Protocol of the Session on October 23, 2008

Herr Schreidorn, gehen Sie doch raus!

(Jörg Heydorn, SPD: Sie tun doch nichts.)

Meine Damen und Herren, ich bitte doch hier zuzuhören, damit man den Redner auch noch verstehen kann.

(Jörg Heydorn, SPD: Sie können auch wegbleiben. – Glocke der Vizepräsidentin – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Bitte, Herr Köster, Sie haben das Wort.

Vielleicht haben Sie ja von dem NPD-Dringlichkeitsantrag erfahren, schließlich haben die Wände in diesem Schloss große Ohren. Ihr Wunsch nach einem Luxusplenarsaal hat ein Geschmäckle, wie es die SVZ so treffend feststellte. Wir Nationalisten fordern daher den Landtag auf, von der Landtagspräsidentin zu verlangen, dass den Menschen im Land unverzüglich alle Planungen in Bezug auf die Umgestaltung beziehungsweise vollständige Verlagerung des Plenarsaales offengelegt werden! Sie scheinen das noch nicht mitbekommen zu haben, aber die Mittel, welche Sie verbauen wollen, sind Steuergelder. Und in einer Demokratie hat das Volk zu erfahren, wofür die Steuergelder ausgegeben werden.

„Die politische Klasse hebelt demokratische Grundsätze aus“,

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Falsch.)

stellte Professor Hans Herbert von Arnim bereits in seinem Buch „Fetter Bauch regiert nicht gern“ fest.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Nein.)

Leider hat nur noch die NPD-Fraktion Bodenhaftung.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Wir fordern deshalb, dass nur notwendige Umbauten durchgeführt werden!

(Reinhard Dankert, SPD: Das haben Sie bei uns abgeschrieben.)

Dabei bezweifeln wir von der NPD-Fraktion ja überhaupt nicht, dass Sanierungsmaßnahmen zum Beispiel beim Brandschutz und gegebenenfalls bei der Technik notwendig sind. Allerdings sind wir Nationalisten der Auffassung, dass alles, was nicht aus Gründen der Sicherheit und der Akustik notwendig ist, zu unterbleiben hat.

(Reinhard Dankert, SPD: Dann schwimmen Sie auf der Welle mit.)

Und wir sind uns sicher, dass sich auch die Bürgerinnen und Bürger im Land eine eigene Meinung zu diesem Thema bilden müssen und auch können. Wovor haben Sie eigentlich Angst?

(Zuruf von Andreas Bluhm, DIE LINKE)

Etwa davor, dass das Volk Ihre Charaktere erkennt und bemerkt, was Ihnen wichtig ist und was eben nicht?

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Ja, ja! – Reinhard Dankert, SPD: Das Volk hat vor Ihnen Angst.)

Haben Sie etwa vergessen, dass der Grundgedanke der Demokratie darin besteht,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Von Ihnen brauchen wir keine Belehrung über Demokratie, Herr Köster. Da können Sie ganz sicher sein.)

dass die Herrschenden, also Sie, Vertreter von Linkspartei, SPD, CDU und FDP, von den Beherrschten, also unserem Volk, abhängen und Sie, meine Damen und Herren, sich beim Volk zumindest rückversichern müssen? Dieses verlangt auch schon der angesprochene Staatsrechtler Professor von Arnim.

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Und er beschreibt die Sachlage so genau, dass Ihre Nichteinbindung des Volkes in wichtige politische Entscheidungen einleuchtet. Hinsichtlich der Regeln des Kampfes um die Macht, so Professor Arnim, fehlt es aber an einer solchen Rückkopplung, obwohl sie gerade hier besonders wichtig wäre.

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Dadurch, dass Sie politische Kartelle über die Fraktionsgrenzen hinweg zwischen den Mitgliedern der politischen Klasse bilden, werden die Wähler entmachtet und die Kontrolle durch die Öffentlichkeit geschwächt. Beweisen Sie, Vertreter der Blockparteien, dass Ihnen die Einbindung des Volkes in politische Entscheidungsprozesse wichtig ist! Sorgen Sie mit uns dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger im Land die Umbaupläne prüfen können!

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Herr Abgeordneter Köster, für die Verunglimpfung von Namen von Abgeordneten dieses Hauses erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Im Ältestenrat wurde eine Aussprache mit einer Dauer von 60 Minuten vereinbart. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.

Das Wort hat die Landtagspräsidentin und Abgeordnete der Fraktion der SPD Frau Bretschneider.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben hier wieder ein Paradebeispiel für die nicht vorhandene Substanz der NPD-Anträge.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

Herr Köster, und ich spreche Ihren Namen richtig aus, Sie suggerieren, es werde eine Luxussanierung des Plenarsaales vorbereitet und dies passiere dann auch noch im Geheimen. Fakt ist:

Erstens: Es gibt keine Pläne für eine Luxussanierung des wichtigsten Raumes, besser gesagt, des Herzstücks unseres Landesparlamentes.

Zweitens. Es wurden keinerlei Entscheidungen zum Umbau des Plenarsaales getroffen.

(Udo Pastörs, NPD: Aber die werden vorbereitet.)

Drittens. Die NPD war zu jedem Zeitpunkt über den Stand der Beratungen in dieser Frage informiert.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: So ist es. – Gino Leonhard, FDP: Ganz genau. – Jörg Heydorn, SPD: Wahrscheinlich haben Sie es nicht verstanden.)

Die Abgeordneten der demokratischen Fraktionen dieses Hauses wissen nur zu gut, dass NPD-Anträge wie der heutige Ihrer Methode entsprechen, meine Herren,

(Zuruf von Raimund Borrmann, NPD)

stets und immer lauthals nach der Feuerwehr zu rufen, obwohl es gar nicht brennt.

(Raimund Borrmann, NPD: Es brennt doch überall im Land.)

Sie wollen einzig und allein Aufmerksamkeit, um jeden Preis, und das mit unredlichen Mitteln.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sehr richtig. – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Meine Herren von der NPD, ich fordere Sie auf, hören Sie auf, die Öffentlichkeit zu täuschen!

(Stefan Köster, NPD: Sie täuschen doch die Öffentlichkeit.)

Hören Sie auf, die Abgeordneten dieses Hauses verächtlich zu machen!

(Udo Pastörs, NPD: Sie machen sich selbst verächtlich. Schauen Sie mal in den Spiegel!)

Fangen Sie stattdessen endlich an, das zu tun, wofür Sie Steuergelder erhalten! Arbeiten Sie in den Ausschüssen mit, statt Geld für bloßes Dasein zu kassieren.