denn wenn sie nach 14 Stunden Arbeit und Autofahrt nach Hause kommen, findet dort eben überhaupt kein Familienleben mehr statt.
Natürlich fehlt in Ihren Ausführungen der Hinweis auf den sogenannten demografischen Wandel nicht – auch wieder eine Begrifflichkeit, hinter der die Tatsache verborgen oder zumindest verschleiert werden soll, dass Mecklenburg und Vorpommern, ja, das gesamte BRD-Konstrukt schon in wenigen Jahrzehnten ein riesiges Altenheim sein wird.
Dazu haben wir von Ihnen vorhin als einzige geplante Gegenmaßnahme Folgendes vernommen: „… das Projekt ,Neue Dorfmitte‘, mit dem alte Kaufhallen wieder eröffnet werden sollen, in denen es aber nicht nur Brot und Zucker zu kaufen gibt, sondern auch medizinische und soziale Dienstleistungen angeboten werden.“ Das ganze nannten Sie …
Ich stelle mir gerade vor, Herr Ministerpräsident, Sie in Begleitung von Frau Sylvia Bretschneider in zehn Jahren als alte Oma und Opa im Milchladen irgendwo in Pommern
beim Brot- und Zuckereinkauf mit anschließender HerzKreislauf-Untersuchung in einem Separee dieses Etablissements.
Herr Abgeordneter Pastörs, ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, ich hatte Ihnen gesagt, dass Sie bitte das Wort „Pommern“ nicht verwenden möchten.
(Der Abgeordnete Udo Pastörs wendet sich vom Rednerpult ab und spricht die Vizepräsidentin an. – Zurufe von Peter Ritter, DIE LINKE, und Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ich erteile Ihnen dafür einen Ordnungsruf. Das ist somit Ihr dritter Ordnungsruf. Das heißt also eine Wortentziehung für diesen Beitrag.
Sie hatten eine Minute Redezeit und ich habe Ihnen einen Ordnungsruf erteilt, das war der dritte Ordnungsruf. Sie haben beim zweiten Ordnungsruf eine Belehrung erhalten, das heißt also, der Wortentzug gilt für den Redebeitrag.
Ich fordere jetzt die nächste Wortmeldung auf, und zwar die Abgeordnete Frau Dr. Schwenke von der Fraktion DIE LINKE.
Weder in der Regierungserklärung noch bei den bisherigen Beiträgen der Koalitionsfraktionen sind die Worte „Umwelt“, „Naturschutz“, „Klimaschutz“ oder „Landwirtschaft“ gefallen.