Protocol of the Session on October 24, 2012

(Udo Pastörs, NPD: Deutsche Staatsangehörige sind.)

das moderne Deutschland viel besser und wesentlich sympathischer repräsentieren als Sie.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Udo Pastörs, NPD: Diese subjektive Äußerung sei Ihnen zugestanden.)

Aber, meine Damen und Herren, unverfrorener und deutlicher, als Sie es mit diesen Worten getan haben, Herr Pastörs, kann man seine Verfassungsfeindlichkeit und seine Menschenverachtung kaum zum Ausdruck bringen. Von dieser kruden Weltsicht des Herrn Pastörs, meine Damen und Herren,

(Udo Pastörs, NPD: Nun mal langsam!)

ist es nur ein kurzer Schritt zum offen formulierten Rassenhass des Adolf Hitlers.

(Michael Andrejewski, NPD: Wenn man sich das so zurechtkonstruieren will.)

Meine Damen und Herren, der deutsch-britische Publizist Sebastian Haffner

(Udo Pastörs, NPD: Ach der, das ist genau der Richtige.)

hat Hitlers diesbezügliche Theorie aus meiner Sicht prägnant und schlüssig erklärt. Danach ist der Jude oder besser gesagt das internationale Weltjudentum an allem schuld, am Pazifismus und Internationalismus, am Kapitalismus und Sozialismus, am Parlamentarismus und an der Demokratie natürlich auch.

(Stefan Köster, NPD: Vielleicht auch am Nationalsozialismus.)

Das internationale Judentum stelle mit diesen verschiedenen Varianten seine Weltherrschaft auf infame Weise sicher

(Udo Pastörs, NPD: Und das glauben Sie, dass das so sei?)

und sei der Sündenbock für alles, was in den Augen der Nationalsozialisten schlecht und verwerflich ist.

(Udo Pastörs, NPD: So ein Schmarrn!)

Deshalb müsse es aus deren Sicht von den „arischen Völkern“ im Kampf um Lebensraum gnadenlos bekämpft werden. Soweit Haffner zu Hitler.

(Udo Pastörs, NPD: So eine Aussage ist mir nicht zu eigen.)

Meine Damen und Herren, auch die NPD vertritt ein solches Weltbild,

(Stefan Köster, NPD: Das ist doch Unfug!)

mit unwesentlichen Aktualisierungen.

(Udo Pastörs, NPD: Das ist doch absoluter Unfug! Das hätten Sie gern, dass wir uns das zu eigen machen.)

So werden die Vereinten Nationen und die Europäische Union beschimpft und verächtlich gemacht,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Kapitalismus und Sozialismus fundamental kritisiert,

(Udo Pastörs, NPD: Ja, ja, raus aus der EU! Zu verfassungsfeindlich!)

Parlamentarismus und Demokratie abgelehnt und verleumdet. Schuld in den Augen der NPD ist jetzt nicht mehr allein das „internationale Judentum“, schuld sind jetzt die „Knechte und Volksfeinde“ in den Regierungen, Parlamenten und Parteien.

(Michael Andrejewski, NPD: Die unfähigen Blockparteien sind schuld.)

Schuld sind die „gleichgeschalteten Medien“, schuld ist die „EU-Fremdherrschaft“ und schuld ist die „angloamerikanische Kamarilla“ und so weiter und so fort.

(Udo Pastörs, NPD: Die Kamarilla? Ich hab nicht von Kamarilla gesprochen.)

Das haben Sie mal selbst gesagt, Herr Pastörs.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ja, ja, natürlich.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Besonders, meine Damen und Herren, besonders die Europafeindlichkeit ist kennzeichnend für die NPD.

(Udo Pastörs, NPD: Nein, EU-Feindlichkeit, nicht Europafeindlichkeit! Das ist ein weiter Unterschied.)

Brüssel ist für die NPD ganz offenbar das neue Versailles, der Ort der Knechtschaft und der Fremdbestimmung,

(Michael Andrejewski, NPD: Gut gesagt.)

der Ort der Ausplünderung der deutschen Kassen, nicht wahr,

(Udo Pastörs, NPD: Selbstverständlich. Über den Euro, über den Euro zum Beispiel.)

und das deutsche Grab schlechthin, Herr Pastörs.

Und als Hauptsündenböcke, meine Damen und Herren, um die Parallelen fortzuführen, gelten jetzt Menschen mit Migrationshintergrund und Asylsuchende, die angeblich die Sozialkassen ausplündern und den Deutschen die Arbeit wegnehmen.

Ausländer, meine Damen und Herren, nehmen in der Ideologie der Neonazis von der NPD den Platz der jüdischen Bevölkerung der NSDAP-Zeit ein.

(Stefan Köster, NPD: Oh, oh, oh, oh! – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Pastörs und Konsorten sprechen in unanständiger Weise von „Überfremdungsdruck“, von „Sozialschmarotzern“ und von der „asiatisch-negroiden Ausländerflut“. Das sind Worte, meine Damen und Herren, bei denen es einen

zwangsläufig schaudert, erinnern sie doch stark an die Herabwürdigung bestimmter Gruppen, die der NSDiktatur zu eigen war.

Direkte Folge dieser Herabwürdigung, Herr Pastörs, waren Ausgrenzung, Verfolgung, Entmenschlichung und letztendlich die Vernichtung von Millionen Menschen. Ich versichere Ihnen, Herr Pastörs, niemals wieder werden solche Grausamkeiten von deutschem Boden ausgehen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wir werden Sie, meine Herren Neonazis, von Anfang an und mit allen Mitteln daran hindern.

Meine Damen und Herren …

(Udo Pastörs, NPD: Sie massakrieren jetzt schon mittels der Bundeswehr als Söldner in Afghanistan Zivilisten.)

Ich verstehe Sie nicht, Sie müssen ein bisschen lauter reden, Herr Pastörs. Können Sie ein bisschen lauter reden?