Protocol of the Session on August 30, 2012

Wir werden aber dennoch auch dann dem geänderten Antrag unsere Zustimmung geben. Und ich sage das deshalb hier auch in aller Deutlichkeit, um einer eventuellen Legendenbildung dann wieder vorzubeugen,

(Vincent Kokert, CDU: Sehr gut, Herr Ritter.)

will aber darauf hinweisen, dass uns beide Punkte, die durch die Änderung und die Übernahme durch die Bündnisgrünen wegfallen, für uns wichtig sind und auch Bestätigung gefunden haben in den Redebeiträgen der Abgeordneten der Koalitionsfraktionen. Herr Kokert hat nicht umsonst darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, die Berufshaftpflicht zu thematisieren. Insofern ist es für uns schwer nachvollziehbar, dass man dann aber sagt, wir streichen den Punkt mal.

(Vincent Kokert, CDU: Steht ja noch ein bisschen mehr drin.)

Und Herr Barlen und alle anderen haben gesagt, dass es wichtig ist, dass es für gute und wichtige Arbeit auch einen guten Lohn gibt.

(Vincent Kokert, CDU: Ist doch auch okay.)

Und wir bleiben uns hier an dieser Stelle treu und fordern auch für die Hebammen in unserem Land 10 Euro Mindestlohn. Wir bedauern, dass durch die Übernahme auch dieser Punkt wegfällt. Wir werden aber dennoch dem geänderten Antrag zustimmen, weil uns das Thema zu wichtig ist, als dass wir hier nicht gemeinsam handeln können. – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Vincent Kokert, CDU: Guter Beitrag.)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung.

Ich lasse zunächst abstimmen über den Änderungsantrag der Fraktionen der CDU und SPD auf Drucksache 6/1080. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist der Änderungsantrag der Fraktionen der CDU und SPD auf Drucksache 6/1080 von der Fraktion der SPD, der CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN angenommen, bei Enthaltung der Fraktionen DIE LINKE und NPD.

Wer dem Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 6/1028 zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen,

(Heinz Müller, SPD: Mit den soeben beschlossenen Änderungen. – Vincent Kokert, CDU: Mit den Änderungen.)

in geänderter Form, genau, in der beschlossenen geänderten Form, den bitte ich um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in beschlossener geänderter Form angenommen, einstimmig durch alle Fraktionen.

Ich rufe nun auf den Tagesordnungspunkt 27: Beratung des Antrages der Fraktion der NPD – Ehe und Familie schützen – Keine steuerliche Gleichstellung mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, Drucksache 6/1040.

Antrag der Fraktion der NPD Ehe und Familie schützen – Keine steuerliche Gleichstellung mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften – Drucksache 6/1040 –

Das Wort zur Begründung hat

(Dr. Margret Seemann, SPD: Jetzt kommt der Frauenschläger wieder.)

der Abgeordnete Herr Köster von der Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Was für Absonderlichkeiten in dieser Republik vollzogen werden, ist schon schockierend.

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Johann-Georg Jaeger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Insbesondere, mit welcher Hartnäckigkeit und, man kann schon fast sagen, mit welcher kriminellen Energie ständig versucht wird, in dieser Republik die Institution der Ehe infrage zu stellen, ist bezeichnend für die politischen Zustände in diesem Land.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Kriminell? Was ist denn daran kriminell?)

Um zu beschreiben, was sich in den letzten Monaten auf der politischen Bühne getan hat,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

zitiere ich gerne einmal

(Dr. Margret Seemann, SPD: Der Einzige, der verurteilt ist als kriminell, sind Sie, und nicht wir.)

die nationalkonservative Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Dort heißt es, Zitat: „Es ist wieder Getöse angesagt.“

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich würde ja noch die „Deutsche Stimme“ zitieren.)

„Themen über gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland erhalten immer sofort“

(Peter Ritter, DIE LINKE: Oder den „Völkischen Beobachter“.)

„eine gewisse Resonanz“,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

„die der numerischen Bedeutung dieser Paare nicht angemessen ist. Es handelt sich um eine Randerscheinung der Gesellschaft.“ Zitatende.

Also ich wiederhole dieses gerne erneut.

(Johann-Georg Jaeger, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Warum Ihre Panik dann?)

Es wird gerade von den Medien und der politischen Klasse eine verschwindend kleine Randerscheinung in den Mittelpunkt der politischen Handlung gehoben.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Huh!)

Man könnte meinen, dass hier Klientelpolitik zum eigenen Nutzen betrieben wird.

(Thomas Krüger, SPD: Haben Sie Angst davor?)

Im Grunde könnten die Bestrebungen daher auch vernachlässigt werden,

(Dr. Margret Seemann, SPD: Ja, dann setzen Sie sich mal! Das hat sich erledigt.)

wären nicht ihre fatalen Folgen, denn die Forderung nach der Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft von Homosexuellen mit der der Ehe zwischen Frau und Mann, also der natürlichen Lebensform,

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

zeigt das ganze Ausmaß einer höchst,

(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Na, die Natur hat mehr zu bieten, als Sie sich denken können.)

zeigt das ganze Ausmaß einer höchst zukunftsfeindlichen Politik.

(Henning Foerster, DIE LINKE: Was für ein Menschenbild!)

Nach dem Mikrozensus leben acht von zehn Paaren immer noch in einer Ehe,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ist doch in Ordnung. – Zuruf von Heinz Müller, SPD)

wodurch die natürliche Lebensform die überwältigende Mehrheit der erwachsenen Bevölkerung betrifft.