(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Udo Pastörs, NPD: Diese subjektive Äußerung sei Ihnen zugestanden.)
Aber, meine Damen und Herren, unverfrorener und deutlicher, als Sie es mit diesen Worten getan haben, Herr Pastörs, kann man seine Verfassungsfeindlichkeit und seine Menschenverachtung kaum zum Ausdruck bringen. Von dieser kruden Weltsicht des Herrn Pastörs, meine Damen und Herren,
hat Hitlers diesbezügliche Theorie aus meiner Sicht prägnant und schlüssig erklärt. Danach ist der Jude oder besser gesagt das internationale Weltjudentum an allem schuld, am Pazifismus und Internationalismus, am Kapitalismus und Sozialismus, am Parlamentarismus und an der Demokratie natürlich auch.
Das internationale Judentum stelle mit diesen verschiedenen Varianten seine Weltherrschaft auf infame Weise sicher
und sei der Sündenbock für alles, was in den Augen der Nationalsozialisten schlecht und verwerflich ist.
Deshalb müsse es aus deren Sicht von den „arischen Völkern“ im Kampf um Lebensraum gnadenlos bekämpft werden. Soweit Haffner zu Hitler.
(Udo Pastörs, NPD: Das ist doch absoluter Unfug! Das hätten Sie gern, dass wir uns das zu eigen machen.)
Parlamentarismus und Demokratie abgelehnt und verleumdet. Schuld in den Augen der NPD ist jetzt nicht mehr allein das „internationale Judentum“, schuld sind jetzt die „Knechte und Volksfeinde“ in den Regierungen, Parlamenten und Parteien.
Schuld sind die „gleichgeschalteten Medien“, schuld ist die „EU-Fremdherrschaft“ und schuld ist die „angloamerikanische Kamarilla“ und so weiter und so fort.
(Udo Pastörs, NPD: Nein, EU-Feindlichkeit, nicht Europafeindlichkeit! Das ist ein weiter Unterschied.)
Brüssel ist für die NPD ganz offenbar das neue Versailles, der Ort der Knechtschaft und der Fremdbestimmung,
Und als Hauptsündenböcke, meine Damen und Herren, um die Parallelen fortzuführen, gelten jetzt Menschen mit Migrationshintergrund und Asylsuchende, die angeblich die Sozialkassen ausplündern und den Deutschen die Arbeit wegnehmen.
Ausländer, meine Damen und Herren, nehmen in der Ideologie der Neonazis von der NPD den Platz der jüdischen Bevölkerung der NSDAP-Zeit ein.
Pastörs und Konsorten sprechen in unanständiger Weise von „Überfremdungsdruck“, von „Sozialschmarotzern“ und von der „asiatisch-negroiden Ausländerflut“. Das sind Worte, meine Damen und Herren, bei denen es einen
zwangsläufig schaudert, erinnern sie doch stark an die Herabwürdigung bestimmter Gruppen, die der NSDiktatur zu eigen war.
Direkte Folge dieser Herabwürdigung, Herr Pastörs, waren Ausgrenzung, Verfolgung, Entmenschlichung und letztendlich die Vernichtung von Millionen Menschen. Ich versichere Ihnen, Herr Pastörs, niemals wieder werden solche Grausamkeiten von deutschem Boden ausgehen.
(Udo Pastörs, NPD: Sie massakrieren jetzt schon mittels der Bundeswehr als Söldner in Afghanistan Zivilisten.)
Ich verstehe Sie nicht, Sie müssen ein bisschen lauter reden, Herr Pastörs. Können Sie ein bisschen lauter reden?