Ich verstehe Sie nicht, Sie müssen ein bisschen lauter reden, Herr Pastörs. Können Sie ein bisschen lauter reden?
Ich weiß nicht, wie ich mich noch verständlich machen soll. Ich weiß auch nicht, wie ich „kurze prägnante Zwischenrufe“ weiter definieren soll. Sie haben 15 Minuten Redezeit. Schreiben Sie sich auf, was Sie zu sagen haben, und nutzen Sie die 15 Minuten und äußern Sie sich dann! Ich hoffe, das ist jetzt verständlich gewesen.
Meine Damen und Herren, wenden wir uns noch einem weiteren Politikfeld zu, das die Seelenverwandtschaft zwischen NPD und NSDAP deutlich macht, der Kultur.
In der NS-Zeit wurde deutsche Kultur völkisch interpretiert, das heißt, auf das Wesen des deutschen Volkes als Rassegemeinschaft bezogen.
Wie unmittelbar die Sichtweise der NPD aus dieser Naziideologie abgeleitet ist, lässt sich an folgender Aussage ablesen. Der für seinen intellektuellen Scharfsinn bekannte ehemalige kulturpolitische Sprecher der NPDFraktion, Birger Lüssow, definierte Kultur in einer Rede in der letzten Legislaturperiode als, ich zitiere, und glauben Sie mir, diese Worte kommen mir nur schwer über die Lippen, er definierte Kultur als, Zitat, „die Gesamtheit aller aus der biologischen Eigenart eines Volkes wur
zelnden schöpferischen Leistungs- und Lebensäußerung, Lebenshaltung, Gesittung und Gesinnung.“ Zitatende.
„Kultur“, meine Damen und Herren, wird bei der NPD, wie auch alles andere, nicht ohne das sogenannte Völkische gedacht.
So soll eine angebliche „fremde Mehrheitskultur“ zum „Völkermord an den Einheimischen“ führen. Die NPD fordert „deutsche Kulturlandschaften“ und stellt die „deutsche Kultur“ als höherwertig gegenüber anderen dar.
Meine Damen und Herren, wenn ich dann aber an die Vorträge von Herrn Köster und Herrn Müller zu Theaterkonzepten in Mecklenburg-Vorpommern denke, dann wird mir richtig braun vor Augen. Während Herr Müller in seiner Rede ganz offensichtlich zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Namen Franz Grillparzer konfrontiert wurde und diesen grandios verstolperte,
war sich Herr Köster nicht zu schade, uns mit seinen oberspießigen Auffassungen von gelungenen Theaterinszenierungen zu behelligen.
Dies alles, meine Damen und Herren, mag auf den ersten Blick komisch wirken, aber hinter diesem kulturlosen Geschwafel lauert eine ernste Gefahr.
Denn Herr Köster und mit ihm seine germanischen Kulturgiganten von der NPD wollen Herren und Hüter des guten Geschmacks werden und verbindlich definieren, was gute deutsche Kultur ist.
Und auch das hatten wir schon einmal, meine Damen und Herren, und die fade kulturelle Hausmannskost der Nazis endete schließlich mit einem Exodus, dem Berufsverbot oder gar der Ermordung der bedeutendsten deutschen Künstler und einer Verbannung ihrer Werke aus der Öffentlichkeit.
Meine Herren Nazis, seien Sie sich sicher, auch wenn sich die demokratischen Parteien hierzulande gerade über Theaterkonzeptionen streiten, so sind wir uns doch in einem völlig einig: Niemals wieder wird es Ihnen gelingen, uns unsere Selbstbestimmung und unsere Freiheit zu nehmen.
(Udo Pastörs, NPD: Das erzählen Sie mal Ihren Hartz-IV-Empfängern! Erzählen Sie denen mal was von Freiheit!)
welches Buch er liest und welche Musik er hört oder welchen Film und welche Theaterinszenierung er gut oder schlecht findet. Wir werden uns mit allen Mitteln, mit allen Mitteln dagegen wehren, dass Sie jemals wieder,
Meine Damen und Herren, es ist nur schwer zu ertragen, wie Sie, Herr Pastörs, versuchen, Ihrer menschenverachtenden Ideologie einen gutbürgerlichen Schein zu verleihen.
Die NPD tritt vordergründig als Anwalt des kleinen Mannes auf. In Wahrheit jedoch ist Ihnen das Individuum völlig egal,
(Udo Pastörs, NPD: Wie Sie das alles wissen?! – Stefan Köster, NPD: Sie sind ja ein richtig weiser Mann.)
weil nur Ihre Volksgemeinschaft zählt, der sich jeder Einzelne unterzuordnen hat oder zur Not eben durch Gewalt zur Unterordnung gezwungen wird. Glauben Sie mir, ich habe mit ein paar Aussteigern aus Ihrer Szene gesprochen.
Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion, verurteilt wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung, oder