Protocol of the Session on April 25, 2013

(Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Und versuchen Sie nicht, uns etwas anderes vorzu- gaukeln.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Wie der Ministerpräsident …

(Jochen Schulte, SPD: Herr Holter, Sie

wissen ganz genau, dass wir gerade

für die Finanzierung durch die Nord/LB

die entsprechenden Bürgschaften brauchen. –

Für einen ehemaligen

Minister ist das ein sehr schwacher Vortrag,

Herr Holter, ein sehr schwacher Vortrag. –

So einfach

ist das manchmal.)

Ich höre Ihnen gerne zu, ich habe ja ausreichend Zeit.

Wie der Ministerpräsident bei seinem Besuch in meiner Fraktion ausgeführt hatte, gibt es keinen Plan B, keine Alternativen zu dem vorliegenden Verfahren. Änderungen wurden von vornherein ausgeschlossen. Die Opposition soll hier überfahren und unter Druck gesetzt werden.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist doch gar nicht wahr, Herr Holter.)

Mich überrascht das nicht. Das ist Ihre übliche Art, Politik zu machen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nein, nein.)

Ich halte das für schwer fahrlässig, wenig zielführend für eine positive Entwicklung der Maritimen in unserem Land.

Kommen wir mal zu den zehn Prüfkriterien aus dem Eckpunktepapier, die Grundlage für eine Entscheidung über die entsprechenden Anträge sein sollen. Sofort ins Auge fällt die Anforderung, dass die Werft in ihrem Auftragsbuch eine Auslastung über einen Zeitraum von zwei Jahren nachweisen muss.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

Sie waren ja nicht da, Herr Nieszery, Sie werden sich berichten lassen haben, in Kiel wurde gesagt: Durchhalten, zwei Jahre noch, eine schwierige Zeit, durchhalten! Welche Werft, frage ich Sie, kann heute nachweisen, dass sie einen Auftragsbestand für zwei Jahre hat? Nennen Sie mir diese Werft, vom Marinekriegsschiffbau mal abgesehen! Nennen Sie mir eine Werft, die das nachweisen kann! Sie stellen Kriterien auf,

(Zurufe von Jochen Schulte, SPD, und Regine Lück, DIE LINKE)

Sie stellen Kriterien auf …

Wir haben das doch gerade, Herr Schulte, im Unter- suchungsausschuss am Montag hier durchdekliniert, wie werthaltig ein Orderbuch tatsächlich sein kann. Genau darum geht es doch: Welche Kriterien stellen Sie hier auf, was Sie von den Werften verlangen? Das kann doch nicht sein, was Sie hier von den Werften im Einzelnen verlangen. Und deswegen, meine Damen und Herren, ist diese, alleine schon diese Frage für mich bedenkenswert und einfach zweifelhaft, ob das der richtige Weg ist.

Des Weiteren stellt sich die Frage, wie das geplante Management finanziert werden soll. Soll das in Zukunft auch so sein, dass die Werften all die Gutachter, die Schiffbausachverständigen bezahlen, die die einzelnen Punkte des Prüfrasters erarbeiten und bearbeiten? Wird das am Ende der Werft in Rechnung gestellt, führt das bekanntermaßen zu erheblichen finanziellen Belastungen für die Werft oder wird das Land die Finanzierung übernehmen? Hier schließt sich unmittelbar die Frage an: Über welche Summen reden wir eigentlich? Darüber wird in dem vorliegenden Papier überhaupt nicht gesprochen. Doch Sie wollen doch ab übermorgen, eigentlich ab morgen genau nach Ihren Eckpunkten verfahren. Und diese Antworten geben Sie einfach nicht.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Das sind nur einige der vielen inhaltlichen Fragen, die nicht beantwortet sind.

Aber, meine Damen und Herren, es gibt auch eine ganze Reihe staatsrechtlicher Probleme. Vor uns, meine Damen und Herren Abgeordneten, liegt ein Offenbarungseid der Landesregierung. Sie leistet einen Offenbarungseid darüber, dass sie nicht mehr in der Lage ist, kein Interesse mehr oder Angst davor hat,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Die Angst vor der eigenen Courage jetzt der Landesregierung in die Schuhe zu schieben, das ist ja wirklich lächerlich!)

eine originäre Aufgabe der Exekutive zu erfüllen. Anders,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist lächerlich, Herr Holter! – Regine Lück, DIE LINKE: Paradigmenwechsel ist das.)

anders ist die vorliegende Entschließung nicht zu be- werten.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mann, Mann, Mann, Mann, Mann!)

Es handelt sich nicht um eine Kompetenzerweiterung des Landtages, wie es uns schmackhaft gemacht werden soll. Die Landesregierung will vielmehr ihre Verantwortung auf den Landtag abwälzen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Hasenfuß!)

aber nicht auf den Landtag als Ganzes, nein, auf einen Unterausschuss, wie immer dieser auch aussehen mag.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Soll, Herr Holter.)

Schon das ist verfassungsrechtlich höchst bedenklich

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da besteht Gestaltungsmöglichkeit. Auch das haben wir erörtert.)

und würde ein in der Bundesrepublik einmaliges Verfahren darstellen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da besteht Gestaltungsmöglichkeit des Landtages.)

Herr Nieszery, Sie können ja hier erzählen, was Sie wollen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das haben wir beide besprochen.)

ich habe Ihnen diese Fragen gestellt in unserem Gespräch. Sie haben auf diese Fragen nicht geantwortet.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ich habe Ihnen gesagt, da besteht Gestaltungsspielraum des Landtages. Und der besteht nach wie vor und jetzt erzählen Sie hier keine Lügen!)

Die GRÜNEN...

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie lügen, Herr Holter.)

Ich lüge überhaupt nicht. Ich spreche hier die Wahrheit aus.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie lügen!)

Und das muss, es muss erlaubt sein...