denn zum Schutz vor Dumpingpreisen erhebt die EU Strafzoll auf bestimmte Schuhprodukte aus China, auf Schuhe aus Taiwan hingegen nicht. Und unter anderem deswegen will die EU-Kommission Vorschläge unterbreiten, wie hier eindeutige Kriterien für die Herkunftsbezeichnung gefunden werden können. Auch die deutschen Kunden können dann noch klarer erkennen, aus welchem Land die Produkte kommen.
Und das ist der ganze angebliche Angriff auf die deutsche Volkswirtschaft, vor dem die NPD unser Volk schützen möchte. Ob sich die Bevölkerung nun gerade von der NPD beschützen lassen möchte, möchte ich hier infrage stellen, und zwar für das Protokoll.
Warum aber haben auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag und andere in den letzten Wochen noch einmal betont, wie wichtig das „Made in Germany“ in genau dieser Form sei? Ganz einfach: Wenn bei ausländischen Produkten eindeutige Kriterien für die Herkunftsbezeichnung entwickelt werden, wird vielleicht irgendwann mal irgendjemand auf die Frage kommen, welche Bedingungen eigentlich erfüllt sein müssen, um „Made in Germany“ auf seine Produkte schreiben zu dürfen. Und dann würde man schnell merken, nicht besonders viele.
Es handelt sich nicht um ein Siegel oder ein Zertifikat, das von irgendeiner Institution nach bestimmten Regeln verliehen wird. Jeder kann bei uns zunächst ungeprüft „Made in Germany“ auf sein Produkt schreiben. Vorgeschrieben ist nur, die Kunden nicht irrezuführen. Was das genau bedeutet, entscheiden im Streitfall dann allerdings erst Gerichte und die urteilen nicht besonders einheitlich. Egal, ob in der Textil-, Elektronik- oder Automobilindustrie, oft muss nicht einmal die Hälfte der Bestandteile eines Produktes in Deutschland hergestellt worden sein, um als „deutsch“ zu gelten – ein Anteil, den die NPD bei Menschen übrigens keinesfalls akzeptieren würde.
Verbraucherschützer kritisieren, dass zum Teil 90 Prozent einer deutschen Ware im Ausland gefertigt werden. Um beim Beispiel zu bleiben: Das Leder kann aus China stammen, die Sohle in Taiwan gefertigt sein. Wenn Schnittmuster, Schnürsenkeldesign und StahlkappenKnow-how aus Deutschland stammen, ist so ein halbasiatischer Springerstiefel ganz schnell „Made in Germany“.
Auch hier wäre ein Mehr an Transparenz zu begrüßen und auch das wäre kein Angriff der EU-Extremisten, wie es die NPD martialisch formuliert, sondern ein Gewinn für mündige Verbraucherinnen und Verbraucher.
Ach ja, apropos alberne martialische Ausdrucksweise: Die sympathische halbmecklenburgische Leni-RiefenstahlFanklub-Combo „Rammstein“ musste übrigens gerade die Super-de-luxe-Edition ihres Best-of-Albums wegen erheblicher Produktionsmängel zurückrufen. Und dieses Album heißt natürlich wie? Raten Sie!
Man sieht also, nur weil sich jemand diese drei Worte auf sein Produkt schreibt, bürgt es nicht automatisch für Qualität.
der Angriff auf die deutsche Volkswirtschaft durch EUExtremisten hat nicht stattgefunden. Ihr nationaler Feldzug läuft – wie so häufig – ins Leere. Der Antrag ist gegenstandslos und zeugt nun peinlicherweise vom einfallslosen Bemühen der NPD, die Realität in ihrem Sinne zu verdrehen. Die demokratischen Fraktionen selbstredend lehnen den Antrag folgerichtig ab. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Sie werden sich sogar wundern, ich habe noch nicht mal Springerstiefel an, sondern Birkenstock. Und die sollen sogar in Deutschland produziert worden sein.
