Protocol of the Session on November 18, 2015

Folgenden Änderungen hat DIE LINKE zugestimmt:

Paragraf 6: Das Mitglied der Kommunalverwaltung

wird stimmberechtigtes Mitglied des Aufsichtsrates.

Paragraf 7 Absatz 5: Der Vorsitzende des Personalra

tes des Studierendenwerkes wird das beratende Mitglied im Aufsichtsrat.

Paragraf 16 Absatz 1: Die Verpflichtung des Studie

rendenwerkes, Fortbildungsveranstaltungen für die Aufsichtsratsmitglieder anzubieten.

Letztlich kann ich nur sagen, dass wir mit dem Gesetzentwurf zufrieden sind. Wir haben eine neue Grundlage dafür geschaffen, dass Studierendenwerke noch effizienter handeln und die Studierenden doch stärker von den Leistungen profitieren können.

Ich würde gern zu den Änderungsanträgen der LINKEN noch sagen, dass sie alle im Bildungsausschuss ausführlich beraten, von der Koalitionsfraktion abgewogen, abgestimmt und entsprechend abgelehnt worden sind.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Ich würde Sie gern noch verbessern.)

Deswegen werden wir sie auch heute ablehnen. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche dem neuen Gesetz viel Durchschlagskraft und den Studierenden weiterhin alles Gute.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Vielen Dank, Herr Liskow.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Saalfeld für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Es gibt in diesem Parlament ein geübtes Verfahren, das heißt, dass der Minister, der zuständig ist, meistens an der zweiten Stelle spricht, um auf den Gesetzentwurf einzugehen. Wir sind zwar jetzt schon in der Zweiten Lesung, aber es gab erhebliche Änderungen, und ich glaube, deswegen sollten wir bei dem geübten Verfahren bleiben. Wenn der Minister gerne noch mal auf das Gesagte der Opposition eingehen will, steht es ihm nach der Geschäftsordnung zu, auch noch ein zweites Mal ans Pult zu gehen. Deswegen unterbreche ich hier meinen Redebeitrag und warte auf die Darstellung und auf die Positionierung des Ministers. Ich werde dann noch mal das Wort ergreifen, wenn der Minister gesprochen hat. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist ja tricky. – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Das Wort hat jetzt der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mathias Brodkorb.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn ich das richtig sehe, entscheidet – mal abgesehen von den Regularien, die sich aus den Wahlergebnissen ergeben – jeder selbst darüber, wann er spricht.

(Heinz Müller, SPD: Richtig.)

Ich möchte die beiden Fraktionen, die diese Koalition tragen, zu den Änderungsanträgen aus dem Bildungsausschuss ausdrücklich beglückwünschen. Sie sind fachlich wegweisend und überzeugend.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Genau.)

Das einzige Argument, das mir bisher in der Sache entgegengeschlagen ist, kam von Herrn Koplin eher auf einer metaphilosophischen Ebene,

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Von Ihnen bestätigt.)

das ist die Frage der Staatsdistanz.

Sehr geehrter Herr Koplin, ich bekenne mich ausdrücklich dazu, dass wir bei diesem Gesetz keine Staatsdistanz üben. Ich bekenne mich auch dazu, kein Liberaler zu sein, denn nur als solcher könnte ich mich grundsätzlich für die Staatsdistanz in einem demokratischen Staatswesen aussprechen. Als liberal-konservativer Sozialist muss ich allerdings für einen,

(Heiterkeit bei Torsten Renz, CDU: Oha, liberal-konservativer Sozialist!)

muss ich für einen,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

muss ich für einen eingriffsfähigen Staat sein.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Das ist auch eine große Flughöhe, die Sie gerade genommen haben.)

Und ich möchte noch mal ausdrücklich sagen, Herr Koplin, weil Sie das ja mit keinem Wort erwähnen …

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Sagen Sie doch mal was zur Autonomie! Wie sieht das mit der Autonomie aus? – Zuruf von Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE)

Herr Koplin, das haben Sie mit keinem Wort erwähnt: Warum halte ich eine Staatsdistanz im Moment nicht für geboten? Da erinnere ich Sie noch mal an Folgendes: Wir haben es mit einem Geschäftsführer zu tun gehabt, der mutmaßlich über eine Viertelmillion Euro veruntreut hat im Zusammenwirken mit Mitgliedern früherer Aufsichtsgremien, gegen die teilweise dienstrechtliche Ermittlungsverfahren laufen. Dank der Studierenden sind

diese Dinge aufgedeckt worden und deswegen halte ich eine größere Aufsicht über die Studierendenwerke und ihr Agieren für angemessen, und zwar mit einer starken Beteiligung der Studierenden. Ich hoffe, Herr Koplin, dass Sie zumindest an diesem Punkt mit mir einer Meinung sind.

(Regine Lück, DIE LINKE: Man muss nicht immer einer Meinung sein.)

Dieses Gesetz trägt diesem Umstand wunderbar Rechnung.

Zum Schluss möchte ich noch, was die ganzen Kapitalfragen angeht, darauf hinweisen, dass wir, und das kann ich mit Fug und Recht sagen,

(Regine Lück, DIE LINKE: Wir haben Meinungsfreiheit.)

mit Herrn Glawe den besten Wirtschaftsminister haben, den dieses Land hat.

(Zuruf aus dem Plenum: Ach?! –

Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD,

DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN –

Das ist ein

vergiftetes Lob, ein vergiftetes Lob. –

Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und

Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Deswegen bin ich dem Wirtschaftsminister für seine Studierendenfreundlichkeit sehr dankbar, denn er hat zugesagt, dass er im Umfang von 7 bis 8 Millionen Euro in den nächsten Jahren die Studierendenwerke bei der Wohnheimfinanzierung unterstützen wird, bei der Instandsetzung, beim Wohnheimbau. Er hat in Greifswald auch schon damit angefangen.

(Regine Lück, DIE LINKE: Das ist auch seine Pflicht.)

Herzlichen Dank, Herr Minister Glawe.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Insofern ziehe ich eine durchaus kaufmännisch konservative Herangehensweise bei der Kapitalaufnahme in Verbindung mit einer großzügigen Förderung