Protocol of the Session on September 24, 2009

Meine Herren von der NPD-Fraktion, also ich bin ja für Zwischenrufe immer gern zu haben, aber Sie müssen

trotzdem die Möglichkeit einräumen, dass der Redner hier seinen Vortrag hält. Ich bitte also, das zu beachten.

Bitte, Herr Lenz.

Zur Gemeinnützigkeit. Allein aus der Tatsache der Gemeinnützigkeit lässt sich nicht herleiten, dass sich der Verband zwingend parteipolitisch neutral verhalten muss.

(Michael Andrejewski, NPD: Mehr gemein als nützlich.)

Nein, das ist so. Und deshalb hätte ich mir gewünscht, dass Sie Ihren Antrag gar nicht gestellt hätten,

(Stefan Köster, NPD: Warum sind die Entrüstungen in Ihrer Partei so groß?)

spätestens jedenfalls heute wieder zurückgenommen hätten,

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

denn Sie haben sehr wenig zum Antrag geredet, Herr Borrmann. – Danke.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Danke schön, Herr Lenz.

Es hat noch einmal das Wort für die Fraktion der NPD der Abgeordnete Borrmann. Bitte, Herr Abgeordneter.

Danke.

Herr Präsident! Abgeordnete des Landtags! Bürger des Landes! Es gibt nach Auskunft des Präsidenten keinen weiteren Redner mehr. Es ist doch bezeichnend, dass die SPD zu diesen Vorgängen keine Stellung nimmt.

(Zurufe von Reinhard Dankert, SPD, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Ich habe mich in der Einbringungsrede bewusst in der Bewertung der Vorgänge um die AWO Neubrandenburg zurückgehalten,

(Rudolf Borchert, SPD: Das ist doch gut, wenn die Demokraten sich einig sind.)

um sie so vorurteilsfreier und nicht mit irgendwelchen Vorwürfen in Verbindung zu bringen und um Ihnen die Gelegenheit zu geben, sich vorurteilsfrei zu äußern. Wie mit dem Phänomen umgehen?

1. Kritisieren und auf Herrn Pissarek und Herrn Bretschneider verbal einschlagen?

2. Ignorieren, schweigen und einfach so weitermachen, wie es die kritisierten AWO-Vorstände tun?

3. Dem SPD-AWO-Vorstand beistehen und die NPDKritik als Nazipropaganda verunglimpfen? – Das schien mir jetzt der Fall.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, das ist das einzige Mittel.)

4. Nacheinander kritisieren, Selbstkritik üben und Rechtfertigung unmoralischen Tuns betreiben,

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Udo Pastörs, NPD)

so, wie es scheinbar die an sich selbst irre gewordene AWO in Neubrandenburg und Schwerin tut?

(Zuruf von Reinhard Dankert, SPD)

Wir Nationaldemokraten ziehen daraus folgenden Schluss:

1. Die Vorgänge um die AWO werden das Vertrauen der Bürger in dieses politische System weiter vermindern und ihnen die Überzeugung nähren,

(Udo Pastörs, NPD: Zu Recht.)

dass die Etablierten ein verlogenes, undemokratisches Pfründenetzwerk schaffen, das abgehoben und unzugänglich von den einfachen Deutschen über sie hinweg gegen ihre Interessen regiert.

2. Unsere Aufgabe als Nationaldemokraten besteht darin zu zeigen, dass der Staat eine Beute des etablierten Parteienkartells geworden ist,

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Reinhard Dankert, SPD: Die AWO ist kein Staat.)

wie es Karl Marx im „Achtzehnten Brumaire des Louis Bonaparte“ nach dessen Staatsstreich beschreibt. Die Funktionäre dieses Parteienkartells balgen sich um die Crème und predigen dem Volk die Molke.

Wie einst der dem russischen Adel entstammende Wladimir Uljanow, genannt Lenin, in den Gewerkschaften den Transmissionsriemen für die Politik der Partei neuen Typs sah, so sieht die SPD offenbar in der AWO den Transmissionsriemen für ihre adligen Granden, Nobiles oder wie immer man dies nennen will. Die Bürger nennen es oft auch Bonzen.

Bürger des Landes! Schauen wir dem Volk aufs Maul!

(Ute Schildt, SPD: Weiß der überhaupt, was der erzählt?)

Misten wir endlich diesen Augiasstall aus! – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe damit die Aussprache.

Von der Fraktion der NPD...

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Ja, namentliche Abstimmung hatte ich beantragt.)

Ja, ja, ja, ja.

(Reinhard Dankert, SPD: Der ist ja ganz aufgeregt, der Herr Borrmann.)

Von der Fraktion der NPD ist zu diesem Tagesordnungspunkt namentliche Abstimmung beantragt worden. Dazu werden Sie von hier vorne namentlich aufgerufen und gebeten, von Ihrem Platz aus Ihre Stimme mit Ja, Nein oder Enthaltung abzugeben. Ich bitte den Schriftführer zu meiner Linken, mit dem Aufruf der Abgeordneten zu beginnen.

(Die namentliche Abstimmung wird durchgeführt.)

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stimme noch nicht abgegeben hat?

(Die Abgeordneten Lorenz Caffier, Dr. Armin Jäger, Dr. Klaus-Michael Körner und Dr. Norbert Nieszery werden nachträglich zur Stimmabgabe aufgerufen.)

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stimme nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Aussprache und unterbreche die Sitzung für zwei Minuten zur Feststellung des Ergebnisses.

Unterbrechung: 15.05 Uhr

Wiederbeginn: 15.06 Uhr