Protocol of the Session on June 5, 2008

dass wir dann gemeinsam im Finanzausschuss das Thema beraten, eher so positiv signalisiert als Zustimmung zur Überweisung gesehen. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Es bleibt uns gar nichts weiter übrig, als dem zuzustimmen. – Zuruf von Heike Polzin, SPD)

Danke schön, Herr Borchert.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der NPD der Abgeordnete Herr Köster. Bitte, Herr Abgeordneter.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wie viel Zeit wird noch vergehen, bis die Pendlerpauschale einerseits verfassungskonform geregelt wird und andererseits die Arbeitnehmer in unserem Land finanziell Entlastung erhalten? Im Gegensatz zu Ihnen, meine Damen und Herren von den Systemparteien, haben wir, die NPD, die Interessen unseres Volkes im Auge

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

und lassen uns daher nicht von Lobbyisten lenken. Wir setzen uns für die Interessen unseres Volkes ein. Das ist Nationalismus,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Im Volkswagen oder was?!)

die Vertretung der eigenen Interessen vor denen Fremder.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist ermüdend. – Zurufe von Heike Polzin, SPD, und Irene Müller, DIE LINKE)

Wenn Sie also hier in diesem Punkt die Wünsche der Bürger im Land vertreten,

(Irene Müller, DIE LINKE: Bürger im Land oder deutsche?)

dann könnte man wirklich glauben, Sie befinden sich auf dem richtigen Weg. Leider täuscht der Eindruck. Sie stellen solche Anträge, um bei den Wählern den Eindruck zu vermitteln, wir von der Linken und der FDP setzen uns für die Belange des kleinen Mannes ein und fordern die Wiedereinführung der vollen Pendlerpauschale.

(Angelika Gramkow, DIE LINKE: Für die Frauen auch.)

Und was Sie dem kleinen Bürger als milde Gabe in die eigene Tasche stecken, das ziehen Sie ihm auf der anderen Seite wieder heraus.

(Irene Müller, DIE LINKE: Sie haben aus Versehen eine Rede von gestern genommen.)

Sie von der FDP gönnen zwar dem geplagten Bürger die Absicherung der Kilometerpauschale, aber gleichzeitig haben Sie kein Problem damit, dass er von der Altersvorsorge bis zu Brillengestell und Zahnersatz alles selbst zahlen muss.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Hinzu kommen die steigenden Spritpreise, welche nach Ihrer Denkweise wohl noch eine positive Folge des geliebten freien Marktes sind. FDP-Logik ist: Der Autofahrer kann zwar freudig die Kilometerpauschale abrechnen, aber er hat halt Pech, wenn er sich die Spritkosten nicht mehr leisten kann. Zusätzlich soll er gefälligst seinen Zahnersatz selbst bezahlen oder er lächelt eben zahnlos.

Nicht viel besser sind die Wendekommunisten, die sich hier ständig als Ritter der sozialen Tat aufspielen

(Angelika Gramkow, DIE LINKE: Ritter ist richtig. – Zurufe von Peter Ritter, DIE LINKE, und Udo Pastörs, NPD)

und die in Wirklichkeit nur Träger des herrschenden liberalkapitalistischen Systems sind. Ihre Hauspostille, die „taz“,

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Zurufe von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE, und Peter Ritter, DIE LINKE)

hat sehr schön festgestellt, was die Aufgabe von Gysi und Konsorten war,

(Zurufe von Angelika Gramkow, DIE LINKE, und Raimund Borrmann, NPD)

und zwar die Bürger der ehemaligen DDR zu täuschen, Zitat: „Hätte Gysi in diesem Prozess nicht mit viel Geschick als öffentliche Person gezeigt, dass es geht, dass man zu diesem neuen, alten Deutschland stehen kann, ja sollte, trotz aller Unbill – die NPD wäre längst im Bundestag. Gysi hat viele für die Demokratie gewonnen und – auch durch die Förderung von jungen Leuten in der Partei – die ‚Linke‘ im Großen und Ganzen zu einer staatstragenden Partei gemacht.“

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Haben Sie schon zum Antrag gesprochen?)

Sie und Ihre Partei, Herr Professor Methling, sind doch sonst nicht für Steuergeschenke zu haben.

(Zuruf von Angelika Gramkow, DIE LINKE)

Ihr Sozialismus folgt doch der beschränkten Logik: Nehmt es den Reichen, schenkt es den Armen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Und Ihre? – Peter Ritter, DIE LINKE: Und Sie? Was haben Sie für eine Logik?)

Wie wäre es – und jetzt komme ich zum Schluss –, wenn Sie konsequenterweise gleich hier und heute verkünden,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich denke, Sie streiten immer für die Armen, Herr Köster?! Das Arme und Schwache soll doch gefördert werden, oder? – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

dass der Benzinpreis zu senken sei, dass man die Mineralölsteuer und die Mehrwertsteuer drastisch senkt

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

und die Ökosteuer abschafft? Sie wollen doch angeblich dem einfachen Bürger helfen.

(Karin Strenz, CDU: Zeit ist alle! – Peter Ritter, DIE LINKE: Die Zeit ist um.)

Herr Köster, kommen Sie zum Schluss.

Trotz Ihrer Wählertäuschung werden wir Ihren Anträgen zustimmen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Es hat jetzt noch einmal das Wort für die Fraktion der FDP der Abgeordnete Herr Schnur. Bitte schön, Herr Abgeordneter.

Sehr geehrter Herr Präsident!

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Herr Schnur macht sich immer das Pult runter, damit er drüberliegen kann.)

Warum eigentlich? Also man muss sagen, dass ein Beitrag nach einer recht spannenden Debatte relativ schwierig ist.

Herr Köster, nur mal am Rande: Bundestag und NPD, Umfrage NPD findet nicht statt. Zeigen Sie mir mal eine Umfrage, wo Sie überhaupt stattfinden bei Umfragen.

(Stefan Köster, NPD: Hat hier in Mecklenburg- Vorpommern auch nicht stattgefunden.)

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Lassen Sie mich nun auf die Äußerungen der Finanzministerin eingehen. Was mich wirklich ernsthaft berührt, ist, wenn sich unsere Finanzministerin hinstellt und uns erzählt, dass 21 Prozent der Arbeitnehmer näher als einen Kilometer an ihrem Arbeitsort sind, und uns damit verkaufen will, dass hier in einem Flächenland unsere Arbeitnehmer kaum pendeln. Das finde ich dann grotesk, das sage ich hier ganz offen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Mich hätte an der Stelle einmal interessiert, Frau Finanzministerin, wenn Sie hier solche Behauptungen in den Raum stellen, dann sagen Sie uns doch mal, wie viele Pendler über 20 Kilometer pendeln.