Protocol of the Session on August 31, 2012

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Das war Ihre Positionierung. Und ich konnte heute von Frau Stramm nicht erkennen, dass sie davon auch nur ein Stück zurückgegangen ist.

(Vincent Kokert, CDU: Nein, richtig. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Und ich sage Ihnen ganz ehrlich, ja, wir sind bundesweit bekannt geworden und wir sind bekannt geworden bei denjenigen, die es betrifft,

(Vincent Kokert, CDU: Richtig.)

damit, dass wir an ihrer Seite stehen. Und das ist das Mindeste, was Politik machen muss, wenn sie es ehrlich meint damit, dass die Leute anständig bezahlt werden müssen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Genau.)

Sie haben versagt! Aber wissen Sie, was das Beste ist? Sie wurden nicht gebraucht bei dem Streit. Wir haben bewiesen, dass die ambulanten Pflegekräfte es auch alleine schaffen, mit Unterstützung der anderen demokratischen Fraktionen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Und wenn die Fraktion DIE LINKE in ihrem Wortbeitrag im März kritisiert, Zitat: „In unserem Land wird aber auch am meisten von allen Bundesländern für die häusliche Krankenpflege pro Kopf ausgegeben.“

(Vincent Kokert, CDU: Toll!)

„Mir erscheinen diese Ausgaben fraglich“ und so weiter, Zitatende,

(Vincent Kokert, CDU: Ja.)

dann kann ich Ihnen nur sagen, ja, wir geben in diesem Bereich am meisten aus. Und ich frage mich, wenn Sie Ihre Tour gemacht haben,

(Vincent Kokert, CDU: Was ist daran schlecht?)

warum Sie nicht wissen, warum es so ist.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das wissen wir.)

Wir haben die meisten älteren Menschen, deswegen geben wir mehr aus.

(Vincent Kokert, CDU: Deshalb habt ihr es auch kritisiert. Toll!)

Und wir haben erreicht, dass die Menschen nicht lange im Krankenhaus bleiben müssen. Aber dann brauchen sie im Anschluss eine vernünftige ambulante häusliche Krankenpflege und es ist das Prinzip, dass sie zu Hause gepflegt werden sollen und nicht im Krankenhaus. Was ist denn daran so schlimm? Ja, das kostet und dazu stehen wir. Und das zu kritisieren und gleichzeitig immer hohe Löhne zu fordern, ist doch widersprüchlich und unglaubwürdig.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Norbert Nieszery, SPD: So ist es.)

Ich will Ihnen weitere Zitate ersparen. Ziehen Sie sich einfach noch mal die Rede vom 15. März, es ist wirklich unterirdisch. Und dass Sie heute hier nicht die Größe haben, sich mal auch zu distanzieren und auch mal einen Fehler einzugestehen, das ist wirklich peinlich.

Und, Herr Holter, dass Sie mich dann noch vors Rohr schieben für die Peinlichkeiten Ihrer Fraktion, habe ich Ihnen ja eben schon gesagt, das war unter Ihrer Würde. Wenn Sie in Ihrer Rede am Mittwoch behaupten, dass ich selbst gesagt hätte, dass dieses Verfahren, dieser Antrag nichts bringt, dann stimmt das nicht. Ich habe mir noch mal meine eigene Rede gezogen und ich darf zitieren.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ja.)

Ich habe das Verfahren letztes Mal skizziert, so wie heute, und dann gesagt: „Und ja, es gibt die Selbstverwaltung. Und dieser Antrag, der wird auch an dem Verfahren konkret gar nichts ändern.“

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das habe ich zitiert.)

Genau das haben Sie zitiert. Und dieser Satz bezog sich darauf, dass wir an dem Verfahren Selbstverwaltung überhaupt gar nichts ändern wollen,

(Vincent Kokert, CDU: Ja. – Helmut Holter, DIE LINKE: Ja, richtig.)

aber dass wir politische Aussagen machen wollen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das wollten wir auch.)

Und was Sie dann verschwiegen haben, Herr Holter, ist, dass sich an diesen Satz ein zweiter anschloss. „Und dieser Antrag, der wird auch an dem Verfahren konkret gar nichts ändern.“

(Marc Reinhardt, CDU: Nepper, Schlepper, Bauernfänger.)

Und dann: „Aber“ – das steht eigentlich im echten Zusammenhang mit dem ersten Satz –, „was sollen wir denn tun als Abgeordnete und ich als Gesundheitsministerin, wenn Sie sich nicht positionieren gerade in einem Bereich, der der wichtigste ist für die Menschen, dass die Menschen gut gepflegt werden und dass die Leute, die das tun, auch dafür gutes Geld bekommen?“

Das war der Zusammenhang, Herr Holter, und ich schließe mich den Worten meines Fraktionsvorsitzenden

Herrn Nieszery an: So die Debatte zu führen, wo Sie mit dem Rücken an der Wand stehen, wo Sie eigentlich mal einen Fehler eingestehen müssten, ist unredlich.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sehr richtig.)

Und deshalb wiederhole ich gerne noch mal diese Position heute hier. Wenn es uns wirklich um die Menschen geht, die diese Pflege brauchen, und um die Menschen geht, die wirklich diesen Dienst an der Pflege machen, dann müssen wir als Landespolitiker, gerade bei einem Thema, das sich direkt in unserem Land abspielt, uns einmischen und sagen, wo die Reise hingehen soll. Das heißt nicht, dass wir die Selbstverwaltung infrage stellen, dass wir die Verhandlungen selbst führen, aber das heißt, dass wir denen den Rücken stärken, die die wichtige Arbeit machen, den Männern und Frauen, die häusliche ambulante Krankenpflege machen, und dass wir dafür Sorge tragen, dass die Versicherten in unserem Land die Leistungen bekommen, die sie brauchen.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Abgeordneten der Fraktion der SPD, der CDU und der GRÜNEN, dass sie diesen Kurs von Anfang an unterstützt haben, dass sie damit zeigen, dass die Menschen im Mittelpunkt der Politik stehen müssen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Die Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales hat die angemeldete Redezeit um zehn Minuten überschritten.

(Vincent Kokert, CDU: Das macht sie immer. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: So kurz war die?)

Gemäß Paragraf 85 unserer Geschäftsordnung steht dieser Zeitraum den Fraktionen, die nicht an der Regierung beteiligt sind, zusätzlich zur Verfügung.

Ich rufe auf für die Fraktion der NPD den Abgeordneten Herrn Köster.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Sicherstellung guter häuslicher Krankenpflege in Mecklenburg-Vorpommern – diesen Appell richten SPD und CDU an Krankenkassen und ambulante Pflegedienste. Mehr ist dieser Antrag jedoch nicht

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach, Herr Köster!)

und direkte Auswirkungen beinhaltet er auch nicht.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das wissen die Menschen im Land Gott sei Dank besser als Sie.)

Denn die angeblich so gut funktionierende Selbstverwaltung degradiert die politische Ebene hier im Land zum hilflosen Zuschauer.

Und dennoch gaukeln Sie den Bürgern vor, wirklich handeln zu können.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist kein Vorgaukeln, das ist die Wahrheit.)

Und das ist das Schlimme in Ihrem Land. Die politische Ebene ist dafür bekannt im Land,