(Wolfgang Waldmüller, CDU: Sie wissen es nicht. – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)
125 Jahre „Made in Germany“ – vor rund 125 Jahren versuchte bekanntermaßen Großbritannien durch den Zwang, dass nach Großbritannien zu importierende Waren sozusagen einen Herkunftsnachweis aufweisen mussten, die Einfuhr von vor allem deutschen Erzeugnissen zu behindern und deren Absatzchancen zu schwächen. Wie Sie alle wissen oder zumindest wissen sollten, trat das genaue Gegenteil ein. „Made in Germany“ wurde zum Markenzeichen deutscher Produktqualität. Die von Großbritannien beabsichtigte Stigmatisierung deutscher Produkte wurde nicht erreicht. Und Sie haben keine Ahnung, muss ich Ihnen noch mal auf den Weg geben,
Stattdessen wurde weltweit „Made in Germany“ zum Gütesiegel für die Qualität deutscher Erzeugnisse, sozusagen zum Markenzeichen deutscher Produktqualität. Vorsprung durch Technik wurde zum Alleinstellungsmerkmal der deutschen Hersteller. Leider ist es heutzutage nicht mehr so, weil Sie die deutschen Produzenten letztendlich politisch vollkommen alleinegelassen haben.
Die nationalkonservative Zeitung „Junge Freiheit“ drückte es am 19. Januar 2012 wie folgt aus, Zitat: „Bemerkenswert ist nun am Beispiel ,Made in Germany‘, wie lebendig der Bezug zur nationalen Identität nach wie vor ist“, Zitat- ende.
Die Diskussion um das Gütesiegel „Made in Germany“, angefacht durch die EU-Extremisten. Und am Ende der Diskussion soll nun einmal – und da sollten Sie sich vielleicht mal besser kundig machen, es waren 2003 und 2004 die Bestrebungen der EU-Kommission, letztendlich alle nationalen Gütesiegel abzulösen,
hätten Sie sich mal ein bisschen eingelesen, wüssten Sie das, und diese Planungen werden nach wie vor auch verfolgt –,
Kümmern Sie sich mal, glotzen Sie mal in Ihr iPad, googeln Sie und Sie werden das einfach sogar zitatmäßig von EU-Kommissaren lesen können.
Und am Ende der Diskussion soll nun einmal durch ein EU-Siegel das „Made in Germany“ ersetzt werden.
Aber dies könnte endlich wieder viele deutsche Unternehmen dazu bewegen, endlich wieder mehr Produktionen nach Deutschland zurückzuverlagern. Und auch die Politik steht zusammen mit den Unternehmen natürlich in der Pflicht, alles zu unternehmen, um Wertschöpfung nach Deutschland zurückzuholen sowie den Qualitätsanspruch für deutsche Erzeugnisse aufrechtzuerhalten.
In der Bundesrepublik ist vieles im Argen, jedoch dürfen als „Made in Germany“ nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 5. April 2011 – noch nicht lang her – nur jene Waren gekennzeichnet werden, die maßgeblich in Deutschland hergestellt werden beziehungsweise deren wertbestimmende Eigenschaften nach Auffassung der angesprochenen Verkehrskreise aus deutscher Produktion stammen. Es gibt dennoch viele Firmen, die heimische Arbeitsplätze abgebaut, also gestrichen haben und dennoch ihre Produkte als „Made in Germany“ verkaufen. Hier muss sicherlich eine schärfere Qualitätskontrolle erfolgen und da ist die Politik verantwortlich zum Schutz der heimischen Produkte.
Diese Qualitätssicherung hat die EU-Kommission aber nicht im Sinn. Wenn Sie sich wirklich einmal intensiv mit den EU-Kommissaren und ihren Handlungen auseinandergesetzt hätten, wüssten Sie, dass eine Vereinheitlichung aller politischen Entscheidungen im EU-Raum angestrebt und eine Zurückdrängung sowie Schwächung der Nationalstaatlichkeit geplant wird. Dem Bestreben der EUKommissare im Besonderen und der EU im Allgemeinen ist konsequent entgegenzutreten.