Protocol of the Session on September 6, 2013

Es geht darum, den Innenminister darin zu bestärken, alles zu tun, dass diese Zahl 230, das ist beschämend für Deutschland, endlich hochgeht, also dass die Menschen hier herkommen können, insbesondere – das hat Frau Tegtmeier gesagt, das hat Herr Silkeit gesagt, Herr AlSabty – sind Kinder und Jugendliche davon betroffen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist die Sauerei.)

Was machen wir denn, wenn diese Kinder gar nicht …

(Udo Pastörs, NPD: Es geht nicht nur um Kinder und Jugendliche, sondern auch um Erwachsene und Greise. Das sind auch Menschen. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Ja, mache ich, Herr Nieszery.

(Udo Pastörs, NPD: Das ist nur eine Frage der Quantität und der Organisation und ob wir es wollen oder nicht.)

Denn diese Kinder sind insbesondere davon betroffen und wir müssen hier in Deutschland alles dafür tun, dass diese Kinder, Jugendlichen, Älteren,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach Gott, und das machen wir nicht?)

Frauen und Männer nach Deutschland kommen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Machen wir das nicht?)

Nein, machen wir nicht, wenn 230 Menschen erst in Deutschland sind und …

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Liegt das an uns?)

Nein, aber wir können doch als Land mit gutem Beispiel vorangehen.

(allgemeine Unruhe – Vincent Kokert, CDU: Dann machen Sie uns doch den Vorwurf nicht! – Udo Pastörs, NPD: Lassen Sie die Millionen Notleidenden aus Syrien nach Deutschland kommen!)

Ich habe gerade den Paragrafen 23 hier zitiert und den Kommentar dazu. Und vorhin haben Ihre Kolleginnen und Kollegen, gerade aus der SPD, auch gefragt, warum erst 230 Menschen hier sind. Ich denke, hier sollte die Landesregierung sich noch mal zusammensetzen. Dass ein bisschen Druck von der Opposition nützen kann, haben wir ja festgestellt. Und ich würde mir einfach wünschen, dass die Landesregierung uns als Opposition mit einbezieht,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

wenn es darum geht, Menschen hier Zuflucht zu geben.

Und ich denke, Mecklenburg-Vorpommern – wir reden immer von Zuwanderung,

(David Petereit, NPD: Das ist ein Riesenunterschied.)

wir reden immer davon, dass wir diese begrüßen –,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist eine Riesensauerei, was Sie da vortragen, eine Riesensauerei.)

ich denke, das ist ein Zeichen, Herr Nieszery. Das ist ein Zeichen.

(Udo Pastörs, NPD: Man muss ein Zeichen setzen.)

Ich wünsche mir, dass wir hier auf die Ergänzung der Verpflichtungsermächtigung

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

des Paragrafen 68 verzichten, denn es kann nicht sein, dass nur die nach Deutschland kommen, wo es mög- licherweise hier Finanzen und den notwendigen Geldbeutel gibt.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Das ist nicht der Fall. Das spricht …

(Udo Pastörs, NPD: Nein, wir wollen die Mittellosen. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Lassen Sie mich doch mal aussprechen!

(David Petereit, NPD: Das kann sich doch keiner anhören. Blödsinn!)

Dafür spricht ja

(Stefan Köster, NPD: Die grünen Weltbeglücker!)

offensichtlich auch die Zahl 230, dass die Rahmenbedingungen nicht stimmen, und da müssen wir was ändern. Und ich erwarte von der Landesregierung – auch von unserem Ministerpräsidenten –,

(Udo Pastörs, NPD: Wir brauchen sechsspurige Einbahnstraßen von Syrien nach Deutschland.)

sich hierfür einzusetzen, dass Mecklenburg-Vorpommern ein Land für Zuwanderung ist. – Ich danke für die Aufmerksamkeit

(Michael Andrejewski, NPD: Unbegrenzt.)

und bitte um Zustimmung zu unserem Antrag.

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ums Wort gebeten hat noch einmal der Minister für Inneres und Sport.

(Udo Pastörs, NPD: Herr Innenminister, stellen Sie die Sache klar!)

Sehr geehrte Frau Gajek, ich hatte an und für sich vor, nicht noch mal zu reden bei diesem durchaus ernsthaften Antrag. Aber man kann das, was Sie hier dargestellt haben, auch nicht einfach so im Raum stehen lassen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das geht auch wirklich nicht. Das ist eine Sauerei. Mann, Mann, Mann!)

Die Situation ist erstens so, dass die Bundesregierung im Rahmen des europäischen Verbunds die aufzunehmenden Zahlen vereinbart

(Unruhe bei Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE)

und die Länder in der Bundesrepublik Deutschland die Asylbewerber aufnehmen, weil die Landesregierung, die sie tragenden Fraktionen und die Innenminister zuständig sind für die Unterbringung, für die Aufnahme von Asylbewerbern.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Das sind Flüchtlinge.)

Und dass wir uns als Innenminister,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Das sind Flüchtlinge. – Unruhe bei Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE)

dass wir uns als Innenminister vereinbart haben, wenn die Asylbewerberzahl der 5.000 des Kontingents erschöpft ist, dass wir relativ kurzfristig reagieren, hier weitere Maßnahmen vorzunehmen. Das ist auch innerhalb der Innenminister so vereinbart, und dazu stehe ich, dazu stehen wir auch.

Aber Sie sollen nicht den Eindruck erwecken in der Bevölkerung, dass wir als Land bestimmte Entwicklungen beeinflussen können, die so nicht beeinflussbar sind. Wir werden alles dafür tun, dass wir die uns zugewiesenen Asylbewerber ordnungsgemäß unterbringen und dass wir auch die Zahlen, die wir vereinbart haben, und zwar mit dem UNHCR – das habe ich damals zu der Zeit, als ich noch Vorsitzender der IMK war, auch in Berlin mit dem Kommissar unter anderem getan –, dass die Zahlen auch durch die Länder erfüllt werden. Aber wir brauchen erst mal die Asylbewerber, die in die Bundesrepublik Deutschland oder in andere europäische Länder einreisen. Und wie Sie gehört haben,