Protocol of the Session on December 17, 2015

lenerhalt beziehungsweise im Ausbau von Pflegestellen niederschlagen. Deshalb begrüßen wir das Pflegestellenförderprogramm, sagen aber gleichzeitig, dass es zu schwach ist und dass die Nachhaltigkeit unbedingt gesichert werden muss.

Geburtshilfe ist Daseinsvorsorge und darf nicht auf wenige Zentren eingestampft werden.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Michael Silkeit, CDU: Rot! Rot! Rot!)

Die pädiatrische Versorgung der Neugeborenen ist allerdings ein unverzichtbares Qualitätskriterium.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Rot! Rot!)

Ich rede nachher zu diesem Thema weiter

(Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Michael Silkeit, CDU: Oh!)

und bin auf die Debatte gespannt.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU)

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion DIE LINKE die Abgeordnete Frau Stramm.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Leider war die Ministerin so schnell vom Rednerpult verschwunden, dabei hätte ich doch zu gerne gewusst, welche Begrifflichkeiten vertauscht oder fehlerhaft waren.

(Ministerin Birgit Hesse: Das dauert zu lange. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD – Vizepräsidentin Silke Gajek übernimmt den Vorsitz.)

Eines möchte ich aber noch mal sagen: Außer der Behauptung wurde an dieser Stelle nichts gesagt.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Hä?)

Ich möchte mich dagegen verwehren. Ich habe weder Frau Hesse Vorhaltungen gemacht

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist mir semantisch nicht ganz klar.)

noch behauptet, dass unsere Krankenhäuser schlecht arbeiten oder dass die Krankenhauslandschaft schlecht sei.

(Julian Barlen, SPD: Dann stellen Sie das mal klar!)

Mir ging es vielmehr darum, dass wir die Krankenhauslandschaft – deshalb stehe ich hier –, dass wir die Krankenhauslandschaft aufrechterhalten und dass wir sie weiter praktisch verbessern.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Wir müssen jedoch, wenn wir die noch gute Grund- und Regelversorgung aufrechterhalten wollen – und um die ging es mir hier, mir ging es heute nicht um die spezialisierte Versorgung in den großen Krankenhäusern –, handeln.

(Julian Barlen, SPD: Das muss man alles zusammendenken, das kann man nicht isoliert betrachten. – Torsten Renz, CDU: Ihre Kollegin hat das ganz anders gemacht, speziell, die hat nur von Wolgast gesprochen.)

Wenn ich Probleme anspreche, bin ich, Herr Barlen,

(Unruhe bei Julian Barlen, SPD, Dr. Hikmat Al-Sabty, DIE LINKE, und Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE)

keinesfalls zynisch, sondern allenfalls ehrlich.

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Unseren Antrag auf mehr Personal in der Pflege von Oktober haben Sie abgelehnt und haben das jetzt damit begründet – Herr Barlen, ich finde, das ist zynisch –, Sie haben das damit begründet, …

(Julian Barlen, SPD: Dass viele Sachen laufen. Ja, richtig.)

… Sie haben es damit begründet, dass sonst Kliniken schließen müssten, weil das Geld nicht ausreichen würde, um den Klinikbetrieb aufrechtzuerhalten. Herr Barlen, Sie müssen dann bitte den Menschen in der Pflege sagen, dass Sie unseren Antrag auf mehr Personal in der Pflege deshalb abgelehnt haben,

(Harry Glawe, CDU: Darauf hingewiesen.)

weil ihre Arbeitsdichte weiter zunimmt und weil sie auf ihr Gehalt verzichten müssen, damit der Klinikbetrieb aufrechterhalten bleibt. Herr Barlen, das ist zynisch.

(Julian Barlen, SPD: So einfach ist die Welt nicht.)

Und wenn Sie hier so lange reden, bis am Ende niemand mehr weiß, was Sie eigentlich am Anfang gesagt haben, …

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Also ich habe das genau gewusst.)

Sie haben das?! Na gut.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, natürlich. – Zurufe von Jochen Schulte, SPD, und Wolfgang Waldmüller, CDU)

…. dann finde ich, das geht so nicht.

(Heiterkeit bei Wolfgang Waldmüller, CDU: So geht es nicht.)

Im Umgang miteinander würde ich mir nicht einen Haufen von Beleidigungen wünschen. – Danke.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Danke, Frau Stramm.

Ich schließe die Aussprache.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 17: Erste Lesung des Gesetzentwurfes der Fraktionen der CDU und SPD – Entwurf eines Gesetzes zur Einführung eines Leitbildes „Gemeinde der Zukunft“ und zur Änderung des Finanzausgleichsgesetzes, Drucksache 6/4846.

Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU und SPD Entwurf eines Gesetzes zur Einführung eines Leitbildes „Gemeinde der Zukunft“ und zur Änderung des Finanzausgleichsgesetzes (Erste Lesung) – Drucksache 6/4846 –

Das Wort zur Einbringung hat der Abgeordnete Herr Reinhardt von der CDU-Fraktion.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und meiner Fraktion steht unter Punkt 327, dass sich die Koalitionsfraktionen zur zukunftsfähigen Gemeindestruktur bekennen und die Landesregierung ein Leitbild „Gemeinde der Zukunft“ erarbeiten soll. Dies hat die Landesregierung in enger Zusammenarbeit mit den Fraktionen getan. Da ein Abstimmungsprozess zu diesem Thema sehr zeitaufwendig ist, haben wir uns schließlich darauf geeinigt, dass dieser Gesetzentwurf nicht durch die Landesregierung, sondern durch die Koalitionsfraktionen eingebracht wird. Eben dieses Leitbild legen wir Ihnen heute vor.

Wichtig dabei ist, dass mit dem Leitbildgesetz ganz bewusst kein Idealbild einer Gemeinde dargestellt werden soll. Die Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern sind individuell und besonders, mit ganz eigenen Merkmalen und Voraussetzungen. Es wird kaum eine Gemeinde im Land geben, die mit einer anderen direkt vergleichbar ist. Das Aufzeigen einer hypothetischen Idealgemeinde wäre absolut realitätsfremd und dem Diskussionsprozess, den wir anstoßen wollen, nur abträglich. Vielmehr geht es bei dem Gesetzentwurf darum, dass sich alle Gemeindevertretungen im Land bewusst mit ihrer Gemeinde auseinandersetzen und ihre Handlungsmöglichkeiten in der Gemeinde für die Gemeinde ausführlich betrachten.

Ausgangspunkt dieses Gesetzentwurfes ist ein Prozess aus Österreich, aus der Steiermark. Das österreichische Bundesland war ebenfalls durch eine sehr kleinteilige Siedlungsstruktur gekennzeichnet und hat durch einen ähnlichen Prozess auf der gemeindlichen Ebene zum Nachdenken angeregt. Das, was in der Steiermark als Unterstützungsleistung vorgesehen wurde, haben wir ebenfalls übernommen, denn das waren die Punkte, die im Nachgang für den Erfolg von besonderer Bedeutung waren.